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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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vielleicht erkennen.
    »Als erstes versorgen wir mal jeden«, sagte Vargas. Die Tabletts mit Essen rollten aus der Küche an, die Drinks von der Bar, die Zigarren. »Welchen Whiskey trinken Sie?« fragte er mich. »Ich hab da einen zwölf Jahre alten Macallan …«
    »Ist das nicht Jack Daniels, den ich da drüben sehe?« sagte ich.
    »Das ist er. Wenn das Ihre Wahl ist.«
    »Der ist genau richtig. Heben Sie sich den Single Malt für jemand Besonderes auf.«
    »Jackie hat mir erzählt, Sie seien Catcher beim Baseball gewesen. Ich hätte eigentlich wissen müssen, daß ein Catcher Jack Daniels einem Macallan vorzieht. Einen Catcher erkennt man jederzeit.«
    Ich sah zu Jackie hinüber. Er lächelte nur unschuldig.
    »Im College habe ich Baseball gespielt«, sagte Vargas. »Und dann bei der Luftwaffe, als ich in Korea stationiert war.«
    »Lassen Sie mich raten: First Base«, sagte ich.
    »In der Tat die erste und selten die dritte. Wie haben Sie das rausgefunden?«
    »Einen First Baseman erkennt man immer.«
    Darüber mußte er lachen, brachte mir meinen Drink und setzte sich. »Wollen wir nun Karten spielen oder was?«
    Das taten wir dann. Jackie saß links von mir, dann Bennett, Vargas, Kenny und dann Gill rechts von mir. Vargas spielte so, wie ich es von ihm erwartet hatte. Er setzte aggressiv und paßte nur widerwillig. Er wollte bei jedem Spiel dabeisein. Wenn er nicht gerade erhöhte, machte er sich mit dem Tisch wichtig und sorgte dafür, daß wir unsere Drinks nicht auf den grünen Filz stellten, sondern in die eigens dafür vorgesehenen Abteile. Bis zu diesem Abend hatte ich gar nicht gewußt, wie sehr ich diese Superpokertische haßte.
    Vargas redete auch gern. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder auf seine Geschäfte zu sprechen kam. »Als ich bei der Luftwaffe entlassen worden war«, sagte er beim Mischen, »habe ich mich entschlossen, das Haushaltwarengeschäft meines Vaters zu übernehmen. Er besaß einen kleinen Laden unten in Petoskey. Nun fragen Sie sich vermutlich, wie ein kleines Haushaltwarengeschäft heutzutage überleben kann, wenn es überall im Land Filialen von Lowe und Home Depot gibt. Die Antwort: Du mußt den Zug kommen sehen, bevor er dich überfährt. Diese Riesenketten mit Hausgeräten? Sie waren das Beste, was mir je passiert ist. Und wissen Sie warum? Sie haben meine Konkurrenten vernichtet. Und zwar alle. Sie sind unter die Räder gekommen, während ich von den Gleisen gesprungen bin. Ich habe mir einen neuen Markt geschaffen. Und zwar einen besseren. Wenn man heutzutage ein Spülbecken kaufen will, oder eine Toilette, eine Wanne, eine Spülmaschine oder einen Kühlschrank oder Küchenschränke, wohin geht man dann?«
    Niemand sagte etwas. Wir warteten nur, daß er zum Ende kam und endlich die verdammten Karten austeilte.
    »Wohin gehen Sie? Hmm? Wohin?«
    »Lowes«, sagte Jackie endlich.
    »Home Depot«, sagte Bennett.
    »Ganz genau«, sagte Vargas. »Aber stellt euch mal vor, ihr wollt ein Becken ganz aus Marmor, das aus Italien kommt. Oder einen Viking-Herd, wie ihn die Berufsköche verwenden. Wo kriegt ihr den? Nicht bei Lowes. Nicht bei Home Depot. Die führen so’n Zeugs nicht. Da ist für die nicht genügend Umsatz drin. Da muß man schon in ein Spezialgeschäft.«
    »Wie Ihres«, sagte Bennett.
    »Wie meines.«
    »Geben Sie schon«, sagte Bennett.
    Er fing an auszuteilen, aber das hielt ihn nicht davon ab, mit seinem Vortrag fortzufahren. »Ich und Kenny, wir sind ein starkes Team. Wir gehen zu irgendwem ins Haus und teilen uns das Paar. Teile und herrsche, stimmt’s? Kenny schleppt die Frau in die Küche und nimmt sie so richtig in die Mangel, läßt so ganz den Innenarchitekten raushängen.« Kenny verzog nicht einmal eine Miene. Er saß nur da mit einem heiteren Lächeln auf den Lippen, wie jemand, der gut dafür bezahlt wird, stillzuhalten und mitzumachen. »Während er seine Masche abzieht, hänge ich mit dem Ehemann rum. Ich sage dann: ›Das war’s, Chef. Ihre Frau will das Allerbeste, und Sie geben es ihr; sonst tragen Sie die Konsequenzen. Aber keine Sorge, ich mache Ihnen einen Superpreis.‹ Wenn ich sie nicht gleich kriege, während sie noch das Haus bauen, habe ich sie ein paar Jahre später. Sobald die Frau mal mit der Nachbarin Kaffee trinkt und deren Küche sieht, geht sie zu ihrem Mann, und der kommt dann zu mir. Letztlich kriege ich sie alle.«
    »Die Dame bietet«, sagte Bennett. »Das sind Sie, Kenny.« Er ließ das einen Moment so stehen,

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