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Nr. 13: Thriller (German Edition)

Nr. 13: Thriller (German Edition)

Titel: Nr. 13: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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überprüfen. Ich ziehe dein neues Spielzeug aus und du machst die Leibesvisitation.“ Beck lachte fies. „Aber erst im Lupanar. Bringen wir ihn zum Spielplatz, solange wir noch Zeit dazu haben.“
    Statt Ben zu packen, verschränkte Roman die Arme vor dem Oberkörper. Mit verkniffener Miene betrachtete er Ben.
    „Komm schon, Roman. Wir sind Freunde, wir halten zusammen. Nur wir können uns auf uns verlassen.“ Vergnüglich spuckte Beck in seine Hände und verrieb den Speichel. „Du bedeutest dem Wichser nichts. Er hat dir nur was vorgespielt.“
    Ben schwitzte Blut und Wasser. Er stand Todesängste aus. Flehend schaute er Roman an, konnte aber nicht ausmachen, wie dieser sich entscheiden würde. Für oder gegen ihn. Ben schätzte seine Chancen schlecht ein. Roman war sein einziger Verbündeter in diesem Haus, und ausgerechnet ihn hatte er verärgert.
    Plötzlich griff Uwe Beck Benjamin an.
    Ben öffnete seinen Mund, doch bevor er schreien konnte, war Beck schon bei ihm.

39. KAPITEL
    Beim zweiten Besuch dieses furchtbaren Orts innerhalb der vergangenen zwei Tage fiel es Daniel nicht leichter, seinen Chopper in das Hauptgebäude an der Kerpener Straße zu bugsieren. Genau genommen war nicht der Ort furchtbar, sondern die Erinnerungen, die er mit ihm verband. Sich zu fragen, warum Stefan Haas ausgerechnet in der Universitätsklinik lag, brachte allerdings auch nichts. Aber die starke Abneigung, die Daniel gegen dieses Krankenhaus hegte, hatte nichts mit dem Spital selbst zu tun. Er wurde im vergangenen Frühjahr hier bestens versorgt. Genutzt hatte es nichts, und das war das Problem.
    Bevor er in eine Spezialklinik überwiesen worden war, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, hatten die Ärzte hier alles Erdenkliche versucht. Nur allzu lebhaft erinnerte sich Daniel an das Wechselbad der Gefühle, die emotionale Achterbahn, die ihm die letzten Kraftreserven geraubt hatte, das ständige Auf und Ab, den Strudel von Hoffnung und Verzweiflung, der ihn immer tiefer hinabgezogen hatte. Die Uniklinik hatte ihn als Wrack wieder ausgespuckt.
    Er nahm es den Ärzten und dem Personal nicht übel. Sie hatten getan, was sie konnten. Auch wenn das in seinem Fall nicht genug gewesen war, aber sie besaßen nun mal keinen Zauberstab, der sie befähigte, Wunder zu wirken und einen Wirbelkörperbruch im unteren Brustwirbel zu heilen.
    Mit den Nerven am Ende hatte er die Uniklinik vor etwas weniger als einem Jahr verlassen. Nun war er zurück und versuchte mühsam zu verbergen, wie hundeelend er sich dabei fühlte, als er sich zu Stefan Haas durchfragte. Dieser typische Krankenhausgeruch nach Desinfektionsmitteln und Pfefferminztee, das Quietschen seiner Räder auf dem Linoleumboden und die leisen Unterhaltungen, als dürfte in diesem Gebäude nicht gelacht werden, bewirkten, dass sich seine Nackenhaare aufstellten, während er seinen Rolli durch die Abteilung schob.
    Als er endlich vor Haas stand, kehrte die Wut auf ihn zurück, wodurch er die Umgebung etwas besser ausblenden konnte. Er versuchte, sich auf den Kinderschänder, auf seinen Job zu konzentrieren und seine eigene Abneigung gegenüber dem Hospital beiseitezuschieben.
    Stefan Haas hatte nicht nur seinen Sohn missbraucht, sondern er musste auch wissen, ob Noel noch lebte oder nicht. Falls Gloria den Lockenkopf tatsächlich gesehen hatte. Und falls die exhumierte Kinderleiche wirklich ein Mädchen war. Daniel hasste das Warten auf Untersuchungsergebnisse. Das bremste die Ermittlungen aus. Aber vielleicht kam er weiter, wenn er den Verdächtigen in die Mangel nahm.
    „Wie geht es Ihnen?“, fragte Daniel der Höflichkeit halber.
    „Die Ärzte haben mir eine Rippe gebrochen, die drohte, meine Lunge zu durchbohren. Ich habe Prellungen, Verstauchungen, Abschürfungen“, zum Beweis hielt Hass seine bandagierten Hände hoch, „und, verdammt noch mal, Schmerzen. Mir geht es prima!“
    Sarkasmus! Das kam ihm bekannt vor. Daniel unterdrückte ein Grinsen und die aufkeimende Sympathie für den Verdächtigen. „Sie könnten die Schwestern und Pfleger um Schmerzmittel bitten.“
    „Bekomme ich schon.“ Haas zeigte auf den Tropf neben seinem Bett. Träge rann die durchsichtige Flüssigkeit vom Infusionsbeutel durch den Schlauch in die Kanüle in seiner Armbeuge. „Einen Cocktail aus Novalginsulfon und Paspertin. Hilft aber nicht genug. Daher muss ich zusätzlich Tramadol nehmen. Die Wirkung lässt noch auf sich warten. Das Nächste wäre Morphium, aber das will ich auf keinen

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