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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Traveller, an dessen Tür ein großer, stämmiger Ork in dunklem Anzug und langem Mantel lehnte. Kyle konnte nicht durch die getönten Scheiben des Toyota sehen, aber er war sicher, daß sich zumindest eine weitere Person darin befand. Als er und Hanna Uljaken sich den beiden Wagen näherten, trat der Ork vor.
    »Mr. Facile«, sagte sie. »Ich nehme an, Sie sind unsere Eskorte?«
    Der Ork nickte und wandte sich an Kyle. »Mr. Teller?« sagte er. »Ich bin Lieutenant William Facile.«
    »Knight Errant, nehme ich an«, sagte Kyle.
    »Ja, Sir. Mr. Truman hielt es für eine gute Idee, daß wir mitkommen.«
    Kyle hätte es vorgezogen, allein zu arbeiten, doch Truman zahlte ihm gerade so viel, daß er diese Unannehmlichkeit ignorieren konnte. Er beschloß, cool zu bleiben. »Ja, eine gute Idee. Haben Sie und Ihr Partner schon einmal mit Magie zu tun gehabt?«
    »Bis zu einem gewissen Grad, Sir. Wir haben an Unternehmen teilgenommen, an denen auch Magier beteiligt waren.«
    »Aber Sie haben noch nie direkt mit einem Anwender zusammengearbeitet?«
    »Nein, Sir«, sagte Facile. »Aber ich gehe nicht davon aus, daß das ein Problem ist.«
    »Ich auch nicht.« Kyle wandte sich an Hanna Uljaken. »Dann mal los«, sagte er.
     
    Mitchell Truman wohnte in einem Apartmentwolkenkratzer am See fast direkt östlich vom Truman Tower. Auf der kurzen Fahrt beobachtete Kyle die Sonne bei ihren Bemühungen, die dichte Wolkendecke zu durchbrechen. Es sah ganz so aus, als sei Chicagos berühmtes Wetter so wechselhaft wie eh und je.
    Beide Wagen des kleinen Konvoys fuhren direkt in das unterirdische Parkhaus, wo ihnen Hanna Uljakens Handabdruck Zugang zum Privataufzug und dann zu Mitch Trumans Wohnung im vierzigsten Stock verschaffte.
    Kyle stellte mit gelinder Überraschung fest, daß sie im modernen orientalischen Stil möbliert war: sparsam und effizient. Sie bestand aus sechs Räumen: Schlafzimmer, Gästezimmer, Wohnzimmer, Eßzimmer, Küche und einem weiteren Zimmer, das der Truman- Junge in einen Fitness-Raum verwandelt hatte. Der Blick auf den See war überwältigend, das Fenster war ein wenig nach Norden abgeschrägt, um die Küstenlinie einzufangen. Kyle konnte das Grün und die Mauern der Elemental Hall ein Stück vom Ufer entfernt sehen.
    »Wie lange wohnt Mitchell hier schon?« fragte Kyle Uljaken.
    »Etwas über ein Jahr. Die Wohnung war ein Geschenk seines Vaters zu Mitchells sechzehntem Geburtstag.«
    »Ziemlich jung für eine eigene Bude, finden Sie nicht?«
    Uljaken legte den Kopf ein wenig schief und lächelte kühl. »Ich nehme an, Mr. Truman kann das besser beurteilen als ich.«
    »Aber es hat ihn überrascht, daß Mitchell ausgerissen ist.«
    »Ich kenne mich mit Mr. Trumans Gefühlen nicht aus, Mr. Teller. Da müßten Sie ihn schon selbst fragen.«
    Kyle seufzte. Er stand im Eßzimmer und sah auf den See, drehte sich dann aber zu ihr um. »Ich habe nicht danach gefragt, was Mr. Truman tatsächlich gedacht oder empfunden hat, sondern danach, was ihm Ihrer Ansicht nach durch den Kopf gegangen sein könnte.«
    »Ich glaube nicht, daß ich qualifiziert bin, derartige Urteile abzugeben, Mr. Teller.«
    »Natürlich sind Sie das - immerhin sind Sie seine persönliche Assistentin«, beharrte Kyle, indem er ihr in die Augen zu sehen versuchte. »Man erwartet ständig von Ihnen, derartige Urteile abzugeben. Und wenn Daniel Truman der Ansicht wäre, daß sie ihn dafür nicht gut genug kennen, hätte er sich wahrscheinlich längst eine andere Assistentin gesucht.«
    Sie schien eine Antwort formulieren zu wollen, doch Kyle gab ihr keine Gelegenheit dazu. »Mr. Truman hat Ihnen außerdem aufgetragen, mir in jeder Hinsicht behilflich zu sein. Meine Fragen auf der Grundlage Ihrer beruflichen Fähigkeiten zu beantworten, ist mit Sicherheit eine hervorragende Methode, diesen Auftrag zu erfüllen.«
    Uljaken nickte, und er spürte den Wandel in ihrer Einstellung. »Sie haben natürlich recht.« Sie warf einen raschen Blick auf die zwei Sicherheitsleute von Knight Errant. »Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden?«
    Auf Faciles Miene spiegelte sich ein gewisses Unbehagen, und der zweite Mann, der kleiner und noch dunkelhäutiger als Facile war, sah diesen an und wartete auf Anweisungen.
    »In den nächsten Stunden wird noch nichts geschehen, Lieutenant«, sagte Kyle zu ihm. »Ich brauche diese Zeit, um meine Magie vorzubereiten. Sie können im Flur warten.«
    Faciles Augen verengten sich, aber er bedeutete dem anderen Mann, ihm zu folgen.

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