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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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Jubeljahre.
    Und langweilig und fad sind Jungfrau-Männer obendrein, richtig hausbacken, ganz ohne Fantasie, und ohne echte Lebensfreude.
    Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps, so lautete die bevorzugte Devise meines Ex mit Sternzeichen Jungfrau.
    Pausenlos musste er irgendetwas tun und machen, nach der Arbeit waschen, bügeln, putzen – Relaxen und Entspannen, das waren Fremdwörter für ihn. Immer alles schön nach Plan und das Leben bis in die Zehenspitzen geregelt – keine Sekunde spontan, nie mal ausgelassen und verrückt, nie mal fünf gerade sein lassen.
     
    Edelagentur-Männer, wie sie leiben und leben
    Da alle Theorie aber grau und selten interessant ist, wollen wir uns nun endlich der Praxis, den Männern von „Edelagentur“, zuwenden.
    Auch möchte ich Sie nicht unnötig länger auf die Folter spannen – nehmen wir jetzt konkret die elitären Herren der Schöpfung, die bei „Edelagentur“ ihr Unwesen treiben, unter die Lupe.
    Die männlichen Mitglieder geben sich durch die Bank edel, vornehm und niveauvoll, sind dies aber tatsächlich in den allerwenigsten Fällen. Himmelweiter Unterschied und riesige Kluft zwischen dem, was die Männer sind und dem, was sie vorgeben und beanspruchen zu sein.
    Um es auf den Punkt zu bringen: Viel Schein und wenig Sein.
     
    Möchtegerns, die selbst nicht zur Elite gehören, aber gerne in dieser Liga mitspielen möchten – und wie könnte das einfacher sein als mit Hilfe einer Frau, die der „edlen Sparte“ angehört?
    Diese Absicht wird sofort klar, da fast jeder männliche Interessent als erstes – und oft auch als einziges – wissen will, ob ich (von Beruf Apothekerin) eine eigene Apotheke besitze.
    Ich ärgere mich indes schwarz über solch unhöfliche und unvornehme Neugier - einfach störend und nervig. Gleich mit der Tür ins Haus fallen, gleich die Lage sondieren und abchecken.
    Kein höflicher Smalltalk , gleich gnadenlose Inquisition. Kein leichtes Geplänkel, sondern berechnend Fakten abfragen. Knallharte Rasterfahndung.
    Nachdem ich die Frage nach der eigenen Apotheke verneint habe: Raten Sie mal, was dann passiert? Das Gros der Interessenten drückt einfach den „Entfernen-Button“ und löscht mich schnell und erbarmungslos. Sieh an, sieh an.
    Keine eigene Apotheke. Kein Interesse. So einfach ist das. Got it?
    Mit ihrer Handlungsweise zeigen die edlen und ehrenwerten Herren zum einen, dass sie keinen Funken Anstand und Niveau besitzen - statt behutsam einen Kontakt zu beginnen, quetschen sie ihr Gegenüber sofort aus wie eine Zitrone und fragen in meinem Fall sofort und unverhohlen nach der eigenen Apotheke – zum anderen demonstrieren die Edelmänner, wes Geistes Kind sie sind, indem sie meine Wenigkeit nach Verneinung der eigenen Apotheke sofort auf Eis legen und fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
    Sofort wird klar wie Kloßbrühe, worauf die Edel-Herren scharf sind: sie möchten sich ins gemachte Nest legen. Edel-Männer, die sich gerne frei- und aushalten lassen. Und die vom Geld und vom Besitz ihrer Partnerin ein gutes Leben führen möchten. Schon wittern sie das ganz große Geld und verfallen in Goldgräberstimmung.
    Diese Herren haben kein Interesse an der Persönlichkeit einer Frau - sondern nur an deren Brieftasche. Trau schau wem.
     
    Neben den „Inquisitoren“ in Sachen Apotheke gibt es bei „Edelagentur“ noch eine zweite Sorte „edler Herren“, die auch gleich aufs Ganze geht: diese Männer sind nicht so sehr auf eine Apotheke scharf, sondern auf schnellen Sex. Gerne mit einer Akademikerin. Schneller Sex mit Niveau – so formulieren sie es.
    Ein Exempel für diesen Typus Mann ist etwa ein Architekt, der mich zunächst von einem recht verschwommenen und undeutlichen Bild anblickt. Als ich dies moniere, erklärt er sich nur allzu gerne bereit, mir ein deutlicheres Bild an meine private Mail-Adresse zu schicken. Gesagt, getan. Nachdem ich den Anhang seiner Mail öffne, blickt mir jedoch nicht das liebliche Antlitz eines edlen Herrn entgegen, sondern ein vergrößertes Bild seines Phallus. Und in seiner Mail fordert der Mann mich frech auf, ihm auch ein Bild mit entsprechenden Körperteilen von mir zukommen zu lassen. Er verkennt dabei aber eindeutig, dass ich zum einen kein Bild seines besten Stücks angefordert und gewünscht habe - zum anderen aber auch, dass eine Frau mit dem Bild eines Phallus verhältnismäßig wenig anzufangen weiß.
    Auch diese kleine Episode macht wieder einmal deutlich, wie wenig auch ein

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