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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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Computersystem der NSA freigesetzt hatte.
    Es ging sechstausend Telefonate pro Sekunde durch und suchte nach dem Stimmbild von Testperson Beta. Wo sie auch steckte, sie konnte nicht ewig vom Telefon wegbleiben. David Caine war nicht nur schlau, bis jetzt hatte er verdammt viel Glück gehabt. Aber irgendwann würde das Glück ihn im Stich lassen.
    So waren eben die Gesetze der Wahrscheinlichkeit.
     
    Als Caine das Podvaal betrat, legte sich eine Riesenpranke auf seine Schulter. Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass es Sergey Kozlov war.
    «Wo haben Sie gesteckt, Caine? Vitaly hat sich Sorgen gemacht.»
    «War nur kurz unterwegs, Sergey», sagte Caine und drehte sich zu dem riesigen Russen um. «Jetzt bin ich wieder da, um meine nächste Rate zu bezahlen.»
    Kozlov sah enttäuscht aus, dass es heute keinen Anlass zur Gewalt gab. Er grummelte leise etwas auf Russisch, dann brachte er Caine zu Nikolaevs Büro.
    «Caine», sagte Nikolaev und stand überrascht auf.«Sergey dachte, Sie hätten die Stadt verlassen, aber mir war klar, dass Sie so etwas nie tun würden, nicht wahr?»
    «Natürlich nicht, Vitaly», sagte Caine und griff in den Rucksack. Er zog zwei Packen Zwanziger heraus und legte sie auf den Tisch. «Für Sie.»
    Nikolaev schlitzte die Banderolen auf, die die Päckchen zusammenhielten. Er fächerte das Geld auf und nahm aus jedem Päckchen einen Schein, den er mit einem Stift markierte und gegen das Licht hielt. Als er sich davon überzeugt hatte, dass es sich nicht um Falschgeld handelte, legte er das Geld in die Schreibtischschublade.
    «Das funktioniert ja besser, als ich dachte», sagte Nikolaev. «Dann sehen wir uns nächste Woche?»
    «Eigentlich», erwiderte Caine, «habe ich vor, den Rest meiner Schulden heute Abend zu bezahlen.»
    Nikolaev hob die Brauen. «Ach? Haben Sie mein ganzes Geld in dieser Tasche?»
    «Nicht ganz», sagte Caine. Er zog den letzten Stapel Zwanziger heraus. «Ich habe einen Riesen.»
    Nikolaev runzelte die Stirn. «Sie schulden mir noch zehn.»
    «Ich weiß. Den Rest will ich gewinnen.»
    Kozlov schnaubte, und Nikolaevs Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Er sagte etwas auf Russisch, und Kozlov lachte erneut.
    «Caine», sagte Nikolaev immer noch grinsend, «wenn Sie noch einen Riesen entbehren können, dann sollten Sie ihn mir vielleicht lieber geben, anstatt ihn zu verspielen. Das Glück war Ihnen in letzter Zeit nicht hold.»
    «Ich weiß es zu schätzen, dass Sie um mein Wohlergehen bemüht sind, aber ich möchte lieber spielen», sagte Caine. «Selbstverständlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben.»
    Nikolaev breitete die Arme aus. «Natürlich nicht», sagte er und nahm Caines letztes Bündel. «Ich wechsele es Ihnen persönlich.»
    Kozlov begleitete Caine in den Club und zu seinem gewohnten Tisch in der hinteren Ecke. Walter strich gerade den Pott ein und lachte in sich hinein. Schwester Straight warf Caine einen Blick zu und nickte leicht. Stone blinzelte kaum merklich. Zwei weitere Männer, die Caine nicht kannte, kehrten nach einem abschätzigen Blick zu ihren Drinks zurück. Walter sah als Letzter auf.
    «Hui», gluckste er, «das ist meine Glücksnacht. Willkommen daheim, Caine. Noch mehr Geld, das Sie mir schenken wollen?»
    «Heute Abend nicht, Walter», sagte Caine und setzte sich. Er hoffte, dass er zuversichtlicher klang, als ihm zumute war. Caine legte seine Chips auf den Tisch. Als sein Magen sich meldete, versuchte er, ganz ruhig zu bleiben. Er schaffte das. Wenn er sich konzentrierte, schaffte er das. Aber was, wenn er sich im
Immer
verlor wie letztes Mal? Wenn er einen Anfall bekam? Wenn –
    Caine unterbrach die nervöse Stimme in seinem Kopf mit seiner eigenen. «Zweihundert kleinmachen», sagte er und schob dem Geber zwei schwarze Chips zu.
    «Mache zweihundert klein», sagte der Geber, nahm Caines schwarze Chips und schob ihm einen Stapel rote und grüne zu. Caine schloss kurz die Augen. Sobald er sah, was er sehen musste, öffnete er sie wieder. Er war bereit. Er schob zwei rote Chips auf das Setzfeld vor sich.
    «Geben.»
     
    «Straße bis zum Buben», sagte Caine und strich den Pott ein.
    «Mist!», rief Walter und warf seine Karten hin. «Dasist schon die dritte, die Sie mir beim River abgeknöpft haben.»
    Caine antwortete nicht. Er musste sich konzentrieren, um auf das
Immer
zugreifen zu können. Er schloss die Augen, während er seine Chips zählte. Er hatte in den vergangenen sieben Stunden 6530   Dollar gewonnen. Es war

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