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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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hatte.
    »Ja und nein«, sagte er, sich abtrocknend. Er konnte hören, daß sie im anderen Zimmer auf und ab ging. »Falls sie schon in das Haus eingedrungen sind, wenn ich dort ankomme, prima. Dann ist alles vorbei, und ich kann einen Tatort untersuchen.«
    »Und wenn sie Ihnen den Zutritt verwehren?« fragte sie.
    »Dann rufe ich Eagle Security, und dann ist der Fall für Knight Errant erledigt. Hier in Chicago übt immer noch Eagle die Polizeigewalt aus.«
    »Sie könnten trotzdem nein sagen.«
    »Das könnten sie, aber das wäre unter Umständen mit einer Publicity verbunden, an der ihnen nicht gelegen sein kann.« Er zog den Slip an und wickelte sich das Handtuch um die Hüfte. »Sie sind schließlich in der Stadt Chicago aktiv und nicht auf Konzerngelände.«
    Er ging in den Wohnraum, wo Hanna am Fenster stand und den Blick über die Stadt streifen ließ. Wenn Hanna verlegen war, versuchte sie es zu verbergen, während Kyle sich suchend umsah. »Ein flacher schwarzer Koffer«, sagte er. »Etwas größer als eine Aktentasche.«
    Sie zeigte auf den Garderobenschrank. »In dem Schrank.«
    Er holte ihn heraus und legte ihn auf das Bett. Er ließ die Schlösser aufschnappen und holte Gegenstände aus einem schweren, weißen, halbstarren Material heraus.
    »Was ist das?« fragte sie.
    »Ein maßgeschneiderter Körperpanzer. Ich habe ihn mir vor ein paar Jahren anfertigen lassen. Ziemlich teuer, also ist er ein ganz brauchbarer Anreiz, nicht zuzunehmen.« Er zog eine lange Hose mit zusätzlicher Polsterung an den Oberschenkeln an, dann nahm er das Handtuch ab und legte andere Teile des Panzers an, die lebenswichtige Organe bedeckten und schützten.
    »Sie scheinen mit Schwierigkeiten zu rechnen«, sagte sie fast beiläufig.
    Kyle holte seine magischen Fokusse aus dem Badezimmer. Als er wieder zurück war, legte er sie an und aktivierte sie. »In Anbetracht der Tatsachen bleibt mir, glaube ich, auch gar nichts anderes übrig.«
     
    Eine Stunde später fuhr er auf die Kreuzung Sangamon und Randolph und überzeugte sich davon, daß das Fahrzeugaufgebot von Knight Errant immer noch an Ort und Stelle war. Einige der Wagen waren mittlerweile offenbar bewegt worden, aber die Citymaster hatten sich nicht von der Stelle gerührt. Er war auch am Kaufhaus der Bruderschaft vorbeigefahren. Von der Abwesenheit des Hundes abgesehen, schien sich dort ebenfalls nichts verändert zu haben.
    Er bog links auf die Randolph und nahm die mittlere Spur, um den vielen Lastwagen nicht ins Gehege zu kommen, die die rechte Spur der Einbahnstraße blockierten. Drei Männer, stämmig und für das Wetter viel zu warm angezogen, lungerten in der Nähe der Lastwagen herum und beäugten jeden, der vorbeikam. Kyle fuhr noch einen Block weit, um dann auf die rechte Spur zu wechseln und ein Dutzend Meter vor den Lastwagen anzuhalten. Die drei Männer beobachteten ihn, dann löste sich einer aus der Gruppe und ging auf Kyle zu, während dieser aus seinem Wagen stieg.
    »Hey, Sie da«, sagte der Mann, als er nahe genug war. »Wir müssen hier in ein paar Minuten weg. Sie sollten besser nicht hier parken.«
    Kyle lächelte. »Danke. Ich werde daran denken«, sagte er. »Und bestellen Sie Captain Ravenheart, daß Kyle Teller ein paar Worte mit ihr wechseln möchte.«
    Wenn der Mann überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Er nickte nur und wandte sich dann ab, wobei sich sein Mund und seine Kehle unmerklich bewegten, ein offensichtliches Zeichen, daß er durch ein Kehlkopfmikrofon sprach, entweder in ein Mikrofunkgerät oder ein kybernetisches Headware-System. Nach wenigen Augenblicken wandte er sich wieder an Kyle und sagte: »Sie können passieren. Der zweite Laster.«
    Kyle nickte. »Muß ich meinen Wagen immer noch wegfahren?«
    »Noch nicht. Wir sagen Ihnen rechtzeitig Bescheid.«
    »Danke.« Kyle ging an dem ersten Lastwagen vorbei, wobei er beiläufig die strukturellen Verstärkungen, Anzeichen für Panzerplatten und die flache Schüssel der Militärantenne an einer Befestigung am Dachansatz registrierte. Am zweiten Laster angelangt, öffnete sich eine der Türen, eine kleine Leiter fuhr aus, und ein lässig gekleideter Mann mit Stoppelfrisur kam heraus.
    Er nickte Kyle zu und bedeutete ihm, die Treppe heraufzukommen.
    »Keine Durchsuchung?« sagte Kyle.
    »Nein, Sir.«
    »Das gefällt mir.« Kyle erklomm die Leiter und trat vorsichtig durch den schwarzen Vorhang, mit dem die Tür verhangen war. Das Innere war grün erleuchtet, doch wo das

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