Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
ruhte auf dem offenen Wasser.
    »Seien Sie doch kein Narr!« rief Bennett. »Nehmen Sie schon das gottverdammte Geld!«
    Nein, Bennett, nein. Das können wir jetzt nicht brauchen.
    »Diese Typen schneiden Sie in eine Million Stücke!«
    Halt die Schnauze, Bennett. Schnauze, Bennett, Schnauze.
    »Das sind siebenhunderttausend Dollar, ihr verdammten Arschlöcher! Nehmt das Geld und haut ab! Solange ihr das noch könnt!«
    »Werfen Sie die Tasche rüber«, sagte Blondie.
    »Geben Sie uns erst Jackie«, sagte ich.
    »Werft die Tasche rüber!«
    »Zuerst Jackie.«
    Das Boot kam näher. Ich wagte nicht hinzusehen. Aber ich war sicher, daß sich alle vier Männer an der Reling aufgestellt hatten – Leon, Jonathan, Ham und Gill, und Vargas saß am Steuer. Ich konnte mir nur vorstellen, wie es wirken würde, vier Männer in Schwarz, mit riesigen schwarzen Gewehren. Ich hoffte, daß das reichen würde.
    »Heilige Scheiße«, sagte Blondie.
    Sein Bruder sah nicht auf. Er hielt seine Rifle weiter auf meine Brust gerichtet. »Wir laufen nicht weg«, sagte er.
    »Sieh sie dir doch an«, sagte Blondie.
    »Wir laufen nicht weg«, sagte der Bruder. »Ich glaube, es ist ein Trick.«
    Ich hielt die Tasche noch etwas weiter übers Wasser. Das Gewicht des Ankers ließ meine Unterarmmuskeln sich verkrampfen und schmerzen. Aber ich wußte, wenn ich das Ganze nur eine Sekunde nach innen holte, würde mich eine Kugel durchbohren.
    Dann, eine Stimme hinter mir. »Runter mit den Waffen!« Es klang wie Leon, der in ein Megaphon brüllte.
    Der Bruder blinzelte nicht einmal. »Sie werden sterben, McKnight.«
    Blondie stieß Jackie unter dem Sonnensegel hervor. »Zurück da!« schrie er. »Er hat eine Kugel im Kopf, wenn ihr näher kommt.«
    »Waffen runter, aber sofort!«
    Ich wußte, daß Vargas’ Boot nicht zu nahe herankommen konnte, ohne daß sie alles durchschauen würden. Das Isolierband auf den Gewehren, die billigen Windjacken. Die Illusion wäre hin.
    »Ihr zerstört eure letzte Chance«, sagte ich. »Wenn ihr uns jetzt Jackie gebt, könnt ihr noch mit dem Leben davonkommen.«
    »Ich bringe ihn um, McKnight. Das schwöre ich bei Gott.«
    Ich sah Jackie an. Er hatte die Augen geschlossen.
    »Ihr seid so gut wie tot«, sagte Bennett. »Gebt ihn raus, oder ihr seid tot.«
    »Schnauze«, sagte ich, »Bennett, halt die Schnauze.«
    »Das sind Isabellas Leute, und ihr seid geliefert.«
    »Das sind nicht seine Leute«, sagte Blondies Bruder, ohne sie sich überhaupt anzusehen. »Da gibt’s kein Vertun.«
    »Wie auch immer«, sagte ich. »Ihr seid zahlenmäßig unterlegen. Das seht ihr doch wohl selbst. Ihr kommt hier niemals lebend raus.«
    »Das soll dann wohl so sein«, sagte Blondie. »Ich denke mir, darauf läuft’s raus.«
    Alles erstarrte. Sekunden vertickten. Das ist es, dachte ich. Ich wartete auf die erste Salve.
    Statt dessen eine Stimme.
    »Hey Marcus! Derrick!« Ich wandte mich um und sah Vargas an der Reling seines Bootes stehen. Er hatte das Sprechgerät seiner Funkanlage in der Hand. »Hier ist Mr.   Isabella. Er will euch sprechen.«
    Das löste den Zauber. Beim Klang seines Namens wandte sich Blondies Bruder um, feuerte seine Rifle ab und streckte Vargas nieder. Als ich mich aufs Deck warf, sah ich Blondies Waffe aufblitzen, die sich von Jackies Kopf löste und auf mich zielte. Hinter mir hörte ich, wie Glas explodierte. Bennett schrie auf und schlug hart aufs Deck. Weitere Schüsse folgten, von Blondies Boot, von Vargas’ Boot. Und mittendrin klatschte etwas ins Wasser.
    Ich griff nach meinem Revolver auf dem Bord unter der Reling und riß ihn hoch, umklammerte ihn mit beiden Händen. Jackie konnte ich nicht sehen. Wo zum Teufel war Jackie? Blondies Bruder tauchte hinter der Reling auf und feuerte auf Vargas’ Boot. Ich nahm ihn ins Visier und zog den Abzug. Neben meinem Ohr explodierte etwas, Holzsplitter flogen mir ins Gesicht. Ich warf mich wieder nieder. Ich sah Bennett auf Deck liegen. Er blutete an der Stirn, hatte aber die Augen offen. »Unten bleiben«, rief ich.
    »Jackie ist im Wasser. Ich hab ihn reinspringen sehen.«
    Ich hörte zwei weitere Schüsse und dann das Geräusch einer Schiffsschraube, die das Wasser quirlte. Jemand bewegte sich.
    Ich sah über den Schiffsbord. Blondie war am Steuer. Das Boot bewegte sich von uns weg, und das verdammt schnell. Vargas’ Boot beschleunigte ebenfalls und kam auf uns zu.
    »Paßt auf Jackie auf!« schrie ich. »Wo ist er?«
    Ich suchte das Wasser ab. Ich konnte ihn

Weitere Kostenlose Bücher