Null
Augen.
Caine sah zu Nikolaev, aber der Mafioso schüttelte den Kopf. «Würde ich ja gern, Walter, aber ich kriege hier keinen Kredit.»
«Feigling», murmelte Walter leise.
«Moment. Ich springe Caine bei», sagte Schwester Straight unvermittelt zu Walter. Dann sah sie zu Nikolaev. Er zuckte die Schultern und nickte. Sie sagte zu Caine: «Für die Hälfte des Gewinns, der auf meinen Anteil fällt, versteht sich.»
Caine lächelte. Sie war eine Zockerin, aber hallo. «Natürlich», sagte Caine. Sie warteten, bis Nikolaev die entsprechende Menge Chips gebracht hatte. Dann war es so weit.
Walter deckte triumphierend seine Karten auf. «Bube-Flush», sagte er fröhlich.
«Full House», sagte Caine und deckte seine Karten auf. «Vieren über Achten.» Er gab der Schwester ein Küsschen auf die Wange. «Vielen Dank, Schwester.»
Sie errötete wie ein Schulmädchen. «War mir ein Vergnügen», sagte sie und stieß ihn unter dem Tisch an.
Caine besaß jetzt fast 19 000 Dollar .
Gerade genug.
Als Nava erwachte, riss sie sich sofort die Sauerstoffmaske vom Gesicht und richtete sich mühsam auf. Sie versuchte herauszufinden, wo sie war. Das Zimmer war spartanisch eingerichtet – weiße Wände, grauer Linoleumfußboden,billige Möbel. Kein Krankenhauszimmer, so viel stand schon mal fest. Es sah mehr nach Labor aus; auf einem langen Tisch waren vier Computer aufgereiht. An der Wand hing eine mit Zeichnungen übersäte Tafel. Neben ihrem Krankenbett stand ein Rollwagen aus Metall mit drei Schüben voller Spritzen, Skalpellen, Verbandsmaterialien und Medikamenten.
Während sie sich noch im Zimmer umsah, hörte sie das Drehen des Türknaufs. Reflexartig wollte sie nach ihrer Glock greifen und stellte in dem Moment fest, dass sie unbewaffnet war. Sogar das Messer, das sie sich an die Wade geklebt hatte, war verschwunden. Sie musste improvisieren. Sie nahm ein Skalpell vom Rollwagen und hielt es an ihren Körper, der von einem dünnen Baumwolllaken bedeckt war. Der Griff fühlte sich hart und kalt an der Haut an.
Sie machte sich bereit und starrte den schmalen Mann an, der das Zimmer betrat. Als er sah, dass sie wach war, rückte er nervös seine Fliege zurecht.
«Hallo, Miss Vaner», sagte er mit einem verlegenen Lächeln. «Wie geht es Ihnen?»
Kapitel // 29 //
«Wer sind Sie?», fragte Nava und starrte den Mann mit der Fliege an. «Und woher wissen Sie, wie ich heiße?»
«Mein Name ist Peter. Ich bin ein Bekannter von David. Er hat mich gebeten, Sie hierher zu bringen.»
«Was bedeutet ‹hier›?»
«Sie befinden sich in meinem Forschungslabor.»
Nava hätte sich am liebsten die Augen gerieben, aber sie konnte nicht. Das alles ergab überhaupt keinen Sinn. «Wann hat er Sie kontaktiert?»
«Er hat gegen 17.15 Uhr hier angerufen.»
Nava fiel ein, dass David sich vor dem Verlassen der Kneipe kurz entschuldigt hatte. Natürlich – er hatte das Telefon benutzen wollen. Aber nur, weil die Zeitangabe stimmte, hieß das noch nicht, dass der Mann die Wahrheit sagte.
«Was hat er gesagt?»
Der Mann starrte einen Moment lang an die Decke, dann räusperte er sich. «Er hat gesagt … er hat gesagt, dass mein Partner eine seiner Studentinnen ermordet hat.»
«Julia Pearlman.»
Der Mann blinzelte mehrmals. «Ja. Ich habe ihm zuerst nicht geglaubt, aber da mein Partner verschwunden und Julia tot ist, musste ich zumindest in Erwägung ziehen, dass es stimmte. David wusste, dass ich die Untersuchungen für meinen Partner ausführe, dieselben Tests, die ich auch an David vorgenommen habe. Mein Partner drohte mir, dass er mich in die Sache mit hineinziehen würde, wenn ich nicht täte, was er wollte.»
Nava schwirrte der Kopf. Irgendetwas stimmte nicht. Sie packte das Skalpell fester. «
Sie
haben die Tests an David vorgenommen?»
Der Mann nickte.
«
Sie
sind Paul Tversky?»
«Aber nein», sagte er und schüttelte den Kopf. «Paul ist … äh,
war
… mein Partner. Ich bin Peter Hanneman.»
Nun verstand Nava gar nichts mehr. «Haben Sie ein Foto von Ihrem Partner?»
«Ja, habe ich.» Dr. Hanneman zeigte auf eine gerahmte Fotografie an der Wand. Sie zeigte ihn neben einem Mann mit vollem Haar, der einen Laborkittel trug. Nava erkannte den Mann, es war – Doc.
Sie war wie vor den Kopf geschlagen. Tversky und Doc waren ein und dieselbe Person. Er war die ganze Zeit bei ihnen gewesen. Sie hatten über die Tests gesprochen, und … Dann wurde es ihr plötzlich klar. Sie war davon
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