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Novizin der Liebe

Novizin der Liebe

Titel: Novizin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL TOWNEND
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auch.“ Le Blanc schluckte und wies auf einige Felsen in der Nähe. „Sie ist verprügelt worden. Ich … ich habe es von dort aus mit angesehen. Eingreifen konnte ich nicht, Herr, es waren zu viele.“
    „Zu viele?“
    „Angelsachsen. Sie hätten …“
    „Sprecht langsamer, Le Blanc, damit Wilf Euch folgen kann.“
    „Herr.“ Le Blanc sah Wilf ins Gesicht. „Es … es tut mir leid, dass sie verletzt wurde, doch der Mann war schnell wie der Blitz …“
    „Ein Angelsachse?“
    „Ja. Zuerst dachte ich, er wolle sie nur einschüchtern, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass er eine Frau seines eigenen Volkes misshandeln würde, und als ich begriff, was er vorhatte, war es bereits geschehen. Im Übrigen war er nicht allein. Sie hätten mich getötet, und ich hätte es dennoch nicht verhindern können.“
    Mit finsterer Miene versuchte Wilf, Le Blancs Worten zu folgen. „Ihr sagtet, ein Angelsachse habe es getan?“
    „Es waren mehrere zugegen, sonst wäre ich eingeschritten, das schwöre ich. Doch nur einer von ihnen hat mit ihr gesprochen, und nur einer hat sie geschlagen.“ Langsam schüttelte er den Kopf. „Was für ein Kerl ist das, der eine Frau derart zusammenschlägt?“
    „Wir sollten sie hineinbringen“, schlug Adam vor. „Sie ist völlig durchnässt. Eine Erkältung ist das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann.“
    „Daran habe ich auch schon gedacht“, entgegnete Le Blanc. „Doch es ist möglich, dass ihre Rippen gebrochen sind, deshalb habe ich nicht gewagt, sie zu bewegen …“
    „Wenn wir Euren Schild und einen Mantel als Bahre benutzen, dürfte es gehen“, sagte Adam und hoffte inständig, dass er recht hatte. „Wir müssen dafür sorgen, dass ihr warm wird. Und jemand muss kundige Hilfe holen.“ Adam wandte sich an Wilf und fragte auf Englisch: „Ist deine Frau diejenige, die sich am besten um sie kümmern kann?“
    „In Lady Cecilys Abwesenheit, ja.“
    Cecily, Cecily, wo bist du? „Gut. Lasst uns Lufu in die Hütte bringen, und dann soll Wilf Gudrun holen. Sie wird besser beurteilen können als wir, ob Lufu sicher zurück nach Fulford gebracht werden kann.“
    Gemeinsam hoben sie die Bewusstlose auf Maurices Mantel und Le Blancs Schild. Im Inneren der Hütte war es düster, doch an einer Wand stand eine niedrige Pritsche, auf der eine mit Heidekraut ausgestopfte Matratze lag. Darauf betteten sie Lufu.
    Nachdem Wilf nach Fulford aufgebrochen und der Hufschlag seines Pferdes verklungen war, forderte Adam Le Blanc auf, das Kettenhemd abzulegen. „Lasst auch Euren Helm hier“, sagte er. Auch Angelsachsen trugen konische Helme, doch Adam wollte keinen allzu kriegerischen Eindruck erwecken. Wer ihn und Le Blanc entdeckte, sollte sie lieber für Jäger oder Wilddiebe halten.
    Le Blanc war unwohl bei dem Gedanken, seinen Weg nach Seven Wells Hill derart leicht bewaffnet fortzusetzen, und er scheute sich nicht, seine Bedenken zu äußern. „Wäre es nicht besser, wir würden warten, bis Wilf zurückkehrt?“
    Ein entsetzliches Bild tauchte plötzlich vor Adams geistigem Auge auf: Cecily in der Gewalt des Unholds, der Lufu geschlagen hatte. „Keine Zeit“, entgegnete er. „Doch ich werde Maurice mitnehmen, wenn Ihr lieber bei Lufu Wache halten wollt.“
    Ganz so, wie Adam vorausgesehen hatte, lehnte Le Blanc den Vorschlag ab. Zwei Jahre älter als Maurice, hatte er mit Adam in der Bretagne und in der Normandie gekämpft, und es wäre gänzlich unter seiner Würde gewesen, hinter einem einfachen Knappen zurückzustehen. „Nein, Herr. Ich bin Euer Mann!“
    „Maurice, bleib du bei dem Mädchen.“
    „Ich werde nicht von Lufus Seite weichen, Herr.“
    Als der Wallach und der Rotschimmel sich dem Gipfel von Seven Wells Hill näherten, ließ der Regen nach und der Wind frischte auf. Froh über die dicke Polsterung seines Gambesons, trieb Adam sein Pferd an, bis sie die Hügelkuppe erreicht hatten. Von dort ließ er den Blick über die Landschaft schweifen in der Hoffnung, irgendetwas zu entdecken, das ihm einen Hinweis darauf geben würde, was er als Nächstes tun sollte. Derart ratlos dazustehen, war ungewöhnlich für ihn, denn eigentlich war er ein besonnener Stratege, der es hasste, unnötige Risiken einzugehen. Heute jedoch sagte ihm sein Instinkt, dass alles Vorausplanen dieser Welt vermutlich nicht reichen würde, um ihn zu Cecily zu führen.
    „Seht Euch das an, Herr!“
    Adam löste den Blick von dem welligen Hügelland und wendete sein Pferd.
    „Ein

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