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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Fabriken?«
    »Das Ausschalten städtischer Einrichtungen bewirkt bei minimalem Aufwand den maximalen Schaden«, erklärte Sarina. Sie wusste, dass sie den Inquisitor in eine unhaltbare Position brachte. Seine Art der Befragung zeigte ihr, dass er sie über die Mission zum Auffinden der versteckten Schiffswerft befragen sollte, doch offensichtlich hatte er den Befehl, deren Existenz weder zu enthüllen noch zu bestätigen. Da er sich nicht direkt auf sie beziehen konnte, würde es ihm sehr schwerfallen zu beurteilen, wie wahrheitsgetreu Sarina tatsächlich antwortete.
    Gerade als sie sich fragte, wie er seine Strategie wohl anpassen würde, rammte der Inquisitor den Knüppel gegen Sarinas Rippen. Sie schrie so laut, dass ihr die Luft wegblieb. Sie keuchte, und ihr Zwerchfell wurde von Krämpfen aufgrund des neuroelektrischen Schocks gepeinigt. Vor ihren Augen wurde es dunkel, und sie drohte, ihre Zunge zu verschlucken. Als die Folter endete, rann ihr der Speichel aus dem verzerrten Mund und Tränen drangen hinter ihren fest zugepressten Augenlidern hervor. Sie hätte am liebsten heftig geschluchzt, doch ihre Lungen wollten sich einfach nicht mit Luft füllen.
    Den Inquisitor schienen Sarinas Qualen nicht zu bewegen.
»Wo haben Sie die Maske und den Anzug her?«
Er trat gegen den Helm, der auf ihrer aufgehäuften Breen-Verkleidung lag.
    Sarina rang nach Luft und brachte kaum einen Ton hervor. »Ich habe es Ihnen doch gesagt. Die Sternenflotte hat alles hergestellt.«
    »Noch eine Lüge«
, erwiderte der Inquisitor.
»Die Sternenflotte hat die Sachen
modifiziert.
So viel steht fest. Viele der Werkzeuge, die darin verborgen waren, wurden von der Sternenflotte oder den Klingonen hergestellt. Aber der Anzug ist echt. Nanomarkierungen in der Fasermatrix bestätigen, dass er vom Breen-Militär für den paramilitärischen Einsatz angefertigt wurde. Also frage ich Sie erneut: Wo haben Sie ihn her?«
    »Die Sternenflotte hat ihn mir gegeben.«
    »Und wo hat ihn die Sternenflotte her? Hat die Föderation ein Breen-Schiff aufgebracht? Und wenn ja, welches?«
Er drehte sich um und streckte eine Hand in die Dunkelheit aus. Jemand, der im Schatten lauerte, reichte ihm ein Datentablet, das er studierte, bevor er sich wieder an Sarina wandte.
»War es die
Sitkoskir?
Sind Sie auf diesem Weg auf unseren Planeten gekommen? Indem Sie sich als Khet Rhun und Minh Sann ausgegeben haben?«
Er wartete einige Sekunden und reichte das Tablet dann seinem Untergebenen zurück.
»Ich interpretiere Ihr Schweigen als Bestätigung meiner Vermutungen.«
    »Ich habe noch nie von einem Schiff namens
Sitkoskir
gehört«, erwiderte Sarina.
    »Wie sind Sie dann nach Salavat gekommen?«
    Unglaubliche Schmerzen tosten durch ihren Körper, als er den Knüppel in ihre Armbeuge rammte. Lilafarbene Flecken bewegten sich vor ihren Augen, als sie langsam wieder zu sich kam. Ihre Lungen fühlten sich an, als wären sie mit Flüssigkeit gefüllt. Sie musste heftig husten, und dabei tat ihr der Brustkorb weh.
    Der Inquisitor klang so ernst und geduldig wie in dem Moment, in dem er den Raum betreten hatte. »
Vielleicht wissen Sie von der
Sitkoskir,
vielleicht auch nicht
.« Er hielt die Spitze des Neuralknüppels vor Sarinas Gesicht.
»Wir werden es schon bald herausfinden.«

37
    Die Asteroiden wirkten viel näher, als Bashir lieb war. Er sagte sich, dass sie viel weiter weg waren, als es den Anschein hatte, dass es im Weltraum sehr schwer war, Entfernungen zu schätzen, weil man keine anderen Objekte zum Vergleich hatte und der atmosphärische Dunst fehlte. Doch jeder zerklüftete vereiste Felsen, der an dem Frachter vorbeischwebte, schien näher zu sein als der letzte, und er konnte nur hoffen, dass die Breen-Piloten keine Kratzer und Beinahezusammenstöße riskieren wollten.
    Die Hülle des Schiffs vibrierte, als die Dämpfer aktiviert wurden, und unter dem Frachter war das warme Leuchten der feurigen Abgase zu sehen. Der Weltraum vor Bashir schien sich leicht um zwei Achsen zu drehen, als das Schiff um einen mit Kratern übersäten grauen Berg im All herumflog. Dessen Oberfläche kam immer näher und füllte Bashirs Sichtfeld schließlich ganz aus. Während er die felsigen Details des Asteroiden immer genauer in Augenschein nehmen konnte, fragte er sich, ob der Frachter jetzt landen würde.
    Ein x-förmiger Riss erschien auf der Oberfläche, der immer breiter wurde und sich in vier Dreiecke aufteilte, die sich voneinander zurückzogen. Die Lücke zwischen ihnen

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