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Nonstop in die Raketenfalle

Nonstop in die Raketenfalle

Titel: Nonstop in die Raketenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Ranch. Die Russen könnten den Wagen sehen, uns aber nicht, wenn wir
geduckt schleichen. Büsche und niedrige Hecken gibt’s genug.« Tim schloss die
rote Windjacke, die er heute zur gelben Baseballmütze trug. »Herr Glockner!
Niemand ist unauffälliger als ein Jugendlicher, der durchs Gelände stromert.
Lassen Sie mich als Späher vorausgehen. Wenn sie mich entdecken, werden sie
mich verscheuchen. Aber dann habe ich schon genug gesehen und komme zurück.«
    Glockner sah ihn an. »Was muss
ich tun, um dich an diesem Alleingang zu hindern?«
    Tim grinste. »Bewusstlos
schlagen. Handschellen, Zwangsjacke, Fußketten anlegen. Einmauern.«
    »Ihr alle habt gehört, dass
ich’s ihm verboten habe«, sagte Glockner.
    »Daraufhin hat er uns bedroht
und ist abgehauen«, nickte Wespe. »Zisch los, Häuptling!«
    Tim küsste Gaby auf die Wange,
sprang aus dem Wagen, glitt schnell durch die Fichtenansammlung, spähte zur
Ranch, duckte sich indianerhaft tief und flitzte über das stoppelige Gelände.
Etwa 400 Meter vor ihm verrostete ein Stacheldrahtzaun, der an schiefen Pfosten
hing. Dahinter waren die hölzernen Gebäude in sich zusammengesunken. Der
Fahrweg führte aufs Gelände. Im Gras drückten sich Reifenspuren ab. Hinter
einer Bretterruine parkten die Lkws. Es mochten zwei oder drei sein, moderne
Fahrzeugtypen, wahrscheinlich mit Hebebühnen ausgestattet.
    Tims Aufmerksamkeit richtete
sich auf den braunen Bretterschuppen, der dem Verfall trotzte. Das Flachdach
war mit Blech belegt. Von den Russen sah Tim nichts. Die letzten 100 Meter
boten keine Deckung. Er legte sie in wenig mehr als elf Sekunden zurück. Dann
stand er hinter einer Ecke und hörte Stimmen. Zwei Männer redeten russisch. Er
verstand kein Wort.
    Als er hervorluchste, sah er
die beiden. Ihre Vorbereitungen waren abgeschlossen. Dowaschin und Masonow
warteten nur noch auf die Komplizen und auf die Ankunft des Fliegers.
    Eine der beiden Raketen war
aufgebaut. Der schlanke Flugkörper lag abschussbereit auf einer stählernen
Lafette, einem maßgeschneiderten Untergestell. Der Radarkopf der Rakete war mit
bunten Ringen bemalt, silbrig, gelb und rot.
    Der eine Russe hantierte an der
Rakete, der andere hatte den Feldstecher himmelwärts gerichtet, obwohl es dort
außer ein paar Wolken nichts zu betrachten gab.

    Tim sah keine Waffen, vermutete
aber, dass sie Pistolen hatten irgendwo unterm Wams. Kein Grund, um auf
Verstärkung zu warten. Tim kam hinter der Ecke hervor und war mit zwei Sprüngen
bei dem Raketenbetreuer. Der Fernglasgucker stand nahe. Beide bemerkten Tim
erst, als er den Mund auftat. Sie erschraken gewaltig. Der Raketentyp fiel fast
um, dem andern der Feldstecher aus den Händen.
    »Was sehe ich denn da!«,
brüllte Tim begeistert. »Eine Karaschoexplonow. Ohhh, ist die schön! So eine
wünsche ich mir. Wo kann man die kaufen?«
    Die beiden starrten ihn an, als
hätten sie eine Erscheinung.
    »Ah!«, rief Tim. »Jetzt erkenne
ich Sie. Wladimir Masonow und Dimitrij Dowaschin. Richtig? Sagen Sie’s nur.
Keine falsche Bescheidenheit. Alle Welt spricht doch von Ihnen. Von den beiden
Russkis, die den Juwelenjumbo abschießen wollen. Aber, meine Freunde, daraus
wird nichts. Wir mögen es nämlich nicht, wenn die Russenmafia unser Land mit Verbrechen
überzieht. Das leuchtet doch ein? Oder?«
    Masonow — der an der Rakete —
griff als Erster zur Waffe. Ein hoher Vorwärtstritt genau auf die Kinnspitze
beendete seine kriminelle Karriere auf deutschem Boden.
    Dowaschin hatte seine Pistole
schon fast in der Hand. Aber die Waffe war noch nicht durchgeladen. Das reichte
Tim, um den Kerl mit einer Fuß-Knie-Ellbogen-Kombination ins fahle Gras zu
strecken. Auch Dowasch war bewusstlos und merkte nicht, wie ihm zwei Zähne aus
dem Mund fielen.
    Tim nahm die Waffen an sich,
lief zur Schmalseite des Schuppens, wo ihn seine Leute sehen konnten, und
machte Hampelmannsprünge mit wilden Gesten — zum Zeichen, dass man anrücken
könne. Leider lösten sich bei dem Gehopse versehentlich zwei Schüsse aus
Masonows Pistole, was Tim sehr peinlich war. Er legte die Waffen weg und sah
dem heranrollenden Jeep entgegen.
    Als der hielt, sprangen alle
heraus.
    »Warum schießt du auf uns?«,
fragte Wespe.
    »Blödmann! Das war ein
Freudensalut. Der Feind ist besiegt. Die Raketen — die zweite ist vermutlich im
Schuppen — werden abgerüstet. Der Flieger mit Indira und Dr. Artfeyn kann
nachher in aller Gemütlichkeit landen. Und jetzt, Wespe, solltest du den beiden
Typen

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