Fernsehsender ihre Beiträge in HD-Qualität senden können.“
„Klingt interessant“, sagte Benecke.
„Ich hoffe, Sie haben die Mordfälle bald gelöst!“, meine Trost dann teilnahmsvoll.
„Ja, das wünschen wir uns alle!“
Trost deutete auf einen jungen Mann, der die ganze Zeit neben ihm gestanden hatte. „Das ist übrigens Sven Oevermann vom hiesigen IT-College in Putbus. Ich weiß nicht, ob Sie sich kennen …“
„Nein, bisher nicht“, sagte Benecke und schüttelte nun auch ihm die Hand.
„Wir suchen immer neue Technologien für unser Putbusser Science Center“, erklärte Oevermann. „Wer weiß, vielleicht profitieren Sie ja auch mal davon, wenn es um Werbung für Ihre Auftritte geht.“
Die Veranstaltung sollte eigentlich jetzt beginnen. Eggers und das Team von ‚rügencampus‘ wurden schon etwas unruhig, Dücker hätte längst eintreffen müssen.
George bekam die Unruhe mit und wandte sich an Eggers.
„Was ist denn los?“
„Wir wissen es nicht. Herr Dücker geht nicht an sein Handy.
Es wird ihn wohl jemand vertreten müssen.“
Als George mit dieser Nachricht zu Benecke zurückkehrte, nickte der Reporter wissend. „Ich habe es ja gesagt: Dücker drückt sich! Er nimmt sein Handy nicht ab und ist unauffindbar.“
„Kann doch sein, dass er einen Grund dafür hat“, meinte Lydia.
„Psychologen glauben immer, dass es für alles eine vernünftige Erklärung gibt“, gab Benecke seinen Senf dazu.
Er schaute immer wieder ungeduldig auf die Uhr, während Daniel Trost längst angefangen hatte zu referieren. „Durch die neuartige Plattform werden Unternehmen in die Lage versetzt, qualitativ hochwertige HD-Videoproduktionen selbst einzusetzen. Insbesondere überzeugen die interaktiven Web-2.0-Funktionen.“
Benecke lauschte dem Vortrag zwar interessiert, checkte gleichzeitig sein iPhone, ob noch E-Mails von seiner Mailing-Aktion eingetrudelt waren. Aber es war nichts Wichtiges dabei, was ihn in diesem Moment weitergebracht hätte.
„Das Konzept DEUTSCHE-WIRTSCHAFT.TV schafft somit neue Vertriebspotentiale für jede Branche und ermöglicht den Anwendern eine bisher nicht gekannte Interaktivität“, fuhr Daniel Trost fort. „Deutsche Unternehmen werden somit dazu befähigt, internetfähige HD-Videos einfach zu produzieren.
Damit kann ab sofort jedes Unternehmen seine Produkte über einen eigenen Channel ins Internet bringen – und das ladefrei in HD-Qualität.“
George, der auf einmal Nicolé Hahne, die Hotelmanagerin, an der Seminartür erblickte, lächelte ihr zu und gab ein Zeichen, dass ihn der Vortrag über das innovative Verfahren sehr beeindruckte. Sie antwortete ihm mit einem zufriedenen Kopfnicken.
Daniel Trost machte unterdessen eine ausladende Geste und wollte seinen Beamer bedienen, als in diesem Moment eine junge Frau geräuschvoll den Raum betrat. Alle Blicke waren für einen Moment auf sie gerichtet.
„Tut mir leid“, murmelte sie entschuldigend.
„Keine Ursache“, meinte Trost und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. „HDTV-PRO ermöglicht die Verbreitung Ihrer Botschaft nicht nur über namhafte soziale Netzwerke und Communities im Internet, wie Twitter oder Facebook und Co., sondern auch per Knopfdruck auf den Portalen Youtube, Myvideo und Clipfish.“
Die junge Frau setzte sich und sah sich dabei suchend um.
Trosts Vortrag schien sie aber trotzdem zu interessieren.
Jedenfalls schrieb sie eifrig mit.
„Ladefreie HD-Videos revolutionieren somit den Kaufprozess im Internet.“
Die junge Frau holte eine Kamera aus ihrer Handtasche und machte mehrere Fotos.
„Sicher eine Kollegin“, meinte George zu Benecke.
„Tja - und Dücker?“, murrte Benecke zurück. „Sagen Sie jetzt nicht noch mal: Ich habś ja gesagt!“
„Ich habś ja gesagt!“
Lydia musste ein Lachen unterdrücken. Der sonore Klang von Daniel Trosts Stimme sorgte dann wieder für den nötigen Ernst.
Er sprach noch über zielgruppengenaue Vermarktung, die Weiterentwicklung der Hybrid-Technologie, die Möglichkeit der Informationsbeschaffung unter
[email protected]. Dann war der Vortrag zu Ende.
Doch Dücker war nicht gekommen.
George hatte erwartet, dass sich die junge Frau jetzt darum bemühte, noch ein paar Fragen an Trost zu stellen. Das war jedoch keineswegs der Fall. Stattdessen wandte sie sich fragend an Thomas Eggers.
„Der Herr Dücker wollte heute Abend hier sein.“
„Dachten wir auch“, sagte Eggers kurz angebunden.
„Sieh an, wir sind also nicht