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Nore Brand 03 - Racheläuten

Nore Brand 03 - Racheläuten

Titel: Nore Brand 03 - Racheläuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marijke Schnyder
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hier, der nichts hatte mit Henriette? Das ist ja wirklich …«
    Doch, jetzt musste sie. Sie unterbrach ihn. »Sie haben herausgefunden, dass Max Lebeau Geld aus der Firmenkasse entwendet hat. Sie wussten vielleicht nicht, wozu, aber Sie haben angefangen, ihn zu überwachen. Sie wollten alles wissen von ihm. Sie erkundigten sich, wo er sich wann aufhielt. Warum das?«
    »Von wem …?« Er brach erschrocken ab und ließ sich zurückfallen. »Wer hat Ihnen diesen Unsinn erzählt?«
    Max Lebeau begann sich auf seinem Stuhl zu regen. »Remi, du hast mich kontrolliert?«
    Remi Weissen schaute weg.
    Lebeau schüttelte ungläubig den Kopf. »Also, dann hast du auch gemerkt, dass ich Geld brauchte, hin und wieder …«
    Er drehte sich zu Oskar Schmied. »Und du, woher hast du das Geld genommen für Henriette?«
    »Die Firma gehört immerhin noch mir«, polterte Oskar Schmied. »Ich bin keinem Menschen Rechenschaft schuldig!«
    Remi Weissen verzog sein Gesicht. »Ich habe auch dich kontrolliert. Es war bitter nötig. Irgendeiner musste ja zur Firmenkasse schauen, oder?« Er starrte seinen Schwiegervater an. »Sind wir nicht fast vor die Hunde gegangen damals? Und ihr hattet eure Affären!« Er lachte angewidert. »Aber aus der eigenen Tasche bezahlen, das war nicht nötig! Ekelhaft ist das!«
    Oskar Schmied und Max Lebeau schwiegen betreten.
    Nore Brand schaute einen nach dem andern an. Ihr Blick blieb an Remi Weissen hängen. »Einer von Ihnen war am Samstag bei Henriette und Wilma Fink.«
    Sie sah ein Flackern in seinen Augen.
    Sie beugte sich nach vorn. »Ja, Sie auch, Herr Weissen, Sie haben sich auch bedient, nur sind Sie raffinierter vorgegangen als Max Lebeau.«
    »So ein Unsinn!«, protestierte er laut. »Haben Sie Beweise? Natürlich nicht!« Er legte die Hände auf seine Brust. »Ich habe mir Sorgen gemacht um die Zukunft. Deshalb habe ich genau hingeschaut. Und kontrolliert, so gut es ging. Auch dich, Oskar, das tut mir leid. Es musste einfach sein.«
    Eine Durchsage drang an ihre Ohren. Die Zeit drängte.
    Da schlug Oskar Schmied mit der Faust auf den Tisch. »Das sind alte Geschichten, Frau Brand, das geht Sie überhaupt nichts an. Ich werde dafür sorgen, dass Henriette Fink angemessen entschädigt wird.«
    Er schaute Weissen und Lebeau streng an. »Ich werde selber für Ordnung sorgen.«
    Er wandte sich wieder an Nore Brand. »Aber jetzt will ich verdammt noch mal endlich wissen, wer Federico umgebracht hat, Frau Brand! Wenn Sie mir das nicht sagen können, dann weiß ich nicht, warum wir hier einfach so herumsitzen müssen. Haben Sie den Aufruf nicht gehört?«
    Nore Brand ignorierte ihn. Sie schaute zu Remi Weissen.
    »Max«, begann dieser leise, er war etwas näher zu Lebeau hingerückt, »du hast Federico niedergeschlagen und dann im Affekt …«, er schaute um Verständnis bittend in die Runde, »dann weiß man ja nicht mehr, was man tut, oder? Das ist bekannt. Im Affekt! Vielleicht hat ihn dann irgendein Idiot …«, er verstummte kurz und legte seine Hand auf den Arm von Lebeau, »ich kenne einen guten Anwalt und mit einem bisschen Glück bekommst du einen guten Richter. Du findest bei uns immer wieder Arbeit.«
    »Moment, Herr Weissen«, sagte Nore Brand, »wir sind noch nicht ganz fertig.«
    Sie schaute zu Max Lebeau. »Sie haben Federico Meier niedergeschlagen, weil Sie wütend waren auf ihn. Ich will es genauer wissen.«
    Lebeau schaute um sich, sein Blick blieb an Oskar Schmied hängen. »Federico wollte mich anzeigen. Er habe Beweise dafür, dass ich Geld entwendet habe, sagte er. Ich sollte mir bloß nichts einbilden auf meine großartige Idee. Allein hätte ich das Ganze nicht durchziehen können. Das waren seine Worte«, erklärte Lebeau bitter. »Für mich werde sich sowieso keiner mehr interessieren, sobald bekannt wäre, was ich für ein Gauner sei.« Er schaute zu Schmied. »Oskar, dein Enkel Federico war bereit, die Firma zu zerstören. Er wollte mich weghaben. Ich sollte gehen und schweigen, dann würde auch er Gras darüber wachsen lassen. Und wenn nicht, dann würde er mich hochgehen lassen, das waren seine Worte. Der Ruf der Firma war ihm einfach egal.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Du hast diese Seite von ihm nicht gekannt, Oskar, dieses Gesicht! Ich konnte nicht anders. Er hat nicht damit gerechnet. Ich ja auch nicht. Er sackte einfach zusammen. Ich kann mich nicht genau erinnern, wie es ging. Ich sehe nur noch, wie er dalag. Ich rannte weg. Ich wollte nur noch rennen. Die Aare

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