Nullsummenspiel
eingenommen hatten, als sie die Werbeeinblendungen sahen, die durch seine und Sarinas Anwesenheit ausgelöst wurden.
Nar hat aus uns tatsächlich VIPs gemacht
, dachte er. Entschlossen, den Schutz und die Privilegien nicht zu missbrauchen, mit denen er und Sarina ausgestattet worden waren, ging Bashir dicht an ihrer Seite zu der dritten Kreuzung, von der sie nicht mehr weit entfernt waren, die aber aufgrund der Unmengen an Leuten nicht zu sehen war. Als sie noch etwa zwanzig Meter davon entfernt waren, konnten sie auch endlich das öffentliche Informationsterminal in der Mitte erkennen.
Sarina stieß Bashir an.
»Da ist sie, am hinteren Terminal, uns zugewandt.«
»Ich sehe sie.« Obwohl Nar wie jeder andere Breen in ihrer Umgebung aussah, konnten sie sie leicht erkennen, da Sarina die HUDs ihrer Helme umprogrammiert hatte, um Nar und Min anhand der Signale ihrer ID-Chips zu lokalisieren, sodass sie markiert wurden. Bashir ging weiter und drückte eine Schulter nach vorn, um sich durch die unzähligen Breen zu schieben, die in allen Richtungen über die Straße strömten.
Als er einen Seitwärtsschritt in Richtung Nar machte, stellte er überrascht fest, dass sie sich von ihm abwandte und sich einen Weg durch das graue Meer aus Fußgängern bahnte. Bashir und Sarina gingen schneller und riskierten es, einige Personen mit dem Ellenbogen oder der Hüfte beiseitezuschieben, um Nar einzuholen.
Sobald sie auf eine Armlänge an sie herangekommen waren, sagte Nar, ohne sich umzudrehen:
»Bleiben Sie hinter mir und sagen Sie nichts.«
Sie führte sie auf einen Gehweg, auf dem etwas weniger Betrieb herrschte, und sie gingen schneller, um mit ihr mitzuhalten.
»Sie beide sollten sich frei bewegen können, aber ich bin aufgeflogen.«
Sie folgten ihr um eine Ecke auf einen ähnlich überfüllten Boulevard.
»Ich habe Ihre Papiere durch einen Geheimkurier an Schließfächer schicken lassen, die auf Ihre neuen Namen registriert sind und sich in der Bank von Ferenginar auf Ebene siebenunddreißig im Padlon-Sektor, Wirtschaftsstraße, befinden. Viel Glück.«
Nar änderte ohne Vorwarnung die Richtung und überquerte die Straße. Die letzten Worte, die Bashir von ihr über den Lärm auf der Straße hörte, waren:
»Versuchen Sie nicht, mir zu folgen.«
Bashir und Sarina gingen weiter in dieselbe Richtung und riskierten es noch nicht einmal, sich umzusehen. Sie waren einen Block entfernt, als sie Sirenen hörten und Unruhe aufkam, die sogar den Tumult auf der Straße übertönte. Doch das Ganze war in weniger als einer Minute vorbei, und schon herrschte wieder das übliche Getöse.
Eine finstere Stimmung überkam Bashir, die ihn schweigsam und melancholisch machte. Nar hatte ihm und Sarina vertraut, und es betrübte ihn, dass sie nun ihretwegen zu Schaden kam. Aber er konnte auch nichts tun, um ihr zu helfen. Nichts, außer weiterzugehen.
Erst als er und Sarina die Bank von Ferenginar erreicht hatten, wurde ihm bewusst, dass keiner von ihnen den anderen dorthin geführt hatte. Sie schienen sich stattdessen beide an die Anordnung von Rasiuk gewöhnt zu haben und konnten die Straßenschilder und Gebäudemarkierungen lesen. In der grotesk vergoldeten Lobby der Bank begrüßte sie ein fülliger Ferengi in farbenprächtiger Kleidung, der sich mit einer Ansammlung greller Latinum-Ringe, -Anhänger und -Ketten geschmückt hatte. Er drückte die Handflächen vor seinem Bauch gegeneinander und verbeugte sich leicht vor Bashir und Sarina. »Willkommen in der Bank von Ferenginar. Mein Name ist Lag, ich bin der leitende Kontenaufseher. Was kann ich für Sie tun?«
»Schließfächer«
, sagte Sarina.
»Hesh Rin.«
»Hesh Gron«, ergänzte Bashir, der der Ansicht war, je weniger Worte, desto besser.
Lag verbeugte sich. »Natürlich.« Dann präsentierte er ein Scangerät, das er in der Hand hielt. »Wenn Sie mir gestatten, Ihre ID-Chips zu scannen, um Ihre Identität zu bestätigen …«
»Nur zu«
, sagte Sarina und stand ebenso wie Bashir still, während er sie scannte.
»Großartig«, meinte Lag schließlich. »Bitte folgen Sie mir zum Schließfachraum.«
Der beleibte Ferengi führte Bashir und Sarina an den Bankschaltern vorbei in einen abgeschlossenen Raum, in dem sich ein Tisch und einige Stühle befanden. »Bitte warten Sie, bis wir …« Er hielt inne, als zwei junge Ferengi-Angestellte in weitaus schlichterer Kleidung mit Schließfächern in der Hand hereinkamen und diese auf dem Tisch abstellten. »Da sind sie ja schon«,
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