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Nonstop in die Raketenfalle

Nonstop in die Raketenfalle

Titel: Nonstop in die Raketenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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brauchen dich. Schlimm genug, dass du keinen Kontakt haben darfst zu einer
Frau mit Motorrad.«
    »Ist nur vorübergehend, Sonja.«
    »Ja. Dann sind wir reich. Ich
gehe erst mal für vier Wochen in eine Schönheitsfarm. Du schaffst unser Geld in
eine sonnige Bananenrepublik und danach liegen wir nur noch am Strand oder am
Pool und sind mittags schon abgefüllt wie die Strandhaubitzen.«
    »Wird wunderbar.«
    »Entschuldige, dass ich von
Alkohol rede.«
    »Mir wird schon wieder übel.«
    »Morgen rufe ich dich an,
Schatz. Gute Besserung.« Sie legte auf.
    »Konntet ihr alles verstehen?«,
fragte Tim seine Freunde.
    Karl, dicht platziert, hatte
keine Infolücke. Aber für Gaby und Klößchen musste Tim — mit unüberhörbarem
Triumph in der Stimme — die Fakten wiederholen.
    »Und nun«, sagte Gaby, »ist die
Frist für dein Sofort-im-erweiterten-Sinne zu Ende. Ich rufe meinen Papi an.«

22. Russkis
und Raketen
     
    Es war, als hätten TKKG mit
einem Zauberschwert den gordischen Knoten (Symbol für unlösbare Probleme) durchgeschlagen. Die Rätsel waren gelöst, die Antworten lagen auf dem Tisch.
Olaf Pitröder war wie vermutet der Brutalo, der Gloria überfallen hatte; dass
er außerdem zur Russenmafia gehörte, war allerdings eine besondere
Überraschung. Für Susis Entführung und die raffinierte Aneignung des
Transportgeldes würden sich Kunnrich und seine Sonja verantworten müssen. Doch
vergleichsweise wenig wogen diese Verbrechen gegen den geplanten Coup, den
mörderischen Anschlag auf den Juwelenjumbo — wie der Flieger ab sofort im
Sprachgebrauch der Kripo hieß.
    Kommissar Glockner, Wespe,
Kommissar Sondermann, der Polizeiarzt und zwei weitere Kriminalisten rauschten
an im Eiltempo. TKKG berichteten abermals, ausführlicher als am Telefon.
Kunnrich hockte in der Ecke wie ein Scherbenhaufen und ließ sich vom Arzt
versorgen. Der stellte Anbrüche der Knochen fest — wollte allerdings noch
röntgen — und legte einen Verband an. Während der Arzt mit Kunnrich und den
beiden Beamten zum Krankenhaus fuhr, wurde der Bungalow kurzzeitig zum
Strategiezentrum für das weitere Vorgehen.
    »Bis Freitag«, sagte Glockner,
»sind uns gleichsam die Hände gebunden. Wir wissen nicht, wo wir die beiden
Russen suchen sollen. Wir wissen nicht, wo die Raketen und die Lkws versteckt
werden. Also müssen wir uns gedulden bis übermorgen, zehn Uhr, bis zum Anruf.
Olaf Pitröder und Sonja Lembke werden wir auf freiem Fuß lassen, ebenso
Kunnrich. Ihre Verhaftung könnte durchsickern. Die Presse könnte Wind kriegen.
Und überhaupt: Die drei müssen am Freitag die Anrufe entgegennehmen.
Selbstverständlich werden Pitröder und die Frau ab sofort observiert. Keine
Sekunde lassen wir die aus den Augen. Kunnrich bleibt hier in seinem Bungalow.
Und damit der Kerl auf keinen falschen Gedanken kommt, wird er ständig
Gesellschaft haben von unseren handfesten Kollegen, jeweils Zweier-Teams, die
sich im Acht-Stunden-Rhythmus ablösen. Sobald die Russen am Freitag angerufen
haben, werden Kunnrich, Sonja Lembke und Olaf Pitröder verhaftet. Sofort und
unauffällig. Bis dahin verhänge ich totale Nachrichtensperre. Für euch heißt
das, ihr redet mit niemandem darüber. Gloria Altwelt von Scheckerheim, der es
übrigens schon recht gut geht, darf noch nichts wissen; ebenso wenig erfahren
die Nasselkamms, wer hinter der Entführung steckt. Mit Indira Varanasi und Dr.
Artfeyn nehmen wir natürlich Kontakt auf. Aber auch die werden zum
Stillschweigen vergattert. Am Freitagvormittag wissen wir dann, wo die beiden
Russen sind und wo die Raketenfalle aufgebaut ist. Der nachfolgende Zugriff
wird für uns kein Problem sein.«
    »Und da sind wir dabei«,
grinste Tim.
    Glockner sah ihn an. »Hm.«
    »Hallo, Papi!«, schaltete Gaby
sich ein. »Willst du so unseren Einsatz belohnen? Wir haben zwar auch ‘ne Menge
Massel gehabt, aber das Glück ist ja bekanntlich bei den Tüchtigen; und dass
wir uns die Ehrenplakette für schnelle Aufklärung ans Leibchen heften können —
darüber besteht doch kein Zweifel.«
    Sondermann lachte. »Deine
Tochter, Emil.«
    Wespe strich über seine rotgelb
eingefärbte Punker-Frisur. »Also, Chef, ich muss Gabys Antrag unterstützen.
TKKG hatten wieder mal die Nase weit vorn.«
    »Dann meinetwegen«, seufzte
Gabys Vater amüsiert. »Aber ihr haltet euch brav im Hintergrund, fernab der
Raketen.«
    »Das gilt aber nur für
Mädchen«, sagte Tim.
     
    *
     
    Anderthalb Tage Geduld üben,
erwies sich als harte Probe für

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