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Nova

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Titel: Nova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Kober
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vor. Die Städte waren ins Gigantische gewachsen. Die Menschen beherrschten die Raumfahrt. Sie besiedelten andere Planeten, erreichten die benachbarten Sonnensysteme.
Oncro-ar-Lei kam in der Nacht zu ihm.
»Morgen gehst du an Bord des Raumschiffes ROR«, eröffnete er ihm.
»Woher…«
Oncro winkte ab. »Verlaß dich darauf. Die Information ist zuverlässig. Hier ist der Modulblock für die Autosuggestion. In ihm sind alle Daten für die Verbindung zur Gruppe Null gespeichert. Du wirst im entscheidenden Moment handeln können.«
Oncro verschwand im Dunkel der Nacht. Velasco war froh. Seine Befürchtungen, ohne Verbindung zur Widerstandsfront zu bleiben, zerstreuten sich. Der Angriff auf die sich nähernde Flotte aus den Tiefen des Weltraums mußte dazu ausgenutzt werden, das verhaßte Regime zu stürzen. Der Krieg offenbart stets die Schwäche der Herrschenden, hatte Oncro ihm gesagt, es ist nichts als der Ausdruck der Unfähigkeit, die bestehenden Probleme zu lösen.
Velasco lachte grimmig. Lange genug hatten die Sippen regiert. Lange genug Elend und Leid über die Bevölkerung gebracht. Sie haben sich selbst zum Absterben verurteilt, dachte er. Unerbittlich sind sie den Weg des historischen Gesetzes gegangen, das ihre Beseitigung verlangt. Nichts wird sie retten – auch nicht der stellare Krieg gegen die Unbekannten, mit dem sie von ihrer Ungerechtigkeit ablenken wollen.
Gemeinsam mit seinem Kampfschiff starteten Hunderte andere von den Basen und jagten der ahnungslosen Flotte entgegen, die nur aus wenigen Schiffen bestand.
Aus den Rohren der Geschützkuppeln rasten Tausende todbringender Geschosse auf die Fremden zu. Sie explodierten in einem sich ausdehnenden Glutball, in den die Schiffe hineinrasen und zerschmelzen mußten.
Die Unbekannten durchquerten die Hölle entfesselter Atome unbeschadet.
Ihre Antwort war verheerend. Wabernde Schwärze griff mit tornadoartigen Armen nach den Kampfschiffen, umhüllte sie und schnitt sie ab von der Basis.
Die Sterne verschwanden.
Es dauerte lange, bis die Wissenschaftler an Bord herausgefunden hatten, daß eine undurchdringliche Gravitationsglocke das Schiff umgab. Sie lebten, aber sie waren zur Tatenlosigkeit verurteilt.
Als von außen die sie umgebenden Energien abgebaut und beseitigt wurden, erschienen Soldaten und führten sie ab.
Auch Velasco kam vor ein Tribunal.
Den Vorsitz führte Oncro-ar-Lei.
»Seit dem Urteil der SUCHENDEN, die ihr angegriffen habt, sind mehr als tausend Jahre vergangen. Erst jetzt lernten wir die gewaltigen Energien der Dimensionen zu beherrschen und waren in der Lage, eure Gefängnisse zu öffnen. Ihr seid die Relikte längst vergangener Epochen. Wir sind bereit, euch aufzunehmen in unsere freie Gesellschaft, die sich nach dem Urteil ohne Kreaturen wie ihr entwickelte. Wir geben euch jede Hilfe, die ihr benötigt, um Mitglieder der Kommune zu werden. Seid ihr willens?«
Hastig stimmte Velasco zu.
»So gehe hinaus.«
Vor Velasco dehnte sich eine lila und blau bewachsene Landschaft. Nur wenige, steil aufragende Gebäude waren zu sehen. Der Anblick gefiel ihm nicht.
Da verfärbte sich die Luft um ihn drohend fahl, plötzliche Dunkelheit hüllte ihn ein.
Im hellen, freundlichen Tageslicht schwebten vor ihm drei Kugeln, aus denen ihn rote Augenbälle fixierten.
10
»Wir haben dir unsere Geschichte gezeigt. Nun frage.«
    Mit Mühe tauchte Velasco vom Grund des Erlebten an die Oberfläche der Wirklichkeit. Die unhöfliche Direktheit ernüchterte ihn.
    ›Nun frage.‹ Was denn? Die Visionen hatten ihm keine Zeit gelassen zum Denken, keine Möglichkeit zur Analyse oder zum Vergleich und keine, um Fragen zu formulieren. Springfluten gleich hatten sie ihn überschwemmt, ihm den Atem genommen; nur aufzunehmen war er fähig gewesen, nicht aber zu verarbeiten.
    Sein Instinkt verriet ihm, daß etwas Oberflächliches an ihm vorübergezogen war, etwas, was zu phrasenhaften Analogien verleitete.
    Er war diesen Wesen nicht nahegekommen. Eigenschaften, die ihm wertvoll erschienen, wie Liebe, Aufrichtigkeit oder Achtung, hatte er nicht zu erfassen vermocht. Nein, er hatte sie nicht kennengelernt, sondern sie nur beobachtet. Ein Informationsfilm, nicht mehr.
    »Äußerlich ähnelt die Geschichte eurer Zivilisation mit ihren Kriegen und inneren Kämpfen und dem Sieg der klassenlosen Gesellschaft der unseren auf der Erde«, sagte er vorsichtig. »Hier wie bei uns wirken die gleichen historischen Gesetze. Aber ihr gleicht uns nicht. Ihr seid anders.«
    »Wir sind

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