Nuancen der Lust (German Edition)
und her. »Hey, mach mich nicht heiß und führ’s dann nicht zuende! Dafür bezahle ich dich nicht! Hol einen Dildo und besorg’s mir ordentlich!«
Marvin gab Steffen ein Zeichen, an seiner Stelle weiter zu machen und ihr Kontra zu geben. Steffen erhob sich vom Sessel und schlenderte herüber. »Du hältst den Mund. Ich alleine bestimme, wann du einen Orgasmus hast!«
Sie öffnete den Mund zum Widerspruch, offensichtlich verwundert über den ungewohnt strengen Tonfall, hauchte jedoch dann unterwürfig: »Ja, natürlich, mein Gebieter.«
Marvin konnte sich nur mit Mühe beherrschen, nicht laut zu lachen. Was hier ablief, hatte nichts mit SM zu tun. Steffens Rolle in diesem Spiel war nicht mehr wert als die eines dressierten Schoßhündchens. Er bedeutete ihm mit diversen Gesten, wie er weitermachen sollte. Aber Steffen gelang es kaum, Eva ein lustvolles Keuchen zu entlocken. Seine Hände glitten ziellos über ihren Körper und ihre Brüste, als hätte er noch nie eine Frau in sexuellem Verlangen gestreichelt. Verdammt, er war eben einfach nicht mit dem Herzen dabei. Ein Blick auf Steffens Hose bestätigte Marvin, wie kalt seinen Freund das Geschehen und Evas Nacktheit ließen. Eigenartig. In ihrer ausgelieferten Haltung, den wollüstig gespreizten Beinen und dem Ausdruck der Erregtheit in ihrem Gesicht machte sie ihn auf jeden Fall an.
Marvin scheuchte Steffen fort und gab ihm ein Zeichen, dass er gerne etwas zu trinken hätte. Seine Hände fuhren leicht über ihre zarte Haut, neckten sie mal hier, mal dort.
Der Korken der Sektflasche ploppte laut, als Steffen die Flasche öffnete und Marvin musterte ein wenig erschrocken Evas Miene. Nichts deutete darauf, dass sie irritiert war.
Er nahm das Sektglas aus Steffens Hand entgegen, tauchte die Fingerspitze ein und tupfte ihr den Sekt auf die Lippen. Sie leckte sich langsam über die Lippen und hielt den Mund ein wenig geöffnet. Ihre Oberlippe war perfekt geschwungen, eine Versuchung, sie zu küssen. Marvin zögerte. Vielleicht würde sie bemerken, dass er nicht Steffen war. Ob dieser sie jemals geküsst hatte? Behutsam hielt er ihr das Glas an die Lippen und ließ sie trinken. Gierig schluckte sie den Sekt, und kicherte, als ein wenig davon über ihre Brust lief und er das köstliche Nass aufleckte und an ihrer Brustwarze knabberte.
Steffen tippte ihm auf die Schulter und deutete auf die Uhr. Vereinbart gewesen waren circa fünfundvierzig Minuten, und diese waren fast erreicht. Nun für heute hatte er genügend Eindrücke gesammelt, um einen Entschluss zu fassen. Jetzt galt es nur noch, Eva zum Höhepunkt zu bringen.
Eine der geöffneten Schubladen des Schrankes enthielt, was er suchte. Die Auswahl war groß. Dildos und Vibratoren in verschiedenen Größen und Materialien, aus Silikon, Glas oder Holz, naturbelassen oder in poppigen Farben, der natürlichen Form eines Penisentsprechend oder in fantasievollem Design. Marvin wählte einen durchschnittlich großen gewöhnlichen Dildo und befeuchtete ihn mit etwas Gleitmittel, das er schon vorher entdeckt hatte. Zwar schätzte er Außergewöhnliches, aber da Eva den Dildo aufgrund der Augenklappe sowieso nicht sah und er nicht wusste, wie eng ihre Vagina war und wie empfindsam sie reagieren würde, wenn er eindrang, wollte er nichts riskieren.
Sich vor Eva hinkniend führte er den Dildo vorsichtig ein, drehte ihn ein wenig, zog ihn zurück, drang wieder vor. Der Dildo glitt schmatzend hin und her. Als er ihn langsam bis zum Anschlag hineinschob, stöhnte Eva erwartungsvoll auf. Ihr Duft stieg ihm in die Nase. Betörend. Kribbelnde Erregung überflutete ihn. Wie sollte er das aushalten, es ihr zu machen und selbst nicht augenblicklich zu kommen? Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte flach zu atmen. Doch allein der Anblick ihres vor Lust geschwollenen Geschlechts brachte ihn fast um den Verstand.
Als er ihre Perle zart streichelte, völlig von der Vorhaut freigelegt, erfasste ein Zittern ihren Körper und ihre Füße trippelten voller Unruhe hin und her, wobei sie ihre Beine enger schloss. Oha, nun hatte er einen Ansatzpunkt, ihr Gehorsam beizubringen. Ein letzter Test, auf was sie besonders erregt reagierte.
Er zog den Dildo heraus und winkte Steffen, näher zu kommen und diesen zu halten.
»Nein, nicht aufhören!«, jammerte Eva, warf den Kopf hin und her, und trampelte in spielerischem Unmut mit den Füßen hin und her.
Marvin gab seinem Freund ein Zeichen, etwas zu sagen.
»Still! Du bekommst, was
Weitere Kostenlose Bücher