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Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Nördlich von Nirgendwo – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Geld ein Bad nehmen – ein Bad in etwa hundertfünfzig Meter Tiefe.
    Ich sah, daß Blondies Bruder das Gewehr jetzt in einer Hand hielt und mir mit der anderen zuwinkte. Es sah so aus, als riefe er mir etwas zu, aber beim Dröhnen des Motors konnte ich es nicht hören.
    »Drehen Sie langsam bei«, sagte ich zu Bennett, ohne mich zu ihm hinzuwenden.
    »Wo ist Jackie?« sagte er. »Ich sehe Jackie nicht.«
    »Er muß da sein«, sagte ich eher zu mir selbst. »Nun komm schon, Jackie. Wo zum Teufel bist du?«
    Als wir näher kamen, konnte ich hören, was Blondies Bruder brüllte: »Geh zurück von der Reling! Zurück, oder ich schieße!«
    »Mach nur weiter«, schrie ich zurück. »Schieß, und das Geld liegt auf dem Seeboden.«
    Er sah über seine rechte Schulter. Da, im Schatten eines Sonnensegels, konnte ich zwei Männer erkennen. Als wir noch näher kamen, sah ich Jackie vor Blondie stehen. Jackie hatte silbernes Isolierband über den Mund geklebt, seine Hände waren hinter seinem Rücken.
    »Bleiben Sie auf etwa sechs Meter Distanz«, sagte ich zu Bennett. »Und schieben Sie den Monitor stärker nach vorne.«
    Er schob das Gas fast bis zum Leerlauf zurück. Dann stieß er den Stuhl mit dem Fuß mitten auf das Deck.
    »Was ist das für ein Ding?« fragte Blondie. Ich konnte jetzt seine Pistole erkennen; sie war auf Jackies Kopf gerichtet. »Wollen Sie Ihren Freund auf der Stelle sterben sehen?«
    »Das würde ich nicht machen«, sagte ich. Blondies Bruder zielte mit seiner Rifle auf meine Brust. Ich versuchte mit aller Macht, dies zu ignorieren. Es funktionierte nicht.
    »Nehmen Sie den Anker von der Tasche«, sagte Blondie. »Und zwar in drei Sekunden.«
    Ich riskierte einen Blick zurück. Während ich auf den Monitor sah, drehte ich meinen linken Arm, mit dem ich die Tasche hielt – einfach nur so. Ihr Boot erschien auf dem Schirm, aber der Seegang machte es schwer, ein stetiges Bild zu erzielen.
    »McKnight, haben Sie mich gehört? Nehmen Sie den Anker weg!«
    Ich schluckte hart. Es war an der Zeit, etwas richtig Blödes zu tun. Über das Wasser weg sah ich auf Jackie, sah in seine Augen.
    »Sie sollten besser lächeln, Blondie«, sagte ich. Ich mußte meine Stimme ganz natürlich klingen lassen, als sei überhaupt nichts dabei, als sei ich nicht dabei, vor Angst den Verstand zu verlieren. »Sie wollen doch einen guten Eindruck auf Mr.   Isabella machen, oder etwa nicht?«
    Das hatte gesessen. Er konnte die Wirkung nicht verbergen. Sein Bruder sah von seiner Rifle auf.
    »McKnight, wovon reden Sie da?«
    »Sie sind im Moment live vor der Kamera«, sagte ich. »Sehen Sie auf den Monitor, Blondie. Mr.   Isabella beobachtet jede Ihrer Bewegungen.«
    Es war schwierig für ihn, aus sechs Metern Entfernung etwas zu erkennen, aber er starrte mit großen Augen auf den Monitor, als sei das ein Gerät aus seinem schlimmsten Albtraum. »Was zum Teufel …«
    »Sie haben einen Fehler gemacht, Blondie. Sie haben sich den Falschen geschnappt. Sie haben sich nicht klar gemacht, wie die zwei zueinander stehen. Jackie und Mr.   Isabella sind wie Brüder. Stimmt das nicht, Jackie?«
    Nun mach schon, Jackie, dachte ich. Geh auf das Spiel ein.
    Jackie nickte. Blondie legte den Arm eng um Jackies Hals und preßte ihm die Pistole direkt gegen die Schläfe.
    »Ich glaube Ihnen von alledem kein Wort, McKnight. Schmeißen Sie die Tasche rüber. Auf der Stelle.«
    Ein Geräusch. In der Ferne, ein Motor.
    »Wer ist das?« schrie Blondie. Sein Gesicht war jetzt puterrot. »Ich habe Ihnen gesagt, wenn noch wer hier auftaucht, stirbt Ihr Freund.«
    »Das sind nur ein paar von Isabellas Leuten. Sie wollen ein Wort mit Ihnen reden.«
    Blondie und sein Bruder sahen sich an. Für einen Moment war ich versucht, nach meiner Pistole zu greifen.
    Nein, noch nicht, Alex. Noch nicht.
    »Ich weiß, daß Sie kein Idiot sind«, sagte ich. »Sie wissen, was passiert, wenn Isabellas Männer hierhin kommen. Was auch immer Sie mit uns anstellen, die Typen werden Sie umlegen. Geben Sie Jackie her, und wir geben Ihnen das Geld. Dann haben Sie einen Riesenvorsprung und sind lange weg, wenn die hier auftauchen.«
    Blondies Bruder zielte wieder mit der Rifle auf mich.
    »Nehmen Sie das Geld«, sagte ich. Ich war drauf und dran, meine freie Hand in die Tasche zu stecken, einige Scheine zu greifen und sie ihnen zu zeigen.
    Eine schlechte Idee, Alex. Die denken dann, du greifst nach einer Pistole.
    Blondie legte den Arm noch enger um Jackies Hals. Sein Blick

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