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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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Matthies begann so sehr zu stottern, dass er den Satz schließlich abbrach.
    Wenig später trafen Polizeibeamte ein und nahmen Jörn Matthies fest.

    ***
    Es ist noch nicht klar, ob er überhaupt für voll schuldfähig befunden werden kann“, sagte Hauptkommissar Jensen ein paar Tage später, als Benecke und George bei ihm im Polizeipräsidium Stralsund saßen.
    „Er ist ein psychisch kranker Mann. Seit Jahren lebt er als scheuer Einsiedler und hat kaum Kontakt zur Außenwelt. Mit dem Verkauf von Ranen-Met verdiente er sich etwas dazu.
    Ansonsten hat er sich mit allerlei Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Und er hat eine Website über Käfer gestaltet.“
    Jensen zuckte mit den Schultern. „Umso erstaunlicher, dass er die Sammlung verkaufen wollte.“
    „Geldmangel“, mutmaßte George.
    „Nein, das ist es definitiv nicht gewesen“, widersprach Jensen. „Er ist mit dem ererbten Vermögen seiner Eltern sehr sparsam umgegangen. Da war genug übrig.“
    „Er wollte dieses Kapitel wohl einfach abschließen, glaube ich“, meinte Benecke. „Schließlich hat er alle fünf Männer umgebracht, die ihn damals in dem Wagen seinem Schicksal überließen.“
    „Die psychiatrische Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Jensen. „Aber bisher wurden bereits eine Reihe von Störungen diagnostiziert, unter anderem eine schizoide Persönlichkeitsstörung. Damit werden Menschen beschrieben, die sich von sozialen Kontakten sehr stark zurückziehen, ein schwach ausgeprägtes Gefühlsleben haben und eher in ihrer eigenen Welt leben. Allerdings ist er außerordentlich begabt, was das Erlernen von Strukturen angeht, und sein Intelligenzquotient ist überdurchschnittlich.
    Trotzdem galt er als berufsunfähig.“
    „Hat er über das Erlebnis von damals gesprochen?“, fragte Benecke.
    „Ja, immer wieder. Er ist in verschiedenen Heimen und bei Pflegefamilien aufgewachsen. Später hat er sich dann das Haus seiner Eltern wieder hergerichtet. Die Morde hat er akribisch geplant. Und er ist immer auf Nummer sicher gegangen. Er hat seine späteren Opfer lange beobachtet, detaillierte Fotos gemacht und ihre Gewohnheiten ausgekundschaftet. Dass diese dann auch noch zu viert bei ihm auftauchten, um Ranen-Met zu trinken, mag ein günstiger Zufall gewesen sein. Aber das war nicht der Auslöser. Wenn Matthies diese Gelegenheit nicht bekommen hätte, dann hätte er eine andere genutzt, um sein Ziel zu erreichen.“
    „Tja, ich bin froh, dass ich mich nur um die Wahrheit kümmern muss“, sagte Benecke. „Oder besser gesagt, meine Sichtweise der Wahrheit. Aber ich brauche sie nicht zu interpretieren oder zu beurteilen.“
    „Sie beide haben uns jedenfalls sehr geholfen bei unseren Ermittlungen“, gab Jensen unumwunden zu. „Dafür vielen Dank.“
    Nachdem Benecke und George das Polizeipräsidium verlassen hatten, sahen sie noch kurz im Krankenhaus vorbei, wo Bruno Dücker behandelt wurde. Es ging ihm den Umständen entsprechend gut.

    ***
    „Nach Rügen fahren wir auf jeden Fall noch mal“, sagte Lydia, während sie mit ihrem Wagen die Landstraße von Bergen aus in Richtung der Autobahn A20 fuhren. Jeder Urlaub war irgendwann einmal zu Ende – so auch der von Mark Benecke.
    Vor ihnen fuhr Georg Schmitz, den seine Pflichten nach Geilenkirchen riefen.
    „Ja“, sagte Benecke. „War echt schön hier.“
    „Aber das nächste Mal – nur mit zeitlich begrenzter Nutzung des MacBooks und ohne dein Köfferchen mit den Tatort-Utensilien ...“
    „Hör mal …“
    „Das ist eine Bedingung, Mark.“
    Benecke atmete tief durch. „Ich finde, wir haben eine Menge von der Insel gesehen!“, meinte er.
    „Ich ja – du nicht!“
    „Jetzt übertreibst du aber!“
    Als George in Rambin zur „Alten Pommernkate“ abbog, folgte Lydia ihm, und wenig später parkten sie nebeneinander auf dem dazugehörigen Parkplatz. Hier befand sich auch der Info-und Reiseshop der Tourismuszentrale Rügen.
    „So, hier werden sich unsere Wege ja wohl trennen“, meinte George, als sie im Hofcafé noch einen Kaffee tranken. Er hatte sich mit dem sympathischen Ehepaar angefreundet und mittlerweile duzten sie sich. Alle drei bedauerten, sich nun voneinander verabschieden zu müssen. Doch plötzlich hellte sich Georges Miene auf. „Aber Geilenkirchen und Köln sind ja nur eine Stunde Autofahrt voneinander entfernt, und ihr seid herzlichst eingeladen, unseren schönen Selfkant mal kennen zu lernen.“
    „Das Problem ist nur, dass wir Termine oft

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