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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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gemeingefährlich war, wusste er seit langem, aber nach dem vorsätzlichen Kopfschuss auf Vaner hatte Crowe sich gezwungen gesehen, ihn als Psychopathen einzustufen. So etwas durfte auf keinen Fall noch einmal vorkommen.
    Crowe löste das Seil von seinem Gürtel und gab dem Pilotendas Daumen-hoch-Zeichen. Der Hubschrauber stieg auf, zog die Seile hinter sich her. Crowe sah, dass Esposito bereits die Tür zum Treppenhaus eingetreten hatte. Crowe joggte zu ihm.
    Er nickte Esposito anerkennend zu, dann sprach er in sein Mikro: «Grimes, Zielperson noch an bezeichneter Stelle?»
    «Jau. Hat sich in den letzten fünf Minuten kein Stück gerührt.»
    «Gut, lassen Sie mich wissen, wenn er die Position verändert oder erkennen lässt, dass er bewaffnet ist. Ansonsten Funkstille beibehalten.»
    «Roger!»
    Crowe wandte sich an seine Männer. «Rainer, Sie gehen die Feuerleiter runter. An der Nordseite des Gebäudes, zwei Stockwerke weit. Unmittelbar über dem Fenster stehen bleiben. Eindringen auf mein Zeichen.»
    «Alles klar.»
    «Los», sagte Crowe. Rainer trottete über das Dach und verschwand über der Kante. Crowe sah zu Esposito. «Sie kommen mit mir mit. Nicht angreifen, nur im allerhöchsten Notfall.»
    «Verstanden.»
    Crowe trat durch die Tür und rannte die Treppe hinunter.
     
    Caine öffnete die Augen.
    Er bildete sich ein, ihre Landung auf dem Dach gehört zu haben, wusste jedoch, dass die Geräusche lediglich in seinem Kopf waren. Aber als die Männer die Nottreppe hinunterdonnerten, gab es kein Vertun mehr. Fünf Sekunden später flog krachend die Wohnungstür auf. Crowe kam als Erster hindurch, gefolgt von einem weiterenMann. Hinter sich hörte Caine Glas splittern, als ein dritter durchs Fenster brach.
    Caine warf leicht überrascht einen Blick auf die Uhr. Sie waren eine Sekunde früher als erwartet. Der Rückenwind musste zugenommen haben.
    Von hinten senkten sich zwei schwere Hände auf seine Schultern, aber Caine zuckte nicht mit der Wimper. Stattdessen starrte er nur Martin Crowe in die Augen. Er wollte, dass der Mann wusste, dass Caine kein Monster war, was immer sie ihm erzählt haben mochten. Das Letzte, was er sah, war die Mündung von Crowes Waffe, als der Söldner abdrückte.
    Bevor Caine das Bewusstsein verlor, tat er das Einzige, was ihm noch zu tun blieb: Er wünschte sich viel Glück.
     
    «Zielperson gesichert», flüsterte Crowe erleichtert in sein Mikro. «Wir sind in zwei Minuten wieder auf dem Dach. Abholung einleiten.»
    «Das war ja ein Kinderspiel», sagte Esposito hinter ihm und schlug ihm auf die Schulter. «Sie haben ihn betäubt, bevor ich auch nur drin war.»
    «Ja», sagte Crowe leise. Hier stimmte etwas nicht. Nach dem, was auf dem Bahnhof passiert war und in der Wohnung in Brooklyn, ergab das hier keinen Sinn. Die Zielperson hatte sich bei beiden Gelegenheiten als unerhört clever gezeigt. Doch statt ihnen einen Kampf zu liefern, hatte Caine einfach nur dagesessen und gewartet. An dem einzigen Ort, von dem er genau wusste, dass sie ihn überwachten.
    «Soll ich ihn nehmen?», fragte Esposito.
    Crowe nickte, und der Mann hob die Zielperson hoch und warf sie sich über die Schulter. Dabei fiel ein weißer Umschlag von Caines Schoß auf den Boden. Crowe wolltegerade gehen, da erregten die ersten Worte auf dem Stück Papier seine Aufmerksamkeit.
    Sein Herz bekann zu klopfen, als er sich bückte und den Umschlag aufhob. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, überlief es ihn eiskalt.
    «Was ist das?», fragte Rainer mit einem Blick nach hinten.
    «Nichts», sagte Crowe, zerknüllte das Papier und warf es auf den Boden. «Gehen wir.» Als sie die Stufen zum wartenden Hubschrauber hochstiegen, fragte sich Crowe, was hier eigentlich lief – und was als Nächstes passieren würde.
     
    Die Fahrt verlief schweigend. Als sie endlich ankamen, machte der große Russe den Motor aus und stieg ohne ein Wort aus dem Transporter. Nava folgte ihm in eine dunkle, verrauchte Kneipe. Ein paar Gäste waren Amerikaner, die meisten jedoch Russen. Nava hätte es auch gemerkt, wenn sie sich nicht in ihrer Landessprache unterhalten hätten.
    «Hier entlang», sagte Kozlov und zeigte zu einer Holztür am Ende des Tresens. Sobald sie hindurch waren, nahm der Lärm ab, wenngleich Nava die Musik durch die dünnen Wände noch hören konnte. Sie gingen eine feuchtkalte Treppe hinunter und in einen abgelegenen Kellerraum. An mehreren Pokertischen vorbei geleitete Kozlov sie in ein kleines Büro.
    Ein

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