Nullsummenspiel
Verständnislosigkeit vor. »Es tut mir leid, Herr Botschafter, aber ich habe keine Ahnung, wovon Sie …«
»Wir
wissen
es.« K’mtok sah Bacco herausfordernd an. »Und wenn wir diese Informationen haben, dann können Sie davon ausgehen, dass der Typhon-Pakt sie ebenfalls kennt.«
Bacco beugte sich vor. »Wie haben Sie das mit Salavat herausgefunden?«
K’mtok ahmte die Pose der Präsidentin nach. »Können Sie ein Geheimnis bewahren?«
Seine Frage entlockte Bacco ein ironisches Grinsen. »Ja, das kann ich … Und Sie ebenfalls, daher werden Sie es mir nicht verraten.«
»Sie sind clever, Frau Präsidentin. Das habe ich an Ihnen schon immer gemocht.« Er schob den Teller von sich, wischte sich mit dem Ärmel die Überreste seiner Mahlzeit vom Mund und stand auf. »Ich übermittle Ihnen Kanzler Martoks Bedauern und meine Entschuldigung, Frau Präsidentin.« Er senkte das Kinn und vollführte eine respektvolle halbe Verbeugung. »Mit Ihrer Erlaubnis.«
»Danke, dass Sie gekommen sind, Botschafter.«
Er nickte, machte fünf Schritte nach hinten, drehte sich dann abrupt um und ging gemächlichen Schrittes aus dem Speisesaal. Als sich die großen Türen hinter ihm geschlossen hatten, hörte Bacco, wie ihr privater Eingang geöffnet wurde. Piñiero kam hinter dem Vorhang hervor und näherte sich der Präsidentin, die Piñiero auf halbem Weg entgegenkam.
Als Piñiero Baccos Gesichtsausdruck sah, schnitt sie eine Grimasse. »Ich vermute, die Klingonen haben sich geweigert, uns bei Bashirs und Douglas’ Abholung zu helfen.«
»Was hat mich verraten?«, fauchte Bacco. »Botschafter K’mtok hat mich darüber informiert, dass es eine undichte Stelle in unserem Geheimdienst gibt. Sagen Sie Admiral Nechayev und Jas Abrik, dass ich sie beide in meinem Büro sehen will, und zwar hurtig.«
»Ja, Ma’am.« Piñiero reichte Bacco ein Padd. »Es gibt noch einige andere Notfälle, über die ich Sie in Kenntnis setzen muss, wenn Sie …«
»Nicht jetzt, Esperanza. Fassen Sie mir alles unterwegs zusammen.«
»Ja, Ma’am. Sternenflottenberichten zufolge hat es erneute Angriffe der Tzenkethi-Harrier entlang unserer gemeinsamen Grenze gegeben. Offenbar sind sie auf einen weiteren Kampf aus.«
Bacco schüttelte den Kopf. »Eine der wenigen universellen Konstanten ist, dass die Tzenkethi Idioten sind.« Sie machte eine abwehrende Handbewegung. »Was noch?«
Piñiero tippte auf das Padd und rief eine neue Seite mit Informationen auf. »Es gibt Gerüchte, dass die planetare Regierung auf Andor unzufrieden ist und vorhat, die Sezessionskarte erneut auszuspielen.«
»Richten Sie ihnen aus: ‚Netter Versuch, aber der zieht bei mir nicht.‘ Noch was?«
Ein weiteres Tippen auf das Padd. »Die Tholianer stören interstellare Flüge in die Cardassianische Union. Das Beste daran ist, dass sie behaupten, es sei alles unsere Schuld, weil wir sie dazu gezwungen hätten.«
»Das sind keine Neuigkeiten, die Tholianer benehmen sich einfach nur wie immer.«
Sie gingen durch die Tür und nebeneinander den Gang zum Turbolift entlang, der sie zu Baccos Büro im fünfzehnten Stock bringen würde. Als sie die Kabine betraten, stieß die Präsidentin einen langen, entmutigten Seufzer aus. »Wie lange dauert es noch, bis ich mich zur Wiederwahl stellen muss?«
»Zwei Jahre, drei Monate und neun Tage, Frau Präsidentin.«
»Können wir die Sache irgendwie manipulieren, damit ich nächstes Mal verliere?«
»Ich werde es versuchen, aber ich muss Sie leider darüber informieren, dass Ihr Beliebtheitsgrad hervorragend ist.«
»Tun Sie, was Sie können.«
25
Trotz Nars Vorbereitungen und Sarinas Zusicherungen war Bashir noch immer nervös, als sie sich dem Kontrollpunkt des Regierungskomplexes auf Ebene sechsundfünfzig näherten. Er war davon überzeugt, dass die Wachen – oder genauer gesagt ihre automatischen Scanner – seine und Sarinas Verkleidung durchschauen würden. In diesem Fall wäre es zu spät, um noch zu fliehen, da der Kontrollpunkt inmitten eines ganzen Zugs aus schwer bewaffneten Breen-Soldaten lag.
Seine Angst vor der Entdeckung blieb auch dann noch bestehen, als die Wachen ihn und Sarina schnell und ehrerbietig durchwinkten. Nachdem ihre Papiere gescannt und verifiziert worden waren, wagte es keiner mehr, ihnen eine Frage zu stellen. Die Soldaten schienen nur noch daran interessiert zu sein, sie so schnell wie möglich an ihr Ziel zu bringen. Während sie sich von den Breen entfernten, aktivierte Sarina ihren privaten
Weitere Kostenlose Bücher