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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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versuchte, noch einmal abzuheben und alles in Ordnung zu bringen. Aber als er die Augen schloss, sah er –
    …
    Caine hat eine Fünf, eine Sieben, einen Buben, eine Zwei, eine Neun. Walter hat zwei Könige.
    Caine hat eine Fünf, eine Sieben, einen Buben, eine Zwei, eine Neun. Walter hat zwei Könige.
    Caine hat eine Fünf, eine Sieben, einen Buben, eine Zwei, eine Neun. Walter hat zwei Könige.
    …
    Es war zwecklos. Das Abheben, das Ausgeben – es war bereits geschehen. Er konnte nicht zurückgehen und die Vergangenheit ändern. Er konnte das
Immer
nur dazu benutzen, die richtige Zukunft zu wählen.
    «Wie viele Karten wollen Sie?», fragte Walter ihn. Normalerweise wäre die Entscheidung klar gewesen. Die Zwei, die Fünf und die Sieben raus. Den Buben und die Neun behalten. Mit sechs Outs (drei Buben und drei Neunen) von 47   Karten betrug die Wahrscheinlichkeit, dass er mit den Karten, die er auf der Hand behielt, einen Zwilling bilden konnte, dreizehn Prozent.
    Aber es bestand nur eine ungefähr 0, 5-prozentige Chance, dass er auf einen Buben- oder Neunen-Drilling kam – was er musste, wenn er Walters zwei Könige schlagen wollte   –, vorausgesetzt natürlich, dass Walters Blatt nicht mehr besser wurde. Caine schloss die Augen, versuchte zu sehen, welches die nächsten drei Karten im Stapel waren.
    …
    Herzsechs.
    Herzacht.
    Kreuzass.
    Die bringen gar nichts.
    …
    Er schrie innerlich, spürte, wie seine Magensäure brannte. Es war vorbei. Er hatte verloren. Nach sieben Stunden meisterhaften Spiels hatte er es geschafft, alles zu verderben. Er schloss die Augen, suchte die Pfade ab, aber da war nichts   … nichts außer –
    …
    Der Weg zum Sieg.
    …
    Ohne zu zögern, nahm Caine eine Hand unter den Tisch und kniff Schwester Straight in den Hintern.
    «Oh!», rief sie aus und warf plötzlich die Arme hoch. Sie stieß mit dem Ellbogen gegen Stones Hand, was dazu führte, dass der sein Bier umkippte. Es lief quer über den Tisch und direkt in Walters Schoß. Als die kalte Flüssigkeit ihm in den Schritt klatschte, sprang Walter auf, stieß mit dem Knie an den Tisch, und der Kartenstapel rutschte hinunter.
    «Scheiße!», schrie Walter. «Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was zum Teufel ist mit Ihnen los, Schwester?»
    Schwester Straight öffnete den Mund zu einer Antwort, aber nach einem verstohlenen Blick zu Caine brach sie ab. «Da war eine Ratte», sagte sie. «Sie ist mir über den Fuß gelaufen.» Sie drohte Nikolaev mit dem Zeigefinger. «Schämen Sie sich, Vitaly.»
    Er zuckte die Schultern. «Wir sind hier im Village. Da fühlen sich die Ratten nun mal wohl. Was soll ich tun?»
    Walter bückte sich und begann, die Karten aufzusammeln.
    Caine legte seine Karten verkehrt herum hin. «Damit haben Sie falsch gegeben.»
    «Was soll das denn heißen, verdammt?», fragte Walter.
    «Sie haben den Stapel vom Tisch gestoßen», sagteCaine. «Sie haben einige Karten sehen können. Damit können Sie nicht mehr richtig geben.»
    «Von wegen. Es hätte meine Entscheidung gar nicht beeinflusst. Ich hab zwei Könige, sehen Sie?» Walter hielt seine Karten hoch. «Ich wollte drei Karten nehmen. Ich will
immer noch
drei Karten nehmen. Wegen mir heben Sie nochmal ab.»
    Caine sah zu Nikolaev hoch. «Vitaly, ich glaube, wir brauchen einen Schiedsspruch.»
    «Falsch gegeben», sagte der Russe.
    «
Waas?
Ich   –»
    Nikolaev hob die Hand. «Mein Club, meine Regeln. Wenn Ihnen das nicht schmeckt, gehen Sie woanders spielen.»
    Caine unterdrückte ein Grinsen und schob seine Karten in die Tischmitte. Der Geber nahm sie beiseite und gab Walter ein neues Blatt. Immer noch leise meckernd, fing Walter zu mischen an. Als er fertig war, knallte er Caine die Karten hin. Diesmal war Caine bereit und wusste genau, wonach er suchte.
    …
    Seine Finger berühren die Karten.
    Ein bisschen mehr zur Mitte.
    Noch drei.
    Er berührt sie.
    Er ist sich sicher.
    …
    Caine hob sauber in der Mitte ab, und Walter begann zu geben. Caine sah ihm völlig unbesorgt zu. Er wusste, welche Karten er bekam – und dass es ein Siegerblatt war. Er warf den Buben und die Dame ab und behielt die beiden schwarzen Vieren und die Herzacht.
    Walter zog langsam eine Karte. Der alte Mann versuchte,sein Grinsen zu verbergen, als er sah, was er bekam, aber das spielte keine Rolle   – Caine wusste es längst. Er hatte es so geplant.
    «Bereit zum Aufdecken, Walter?»
    «Wie wär’s, wenn wir den Einsatz verdoppeln?», fragte Walter mit leuchtenden

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