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Northanger Abbey

Northanger Abbey

Titel: Northanger Abbey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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Nachmittags jedoch, als Catherine sich genötigt sah, in die Stadt zu gehen und ein lebenswichtiges Stück Borte zu kaufen, das unverzüglich herbeigeschafft werden mußte, überholte sie die zweitälteste Miss Thorpe, die gemächlich in Richtung der Edgar’s Buildings bummelte, eingerahmt von den zwei reizendsten Mädchen der Welt, die schon den ganzen Tag ihre liebsten Freundinnen waren. Von ihr erfuhr sie umgehend, daß der Ausflug nach Clifton stattgefunden hatte. »Heute früh um acht sind sie losgefahren«, sagte Miss Anne, »und glauben Sie mir, ich beneide sie nicht darum. Sie und ich können von Glück sagen, daß es uns erspart geblieben ist. – Es muß das Langweiligste sein, was sich nur denken läßt, denn um diese Jahreszeit ist in Clifton kein Mensch. Belle ist mit Ihrem Bruder gefahren und John mit Maria.«
    Catherine beteuerte ganz aufrichtig ihre Freude darüber, dies letzte zu hören.
    »O ja«, gab die andere zurück, »Maria ist mit dabei. Sie war ganz wild darauf, mitzudürfen. Weiß Gott, was sie sich davon versprochen hat. Ein seltsamer Geschmack, muß ich sagen; mich hätten sie nie dazu bekommen, mitzufahren, und wenn sie mich noch so bestürmt hätten.«
    Catherine, der dies ein wenig zweifelhaft schien, konnte nicht umhin zu erwidern: »Ich wünschte, Sie hätten auchmitkommen können. Wie schade, daß Sie nicht alle fahren konnten.«
    »Danke, aber ich mache mir wirklich gar nichts daraus. Nein, ich hätte mich durch nichts dazu überreden lassen. Das habe ich auch gerade zu Emily und Sophia gesagt, als Sie uns überholt haben.«
    Völlig überzeugt war Catherine noch immer nicht; aber im Wissen, daß Anne die Freundschaft einer Emily und einer Sophia als Trost hatte, sagte sie ihr doch ohne zu große Gewissensbisse ade und kehrte nach Hause zurück, sehr erleichtert, daß der Ausflug nicht ausgefallen war, nur weil sie nicht mitgewollt hatte, und von Herzen wünschend, daß er so erfreulich verlief, daß weder James noch Isabella ihr wegen ihrer Weigerung noch länger grollten.

XV. KAPITEL
    Früh am nächsten Tag ließ ein Briefchen von Isabella, das aus jeder Zeile Versöhnlichkeit und Zuneigung atmete und die Freundin in einer Sache von höchster Dringlichkeit zu ihr befahl, Catherine im Zustand frohester Zuversicht und Neugierde zu den Edgar’s Buildings eilen. – Die beiden jüngeren Miss Thorpes saßen allein im Besuchszimmer, und als Anne hinausging, um ihre Schwester zu rufen, nutzte Catherine die Gelegenheit, um die andere nach ihrem gestrigen Ausflug zu befragen. Maria konnte sich nichts Schöneres denken, als davon zu sprechen, und Catherine erfuhr augenblicklich, daß es in jeder Hinsicht die traumhafteste Unternehmung der Welt gewesen sei, daß niemand sich einen Begriff davon machen könne, wie himmlisch sie es gehabt hätten, und daß es wunderbarer gewesen sei, als sich irgend jemand vorstellen konnte. Soweit der Informationsgehalt der ersten fünf Minuten; die zweiten enthüllten folgende Details: – daß sie direkt ins Hotel York gefahren waren, dort eine Suppe zu sich genommen und ein frühes Abendessen bestellt hatten, zur Trinkhalle gegangen waren, um den Brunnen zu kosten und ein paar Shilling für Täschchen und Schmucksteine auszugeben, von da weitergegangen waren zu einem Speisewirt, wo sie Eis gegessen hatten, worauf sie zurück ins Hotel geeilt waren, hastig ihr Essen hinuntergeschlungen hatten, um nicht in die Dunkelheit zu kommen; und die Rückfahrt war nicht minder himmlisch gewesen, nur hatte der Mond nicht geschienen, und es hatte ein bißchen geregnet, und Mr. Morlands Pferd war so erschöpft gewesen, daß er es kaum vom Fleck bringen konnte.
    Catherine lauschte mit größter Befriedigung. Blaize Castle hatte ganz offenkundig nie zur Debatte gestanden; und was den Rest betraf, so gab es nichts, dem sie auch nur eine halbe Sekunde hätte nachtrauern müssen. – Marias Bericht schloß mit innigsten Mitleidsbekundungen für ihre Schwester Anne, die es nach ihren Worten bitter übelnahm, von dem Ausflug ausgeschlossen gewesen zu sein.
    »Sie wird es mir nie verzeihen, ich weiß es: Aber was hätte ich denn tun sollen? John wollte nur mich mitnehmen, er hat geschworen, er würde sich mit ihr nicht blicken lassen, weil sie so dicke Knöchel hat. Ich fürchte, sie wird den ganzen Monat durch schlecht gelaunt sein; aber ich bin fest entschlossen, es ihr nicht zu verübeln; es muß schon mehr passieren, damit mir der Geduldsfaden reißt.«
    Nun kam Isabella

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