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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Hebben. Erst, wenn wir Ihre klitzekleine
Persönlichkeitsspaltung wieder voll im Griff haben. Ne?
    HEBBEN: Der Hahn darf
auch!
    HILSCHER: Der Hahn hat uns das Leben jetzt lang genug dann schwer gemacht. Also, Prinzessin:
einmal hübsch zum Abschied winken?
    HEBBEN [schmollt]:
Nein! Und blöd! Ich will mein Schloss!
    HILSCHER: Wieder das
Schloss – verstehe. Wir wollen so vieles und kriegen so wenig. Nicht wahr?
    HEBBEN: Doof!
[stampft mit dem Fuß auf]
    HAHN [kommandiert]:
Rückzug, Rekruten – aber dalli! Die Fäns warten; muss noch mehr Autogrammö
unters Volk schmeißen!
    HILSCHER: Aber, aber:
Sie sind draußen… Oh, da kommt ja der Herr Klöpping mit dem Gepäck.
     
    Auftritt Klöpping,
wirres Haar; die Lesebrille hängt schief auf der Nase, er prustet und schwitzt
wie verrückt, während er zwei Lederkoffer zum Rollstuhl hinschleppt.
     
    KLÖPPING [faselt vor
sich hin]: Komm zu NOVA, haben sie gesagt; hyper, hyper, bärenstark haben sie gesagt…
Von wegen Weiber! Und nix zu saufen, sieben Tage lang, so ein DURST!
    HILSCHER [winkt]:
Hierher, Herr Klöpping! Das ist aber nett von Ihnen.
    KLÖPPING: Sie mich
auch!
    HAHN [kreischt auf]:
Haltet den Schurken! MEINE MILLIARDEN!
    KLÖPPING: Wenn einer
die ollen Schlüpper kauft… und das will ich echt nicht hoffen.
    HEBBEN: HER MIT DEM
FROSCH!
    HILSCHER [seufzt]:
Na, das wird wohl länger dauern …
     
    Auftritt Iwoleit
in Eishockey-Montur, statt Helm einen Kochtopf auf den Ohren.
     
    IWOLEIT [fröhlich]:
Gibt’s hier wat zu zählen, Jungens? Nehme gerne auch Moneten…
    HAHN [kneift ein Auge
zusammen]: ... nur aus meinen kalten, toten Händen.
     
    Klöpping knallt
die Koffer hin, die Verschlüsse schnappen auf – und eine Flut aus Feinripp
ergießt sich auf den „Floor“: alles purzelt wild durcheinander… Wäschehaufen!
     
    KLÖPPING [seine Augen
strahlen auf]: Megafusion! Und ganz schön dreckig, ey!
    IWOLEIT: Drei Tangas,
achtzehn Tittenhalter und dann wären da –
    HAHN [kräht]: DIE
WAREN IN DER POST!
    HILSCHER [greift
ein]: Schluss, meine Herren. Das sollte reichen. Möchte einer noch was sagen?
    HEBBEN [böse]: Nein!
    HILSCHER: Also gut.
Ja dann …
     
    Als Hilscher den
alten Hahn zur Schiebetür rollt, die still und leise aufgleitet, frische Luft
von draußen, reißt Iwoleit seinen Blick von den Socken los, es sind 23, und
ruft ihm hinterher – und die anderen stimmen ein, für einen Augenblick wie
seltsam klar:
     
    IWOLEIT:
Ad Astra!
    KLÖPPING:
Ad Astra!
    HEBBEN: Ad Astra!
Alles Gute, Ronald.
     
     
    Vorhang.
     
    Copyright
© 2012 by Frank Hebben
     

 

 

     
    Ronald
Hahn hat im Jahre 2012 die Nova -Redaktion verlassen, um in eine
schonendere Gangart zu wechseln. Für die Redaktion ist es ein schwerer
Nachteil, aber da Ronald sich jahrzehntelang niemals geschont hatte, sondern
immer ein Workaholic war, ist sein Entschluss verständlich und ihm mit 63
Jahren das Kürzertreten zu gönnen.
    Welche
Jahrzehnte sind gemeint? Ich kann nur von den über 45 Jahren sprechen, die
verstrichen sind, seit ich Ronald kennen lernte: In dem heute nicht mehr
existenten Wuppertaler Gasthof Waldschlößchen, wo ich ihm 1965 erstmals
begegnete. Dieser bleiche Brillenträger mit dem sonderbaren Slang machte auf
mich erst keinen tiefen Eindruck. Bald jedoch entpuppte der Bursche sich als
unglaublich witziges und intelligentes Kerlchen, von dem ich ahnte, dass der
Umgang mit ihm sich als ersprießlich erweisen sollte.
    Nicht
allein über Science Fiction hegten wir ähnliche Auffassungen, auch in
politischer Hinsicht dachten und fühlten wir in vergleichbaren Bahnen. Zudem
ist er außer mir einer der wenigen mir bekannten Menschen, die zur Selbstironie
fähig sind. Ein Beispiel bietet seine häufiger gefallene Äußerung, nur aus dem
Grund Schriftsteller geworden zu sein, weil er zu faul zum Arbeiten sei. Und
falls es wahr ist, müsste man es ihm nachsehen - ursprünglich war er nämlich
Schriftsetzer und arbeitete in einem Telefonbuchverlag, in dem man die
Bücher noch im Handsatz mit bleiernen Lettern zum Druck vorbereitete. 
Sein Schriftsetzerberuf wirkt bis heute nach, das Schlimmste auf der Welt sind
für ihn schmutzige Fingernägel. Außerdem kann es vorkommen, dass er mich
unvermittelt anschnauzt: Hol’ mal Bier!
    Es
passte also alles. Ein Freund soll ja, so meinte jedenfalls Aristoteles, eine
Seele in zwei Körpern sein. So lag es nahe, dass wir gemeinsame Aktivitäten im
SF-Fandom aufnahmen, die natürlich Spaß machen mussten, so dass wir

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