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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Während die beiden Sicherheitsleute das Zimmer verließen, wechselte Kyle rasch auf astrale Wahrnehmung, um einen Blick auf ihre Aura zu werfen. Beide hatten eine starke Aura, die an einigen Stellen beinahe Funken sprühte und an anderen buchstäblich zu völliger Schwärze verdunkelt war. Als sich die Tür hinter ihnen schloß, begutachtete er das Zimmer. Es war matt, und die einzigen starken Mana-Quellen waren er selbst, Hanna Uljaken und ihr Ohrring sowie ein paar tropische Pflanzen. Seine Sinne kehrten in die normale Welt zurück.
    »Das haben Sie in der Lobby des Towers auch getan«, sagte sie. »Sehen Sie sich die Dinge auf magische Weise an?«
    Kluges Mädchen, dachte Kyle. Insbesondere auch deshalb, weil ihm nicht aufgefallen war, daß sie mitbekommen hatte, was er tat.
    »Ja, das tue ich«, sagte er. »Magier besitzen die Fähigkeit, die Wellenlänge der Energien wahrzunehmen, die magische Gegenstände und Lebewesen ausstrahlen, was einem eine ganze Menge über sie verrät.«
    Sie nickte. »Und die beiden Wachen?«
    »Beide völlig normal. Keine Spur von magischen Talenten, wenngleich es immer denkbar ist, daß ein echter Magier seine Aura maskiert. Im Falle dieser beiden bezweifle ich das aber sehr stark. Ihre umfangreiche Cyberware würde sie davon abhalten, Magie anzuwenden.«
    »Könnten Sie sagen, welche Art Cyberware?«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich, abgesehen von gewissen Vermutungen, die auf Art und Lage der Verunstaltungen ihrer Aura beruhen. Ich würde sagen, Facile und der andere sind ziemlich normale Muskelmänner: beschleunigte Reflexe und vielleicht ein paar neuromuskuläre Verstärkungen und Kampfcyberware.«
    »Bei Facile sind Sie dicht dran«, sagte Uljaken anerkennend. »Ich habe seine Personalakte gesehen. Er hat einen neuromuskulären Beschleuniger der Marke Richmond Serie Zwölf, einen Fuchi MPX-R Headware- Comp mit Datenzugriffspaket, ein okulares Lichtver stärkersystem von Mitsuhama-Zeiss und ein Ares Smartlink-Kampfsystem, das erst kürzlich eine Verbesserung auf Stufe Zwei erfahren hat.«
    »Ganz nettes Paket für einen Lieutenant«, sagte Kyle.
    »Genau meine Meinung«, stimmte sie ihm zu. »Facile gehört zu der Truppe, die für Truman abgestellt wurde, seit Knight Errant vor ungefähr drei Monaten den Kontrakt von Winter Security mit Truman Technologies übernommen hat.«
    »Das ist ungewöhnlich.«
    »Sehr ungewöhnlich. Wie es scheint, hat Knight Errant beschlossen, sein Profil hier in Chicago zu verstärken. In achtzehn Monaten läuft der Kontrakt der Stadtverwaltung mit Eagle Security aus...«
    »Und KE würde sich diesen saftigen Kontrakt nur zu gerne unter den Nagel reißen, also verstärkt man die hiesige Präsenz und ganz allgemein das Engagement.«
    »Exakt«, sagte sie.
    »Interessant. Und Mr. Truman war einverstanden, daß KE Winters Kontrakt mit Truman Technologies aufkauft? Hätte er den Kontrakt nicht einfach annullieren können?«
    »Unser Kontrakt mit Winter war nicht übertragbar. Aber ich glaube, Mr. Truman war geschmeichelt.«
    Kyle hielt einen Augenblick inne, bevor er das Thema wechselte. Nun, da Hanna Uljaken bereitwilliger zu sein schien, über ihren Arbeitgeber zu reden, scheute er vor bedeutenderen Fragen zurück, bei denen sie sich möglicherweise wieder verschließen würde. Aber er hatte keine andere Wahl. »Wie würden Sie Mr. Trumans Beziehung zu seinem Sohn charakterisieren?« fragte er. »Gut, schlecht, gleichgültig...«
    Hanna Uljaken blinzelte und sah weg, bevor sie antwortete. »Ich würde sagen, daß die Dinge in letzter Zeit ziemlich schlecht standen.«
    »Mitchell hat sich gegen die Autorität und die Anforderungen seines Vaters auf gelehnt?« Das war eine Reaktion, die Kyle nur allzugut verstand.
    »Ja, aber es geht tiefer als das«, sagte sie leise. »Mitchell ist bisexuell, und diese Tatsache belastet ihre Beziehung, seit Mr. Truman es herausgefunden hat.«
    »Wie lange ist das jetzt her?«
    »Zwei Jahre. Die Wahrheit kam nach einem unglücklichen Zwischenfall in London heraus.«
    »Warum ist Truman dann so sehr gegen die Beziehung seines Sohnes zu dieser Linda Hayward?«
    »Sie soll noch älter sein als ich.«
    Kyle grinste. Und sie erwiderte das Grinsen.
    Kyle zog seine Jacke aus und warf sie auf das Sofa. »Wo wir schon mal hier sind, fangen wir besser mit der Arbeit an.«
    Hanna Uljaken ließ Überraschung beim Anblick seiner leichten Ceska im Halfter unter seiner linken Schulter erkennen. Er grinste wieder und zuckte

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