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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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stellte er fest. »Nichts Großes, vor allem kosmetische Veränderungen.« Er öffnete eine kleine Falttasche aus synthetischem Material, in der sich einige Präzisionswerkzeuge befanden. »Ich werde einige Insignien an Ihren Schulterpolstern und der Helmrückseite anbringen. Dadurch fallen Sie weniger auf.«
    Er arbeitete schnell und brachte die neuen dauerhaften Markierungen an den Anzügen der Menschen an. Während er sein Werk musterte, meinte er zu Nar: »Sie werden einige Teile aus deiner Garderobe benötigen, um die paramilitärischen Elemente ihrer Verkleidung zu verbergen. Diese Anzüge bieten einen guten Schutz, aber in einer zivilen Umgebung machen sie sich damit verdächtig.«
    »Einverstanden.« Nar ging ins Schlafzimmer und suchte in ihrem begehbaren Kleiderschrank nach dunklen Materialien, aus denen Min Abdeckungen für Bashirs und Sarinas Kleidung anfertigen konnte. Als sie zurückkehrte, hatte Min die Modifikation der Anzüge abgeschlossen, und sie reichte ihm alles, was sie gefunden hatte. »Wird das reichen?«
    »Ja.« Er verwandelte Nars Sammlung abgenutzter Stoffe in dunkle, den Torso verhüllende Schleppen. »Viel besser.«
    »Können Sie sich jetzt sicher in der Öffentlichkeit bewegen?«, wollte Nar wissen.
    »Ich denke schon«, erwiderte Min. »Zumindest dürften sie keine Nullfehler mehr verursachen und auch keine Mustererkennungssysteme auslösen.«
    »
Das
ist jetzt aber eine Erleichterung«, murmelte Bashir leise.
    Dann ging Nar mit Min einige Schritte beiseite und flüsterte: »Sie brauchen einen sicheren Ort, an dem sie unterkommen könnten. Ich möchte, dass du sie mit runter ins Labyrinth nimmst.«
    »Auf keinen Fall«, erwiderte Min und beugte sich weiter vor. »Du darfst ihnen nicht vertrauen.«
    »Man muss sie natürlich im Auge behalten«, entgegnete Nar. »Aber behandle sie nicht wie Gefangene. Sie könnten uns dabei helfen, die Konföderation zu verlassen und Asyl zu erhalten.« Sie strich mit der Handfläche über Mins Wange. »Das könnte unsere Chance zur Flucht sein.«
    Ihr Freund starrte die Menschen an und flüsterte: »Hör mir gut zu. Sie behaupten, Zivilisten zu sein, aber ihre Chips wurden mit isolinearen Prozessoren modifiziert, und das ist eine
Sternenflottentechnologie
.« Er nahm seinen Helm und rief den Menschen über die Schulter zu: »Ziehen Sie sich an. Ich bringe Sie woanders hin.« Während die Menschen ihre Verkleidung wieder anlegten, sah Min Nar aus verengten Augen an. »Ich hoffe, dass das kein Fehler ist, Nar. Ansonsten werden wir alle sterben.«
    Bashir und Sarina folgten Min eine lange, steile Treppe hinab, die in der Dunkelheit verschwand. Der paranoide Teil von Bashirs Verstand fragte sich, ob Min sie an einen entlegenen Ort brachte, wo sie exekutiert werden sollten. Er hoffte, dass sein Vokoder seine Nervosität verbarg, als er fragte: »Sind Sie sicher, dass das der richtige Weg ist?«
    »Ja«
, antwortete Min.
»Ich bringe Sie in eine Zuflucht, die abgeschirmt ist. Ein Ort, der nicht mit dem urbanen Überwachungsnetzwerk verbunden ist. Nur eine Handvoll von uns weiß davon.«
    Ihr langsamer Abstieg dauerte mehrere Minuten und führte um ein halbes Dutzend serpentinenartiger Drehungen und mehrere Treppenabsätze zu einer großen, versperrten Tür. Daneben war an der Wand eine zerbrochene Lampe angebracht. Min drehte sie zur Seite und enthüllte auf diese Weise einen eingelassenen Knopf. Er drückte ihn, und Sekunden später ertönte eine synthetische Stimme aus einem verborgenen Interkom. »
Tal

    »Hafen«
, antwortete Min. Schwere Bolzen waren zu hören, die zurückgezogen wurden, sowie das laute Knarren eines magnetischen Siegels, das geöffnet wurde. Die Tür, die so undurchdringlich gewirkt hatte, ging auf. Min führte Bashir und Sarina hindurch und sagte zu den beiden bewaffneten Breen, die dahinter Wache hielten:
»Ich bringe neue Freunde. Heißt sie willkommen.«
Offensichtlich mit Mins Erklärung zufrieden, senkten die beiden die Waffen und winkten sie durch.
    Sobald das Trio den Eingang passiert hatte, schlossen die Wachen das Portal wieder und versperrten es. Min führte Bashir und Sarina um eine hohe Schutzbarriere herum.
»Willkommen im Labyrinth«
, sagte er dann. Bashir ging hinter Min um die Ecke und hatte einen bemerkenswerten Anblick vor sich.
    Ein mehrstufiger Komplex erstreckte sich vor ihnen. Unmaskierte Breen-Bürger unterschiedlichster Spezies liefen auf dem breiten Boulevard durcheinander. Sie handelten mit Waren und

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