Nosferas
Liebesverhältnis mit seiner Halbschwester Augusta?
Die prüde Gesellschaft des puritanischen Englands trieb ihn nach Europa. Im Jahr 1816 ließ Lord Byron sich mit drei Freunden in einer Villa am Genfer See nieder. Es waren der Arzt und Schriftsteller John Polidori, der Dichter Percy Bysshe Shelley und Mary Wollstonecraft Godwin, spätere Wollstonecraft Shelley. In den Nächten saßen sie bei Wein und Opium beisammen und sprachen über die Versuche von Wissenschaftlern, toter Materie durch Elektrizität Leben einzuhauchen. Und sie lasen Geistergeschichten. Schließlich schlug Lord Byron vor, jeder solle selbst eine unheimliche Geschichte schreiben. Während die Geschichten von Lord Byron und Shelley nur Fragmente blieben, schuf Mary ihren Frankenstein. Mary war übrigens gerade einmal sechzehn Jahre alt, als sie mit Shelley in die Schweiz durchbrannte.
Polidori schrieb Der Vampyr, der 1819 anonym erschien und zur Vorlage für viele Theaterstücke und Opern wurde.
Die vier Autoren waren nicht vom Glück gesegnet: Polidori beging mit nur sechsundzwanzig Jahren Selbstmord, Shelley, der sein Leben lang Angst vor dem Ertrinken hatte, kam mit neunundzwanzig Jahren bei einem Schiffsunglück ums Leben, Lord Byron starb mit sechsunddreißig Jahren an einem Fieber. Nur Mary Shelley wurde vierundfünfzig Jahre alt.
Tom Holland machte Lord Byron in seinem Roman Der Vampir zum Blutsauger und ließ ihn als Untoten durch die Welt geistern.
Wer mehr über Lord Byron und seine Freunde erfahren möchte, dem empfehle ich Tanja Kinkels Romanbiografie: Wahnsinn, der das Herz zerfrisst.
Der größte Opernkomponist - Giuseppe Verdi
Giuseppe Verdi (1813-1901) stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Talent fiel schon früh auf und er kam durch die Unterstützung eines Mäzens ins Gymnasium. Er wurde Organist und Musikdirektor, studierte die Grundlagen der Operngestaltung, Literatur und Politik. Mit 26 komponierte er seine erste Oper Oberto - Conte Di San Bonifacio, die mit Erfolg an der Mailänder Scala aufgeführt wurde. Seine nächste Oper König für einen Tag wurde allerdings ausgepfiffen. Seine junge Frau und seine Kinder starben. Verdi war zutiefst deprimiert und beschloss, mit dem Komponieren aufzuhören. Erst ein Jahr später konnte ihn der Direktor der Scala überreden, eine weitere Oper zu schaffen. Nabucco wurde eine Sensation und Verdi zum Held der italienischen Oper gekürt. Der Gefangenenchor wandelte sich schnell zum politischen Kampflied der von Österreich besetzten Lombardei. Für die Menschen bedeutete die Oper ein Manifest des italienischen Freiheitskampfes gegen alle Fremdherrschaft. Die »Abigaille« der Uraufführung wurde Verdis Lebensgefährtin.
Von nun an schrieb er - wie er selbst sagte - »wie ein Galeerensklave« mehrere Opern hintereinander. Er wollte genug verdienen, um sich wie ein Gentleman auf sein Landgut zurückziehen zu können. Dennoch blieb er der politischen Vereinigungsbewegung Italiens treu und schrieb nach dem Revolutionsjahr 1848 Die Schlacht von Legano. Mit seiner Geschichte über den Sieg der lombardischen Städte über Kaiser Friedrich Barbarossa wurde Verdi als »Sänger des Risorgimento« gefeiert. Der Gefangenenchor aus Nabucco wurde zur inoffiziellen Nationalhymne.
Als Höhepunkt seines musikalischen Schaffens gelten die Opern Rigoletto (1851), Der Troubadour (1853) und Die Kameliendame (1853). Als literarische Vorlagen dienten ihm Werke von Shakespeare, Victor Hugo, Alexandre Dumas, Schiller, Voltaire und Lord Byron.
Nach der Vereinigung Italiens ließ sich Verdi von Graf Cavour überreden, für die Abgeordnetenkammer zu kandidieren, zog sich aber schon bald wieder zurück und reiste nach Paris, um für die dortige Oper zu arbeiten.
Seine berühmte Oper Aida komponierte er auf Wunsch des ägyptischen Vizekönigs Ismail Pascha. Allerdings wurde sie erst 1871 in Kairo uraufgeführt und nicht zur Eröffnung des Suezkanals 1869. Zu diesem Ereignis führte man Rigoletto auf.
Von der Politik des Königreichs Italien enttäuscht, zog sich Verdi danach auf sein Landgut zurück und komponierte nur noch wenige Werke.
Bram Stoker - der Vater von Graf Dracula
Bram Stoker (1847-1912) wuchs in Dublin auf. Er war als Kind ständig krank und konnte erst mit acht Jahren stehen und gehen. Danach entwickelte er sich normal, ging auf die Universität in Dublin und war dort sogar Athlet und spielte Fußball. Später wurde er Journalist und Theaterkritiker. Dadurch
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