Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Grundstruktur war noch völlig intakt. Überall, wo er vorbeikam, organisierte Joachim Arbeitsgruppen.
    »In ein paar Stunden sollten wir wieder fahrbereit sein«, erklärte er; »bis wir wieder kampfbereit sind, wird es allerdings länger dauern. Wir müssen einen Ort finden, wo wir für eine Weile sicher sind, bis wir die nötigen Reparaturen vollständig durchgeführt haben.«
    »Es braucht aber kein Planet zu sein, oder?« fragte Trevelyan.
    »Doch, eigentlich schon. Und wenn es nur wegen der zusätzlichen Masse für den Konverter wäre, die wir noch brauchen – Sie wissen ja, wieviel ein Hyperdrive-Schiff davon benötigt. Einige Tonnen davon brauchten wir schon, vielleicht ein paar Meteore. Im übrigen sind unsere Gewächshäuser beschädigt. Wenn es sein muß, können wir von Konserven leben. Aber grünes Gemüse von einem E-Planeten würde die allgemeine Moral aufmöbeln, bis wir wieder auf unsere Eigenproduktion zurückgreifen können. Auch unsere Instrumente müssen neu eingestellt werden. Denen hat der Sturm sicher ziemlich übel mitgespielt. Dazu sind Vergleichsmessungen innerhalb eines planetarischen Systems notwendig. Und ...«
    »Schon gut, ich verstehe. Leiten Sie also das Nötige in die Wege. Nicki und ich werden noch hier helfen.«
    »Also bis später.« Joachim stapfte zur Brücke. Die Beleuchtung funktionierte jetzt wieder, und seine gedrungene Gestalt wirkte merkwürdig einsam, als er auf das Ende der langen metallenen Halle zuging.
    Nicki wandte sich Trevelyan zu. »Es ist einfach nicht möglich«, sagte sie leise.
    »Was denn?«
    »Daß ich so glücklich bin.«
    Lächelnd küßte er sie und nahm sich Zeit dabei. Einen kurzen Moment lang dachte er an Diane, die auf der Erde zurückgeblieben war, und hoffte, sie würde nicht lange allein bleiben.
    Das Schiff war in einen Wirbel geraten – warum? Natürlich passierten solche Dinge, aber ... Schirmte sich X durch einen solchen Wirbel gegen die Außenwelt ab? Nein, das war wohl nicht möglich. Ein Gravitationswirbel bewegte sich mit hoher Geschwindigkeit; daß die Sonne von X genau das Tempo einer solchen Turbulenz aufweisen sollte, war vollkommen unwahrscheinlich.
    Konnte der »Denker« in Kaukasu Ilaloa absichtlich ein Gedankenmuster zugespielt haben? Der direkte Weg zu dem betreffenden Sektor mußte die Peregrinus zwangsläufig in den Wirbel leiten.
    Er überließ die Daten seinem Unterbewußten und wandte sich den manuellen Reparaturarbeiten zu. Den Nomaden stak das Erlebnis noch in den Knochen, aber sie erholten sich bereits.
    Schließlich hatte er sich ein paar Stunden Ruhe redlich verdient. Trevelyan begleitete Nicki zu ihrer Tür, ging aber nicht mit hinein, sondern kehrte zu seinem eigenen Raum zurück und warf sich aufs Bett.
    Sirenengeheul weckte ihn wieder auf.
    »Huuu-uuu-uuu ... Huu-huu ... huu-uu ... huu-oo ... hoo-uu-uuu huu-huu-huu. Alle Mann auf Gefechtsstation! Fremdes Raumschiff entdeckt, wo kein Raumschiff etwas zu suchen hat.«

14 – Planet vom E-Typ

    Auf der Brücke, wohin ihn Joachim unverzüglich gebeten hatte, blickte Trevelyan auf einen großen Sternenhaufen und einen einzelnen Planeten hinaus. Die Sonne war eine rötliche Scheibe; durch den Filter der jetzt wiederhergestellten Sichtschirme konnte er die dunklen Flecken ihrer Photosphäre erkennen. Wie die meisten Riesensterne hatte sie eine große Planetenfamilie.
    Der Planet war ein Koloß vom J-Typ, dessen Atmosphäre ein Brodem aus Wasserstoff, Methan, Ammoniak und anderen, weniger bekannten Bestandteilen war. Wunderschön anzusehen, hing er im Raum – eine abgeplattete, bernsteinfarben schimmernde Kugel mit grünen, blauen und grauen Flecken und einem, der aussah wie ein Meer von Blut. Drei Monde waren zu erkennen, die den Planeten in relativ geringem Abstand umkreisten.
    »Das kann doch einfach nicht stimmen!« Joachim starrte auf die Instrumente, die anzeigten, daß sich ein Raumschiff in der Nähe befand. Sie registrierten die von seinen Maschinen abgegebenen Neutrinos und die durch den Antrieb verursachten Gravitationsturbulenzen, ja sogar die schwache Anziehungskraft seiner Masse. Sicher zeigten die Instrumente der Peregrinus jetzt nicht mehr völlig genau an. Dennoch gab es an dieser Anzeige keinen Zweifel.
    »Das kann doch einfach nicht stimmen!« wiederholte Joachim. »Wir wissen, daß es hier niemanden gibt, der über Atomkraft verfügt.«
    »X«, sagte Trevelyan. »Angenommen, sie hätten ein Patrouillenboot in jedem System ihres Imperiums – oder

Weitere Kostenlose Bücher