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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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und ich schlafe nachts nicht mehr, weil ich darauf warte, daß diese Kerle hier wieder einbrechen.«
    Sie griff nach ihrer Zigarettenpackung und schüttelte eine heraus.
    »Gott, ich hasse diesen Ort. Sie wissen gar nicht, wie sehr ich diesen Ort hasse.«
    Ich hatte keine Chance, darauf etwas zu erwidern. Das nächste Geräusch, das ich hörte, war das Bellen eines kleinen Hundes. Das Geräusch wurde lauter und lauter. Dann ging die Tür hinter uns auf, und Miata ging auf mich los. Ich nahm ein Kissen vom Liegestuhl und versuchte es als Schild zu benutzen. Es wirkte nur sehr eingeschränkt – immer noch spürte ich, wie die Zähne des Hundes mir die Haut von den Fingern rissen.
    »Wenn das nicht gemütlich ist«, sagte Vargas, als er aus der Tür trat. Die Beule auf seiner Stirn hatte alle Farben des Regenbogens angenommen. »Ich habe mir schon gedacht, daß dies Ihr Wagen wäre, McKnight. Wer sonst würde so etwas fahren?«
    »Du kommst früh nach Hause«, sagte Mrs.   Vargas. Sie wandte sich nicht um, um ihn anzusehen.
    »Ja, der Ehemann kommt unerwartet nach Hause«, sagte er. »Der älteste Standardtrick. Aber ich habe nicht damit gerechnet, ihn hier zu finden. Du arbeitest dich auf der sozialen Leiter ganz schön nach unten, Cynthia.«
    Sie hob eine Hand und wies ihm den Rücken ihres Mittelfingers. Derweil umtänzelte mich der Hund und suchte nach einer Deckungslücke. In diesem Moment hätte ich ihn am liebsten mit voller Wucht bis Kanada getreten.
    »Könnten Sie bitte den Hund entfernen?« sagte ich.
    »Warum sollte ich das?« sagte Vargas. »Was zum Teufel tun Sie überhaupt hier?«
    »Schaffen Sie den Hund weg, und ich erzähle es Ihnen.«
    »Miata, komm her.«
    Der Hund wollte sich nicht zurückziehen. Er hatte Blut geleckt und wollte mich jetzt vollends zur Strecke bringen.
    »Miata, hierher.« Vargas nahm ihn auf und legte ihm einen Finger auf die Nase, als er mich weiter anbellte. »Beruhige dich«, sagte er. »Laß ihn reden. Dann kannst du gleich auch zusehen, wie ich ihn auseinandernehme. Diesmal kommt er nicht davon. Und wenn ich fertig bin, darfst du ihm ins Gesicht pissen.«
    »Schön, das reicht jetzt«, sagte ich. »Ich bin hierher gekommen, um Ihrer Frau ein paar Fragen zu stellen. Das ist alles. Wer auch immer Sie reingelegt hat, hat auch zugleich meine Freunde reingelegt. Ich will rausfinden, wer das war. Ich könnte mir denken, daß Sie das auch rauskriegen wollen.«
    »So denken Sie sich das also?«
    »Ja, und wissen Sie was? Die Tatsache, daß Sie das offensichtlich nicht rauskriegen wollen, ist schon interessant. Sie sollten sich in Stücke reißen, um rauszukriegen, wer das war, Vargas. Sie sollten schon viel weiter sein als ich. Oder wenigstens Leon darauf angesetzt haben.«
    Mir gingen die Einfälle aus. Es war Zeit, etwas Verzweifeltes zu tun.
    »Statt dessen«, fuhr ich fort, »machen Sie was? Haben Sie jemanden in meine Hütte einbrechen lassen? In Jackies Haus? In Gills Haus? Was soll das, ganz nebenbei?«
    »Wie? Wo soll ich einbrechen lassen?«
    »Wer auch immer es ist, sagen Sie ihm, er soll aufhören, diese blöden kleinen Dinger zu rauchen. Ich kann den Geruch nicht ab.«
    »McKnight, Teufel noch mal, wovon reden Sie überhaupt?«
    Das klang echt. Wenn ich weiter meinem Bauch folgen wollte, mußte ich annehmen, daß er wirklich nichts davon wußte. Nachdem ich den ganzen Tag herumgelaufen und nur in Sackgassen geraten war, stand ich vor meiner letzten Chance. Ich konnte noch eine Karte ausspielen, dann mußte ich aufgeben.
    »Vielleicht waren Sie es«, sagte ich. »Vielleicht haben Sie alles arrangiert.«
    »McKnight, Sie sind wahnsinnig«, sagte er. »Jetzt haben Sie den Verstand verloren.«
    »Na, das wäre ja interessant«, sagte seine Frau. Endlich setzte sie sich auf und wandte sich um, um uns anzusehen. »Er beraubt sich selbst. Und jetzt, wo all das Geld weg ist …«
    »Das natürlich nicht weg ist«, sagte ich. »Es liegt nur nicht mehr auf dem Tisch, wenn es jemand von ihm haben will. Zum Beispiel ein Scheidungsanwalt.«
    Sein kahler Schädel wurde einen Ton röter.
    »Rein hypothetisch gesprochen«, sagte ich.
    »Warum hätte er dann seinen eigenen Raum zerstört?« fragte sie.
    »Nur zur Show. Um sicherzugehen, daß keiner denkt, er steckt dahinter.«
    »Das alte Spiel mit falschen Fährten«, sagte sie. »Ich kann mir vorstellen, daß er so denkt.«
    »Sie sind sich hoffentlich darüber im klaren, daß einer von den Männern heute tot gefunden worden ist. Ich

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