Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
bekannt wird, dass wir zusammen in deiner Suite schlafen, kann ich auch gleich kündigen.«
»Mein Angebot steht immer noch. Du kannst direkt für mein Büro arbeiten. Oder du kannst dich einfach zu Hause zu meiner Verfügung bereit halten.« Seine Stimme war jetzt weicher, bei seinen Worten bekam ich eine Gänsehaut. Mich zu Hause für ihn bereit halten?
Aber am meisten wunderte ich mich darüber, wie ich im Verlauf des Abends von seiner Schülerin zu seiner Freundin geworden war. Er schien den Fehler gar nicht zu bemerken.
»Bitte hab Geduld mit mir, Daniel. Das geht alles zu schnell. Ich will nicht schon wieder ganz von vorn beginnen, ich habe mich gerade erst eingelebt.«
Daniel funkelte mich böse an. »Eben hast du noch behauptet, deine Kollegen würden schlecht über dich reden. Trotzdem kannst du es scheinbar gar nicht erwarten, von mir wegzukommen?«
»Bitte gib mir ein bisschen Zeit. Die letzten Wochen war überwältigend für mich. Ich muss meine Gedanken erst neu sortieren, du hast mich völlig aus der Bahn geworfen.« Ich überlegte verzweifelt, wie ich ihm klar machen sollte, dass ich außer ihm auch noch andere Menschen um mich herum brauchte.
Er schloss die Augen und verharrte schweigend, es schien als zähle er in Gedanken bis zehn. Versöhnlicher strich er mir danach über die Wange. »Denk nicht so viel nach, folge einfach deinem Bauchgefühl. Ich sehe doch, wie du an uns zweifelst. Hab keine Angst und höre nicht darauf, was andere sagen. Alles, was zählt ist doch, dass du glücklich bist. Und ich will dich glücklich machen, Juliet.«
Wenn er so mit mir sprach, konnte ich ihm einfach nicht widerstehen. Ich kuschelte mich in seine Arme und er hauchte federleichte Küsse in mein Haar. Smith fuhr uns auf Daniels Anweisung direkt in die Tiefgarage und wir nahmen den Fahrstuhl direkt zur Suite, während Smith die Schlüsselkarten vom Empfang abholte und uns brachte. So vermieden wir vorerst ein Zusammentreffen mit meinen Kollegen.
Doch während wir auf Smith warteten, sprach Daniel das Thema wieder an. »Baby, wenn wir hier zusammen hineingehen, weißt du, was das bedeutet. Ich will dich zurück und ich werde dich heute Nacht nicht wieder gehen lassen, wenn du mir jetzt folgst.«
Ich nickte stumm, obwohl mir seine eindringlichen Worte Angst machten.
Daniel betrachtete mich intensiv. Plötzlich zog er mich eng an sich und flüsterte in mein Ohr: »Ich habe dir versprochen, dass ich an mir arbeite, damit ich dir nicht noch einmal wehtue. Ich habe mich diese Woche mit einem Psychologen getroffen, damit ich meine Wut besser in den Griff bekomme. Es braucht Zeit, bis sich Erfolge zeigen, aber wenn du ein wenig Geduld mit mir hast, kann ich das schaffen.«
Staunend sah ich ihn an. »Du hast eine Therapie begonnen? Wegen mir?«
Er strich mir mit den Fingern sanft über die Wange. »Du bist das Beste, was mir seit Langem widerfahren ist. Und der heutige Abend ist mal wieder ein Beweis dafür, dass mich meine Ahnung nicht getäuscht hat. Ich wusste vom ersten Moment an, dass du zu mir gehörst. Und nun werde ich alles tun, damit du bei mir bleibst.«
Ich war zutiefst gerührt über sein Geständnis. »Daniel, ich weiß nicht, was ich sagen soll...«
»Wegen deiner Arbeit am Empfang«, unterbrach er mich sofort, »du bist hiermit offiziell entlassen. Ich will dich jeden Tag und jede Nacht, da kann ich keine Rücksicht auf deine Kollegen oder irgendwelche Schichtarbeit nehmen. Heute Nacht kannst du mir zeigen, ob du dich eher für eine Beförderung oder eine Versetzung eignest. Und das Beste daran ist, dass ich dich die ganze Nacht lang beschäftigen kann, weil du morgen nicht zur Arbeit musst.«
Ich war sprachlos über seine dreiste Verquickung von privatem Vergnügen mit geschäftlichen Interessen. Zum Glück tauchte Smith auf, bevor ich antworten konnte.
Kaum hatte sich die Tür hinter uns geschlossen, zog mich Daniel wieder in seine Arme und hielt mich fest mit beiden Armen umschlossen. »Endlich Baby, ich dachte dieser grässliche Abend geht nie vorüber.« Dann zog er meinen Kopf zu einem innigen Kuss an sich heran, minutenlang standen wir bewegungslos mitten im Raum, zu einer Einheit miteinander verschmolzen. Es war, als wolle er sich versichern, dass unsere Leidenschaft immer noch da war und dass alle vorangegangenen Ereignisse unserer Beziehung keinen bleibenden Schaden zugefügt hatten.
Ich schloss die Augen und genoss seine liebevolle Umarmung, die sanften Berührungen seiner Lippen
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