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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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stirnrunzelnd von allen Seiten und schaute Elmo dann kopfschüttelnd an. Sie stützte
     die Arme in die Seiten und riss den Mund auf. Noch bevor sie einen Ton herausbringen konnte, hatte Elmo sich mitsamt der Zuckerwatte
     bereits aus dem Staub gemacht.
    Hinter der Achterbahn trafen sie sich wieder. Hier waren sie ungestört. Die Wagen ratterten so laut, dass niemand sonst sich
     hierhin verirrte. Schreiend beratschlagten sie, was sie jetzt tun sollten. Nadeshda schluckte. Alle waren bitter enttäuscht.
     Nur Poli-Kala schien das im Moment nicht zu kümmern. Stillvergnügt zupfte sie an ihrer Zuckerwatte. Großzügig bot sie allen
     davon an.
    »Sag mal, Elmo«, begann Fiede vorsichtig. »Woher hat dein Bruder eigentlich die ganzen Jahrmarkt-Gutscheine?«
    »Weiß nicht so genau. Ich glaube, von seinem Kumpel«, antwortete Elmo unsicher. Dann schien er sich plötzlich zu erinnern.
     »Ach klar, ja, die sind von Ede, jetzt fällt es mir wieder ein. Aber mit Ede hat mein Bruder sich gerade zerstritten. Der
     hat ihn irgendwie gelinkt. Mit dem will er nichts mehr zu tun haben.«
    »Ede? Hast du
Ede
gesagt?«, fragte Nadeshda und runzelte die Stirn.
    Auch Fiede war hellhörig geworden. »Der heißt nichtzufällig mit Nachnamen Rossi und wohnt in Winterhude?«
    »Doch! Genau! Edelbert Rossi heißt er. Aber woher weißt du denn das?«, fragte Elmo. Er war ehrlich verblüfft.
    Gogo schaute Fiede und Nadeshda ebenfalls verwundert an. »Häh?«, fragte er. »Worüber redet ihr? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?«
    »Das ist Ottos Fall!«, rief Nadeshda mit sich überschlagender Stimme. Und plötzlich konnte sie nicht mehr anders: Sie berichtete
     Gogo und Elmo von der gestohlenen Lederaktentasche mit dem wertvollen Schmuck. ». .. und der Mann, der seine Lederaktentasche
     als gestohlen gemeldet hat, heißt rein zufälligerweise Edelbert Rossi, genau wie der Freund von deinem großen Bruder«, schloss
     sie aufgeregt.
    »Ja, und?«, sagte Elmo achselzuckend. »Kann doch sein, dass irgendjemand Ede die Tasche gestohlen hat!«
    »Ich glaube aber, dass die Tasche gar nicht gestohlen wurde«, sagte Fiede plötzlich und fuhr in einem Ton fort, den Nadeshda
     noch nie von ihm gehört hatte: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Edelbert und dein Bruder zusammenarbeiten und dass
     dein Bruder die Tasche von Ede mitsamt dem dicken, schweren Philosophiebuch in die Elbe geworfen hat. Ohne den Schmuck, versteht
     sich!«
    Nadeshda und Gogo schauten Fiede bewundernd an.
    »Mein Bruder? Ein Betrüger? Ihr habt sie doch nicht mehr alle!«, wies Elmo Fiedes Verdacht empört von sich.
    »Könnte es nicht sein, dass dein großer Bruder dich nur deshalb zusammen mit uns zum Jahrmarkt geschickt hat, damit er jetzt
     in Ruhe abhauen kann?«, setzte Fiede noch einen drauf.
    »Abhauen? Der würde nie im Leben ohne mich abhauen!« Trotzdem wirkte Elmo einen kurzen Moment lang verunsichert. Dann kniff
     er die Augen zusammen und brüllte: »Also, das ist mir jetzt wirklich zu blöd! Das höre ich mir nicht länger an!« Seine Stimme
     überschlug sich. »Ihr habt ja wohl alle Grünkohl im Gehirn! Besonders der Blinde, dieser Blödi!« Er wandte sich auf dem Absatz
     um und stürmte davon.
    Poli-Kala schaute Elmo betroffen hinterher. Sie hatte gar nicht zugehört, sondern war damit beschäftigt gewesen, mit den Resten
     ihrer Zuckerwatte zu kämpfen.
    »Mann, Fiede, was soll das?«, fuhr Nadeshda ihn vorwurfsvoll an.
    Fiede beachtete sie nicht. Stattdessen rief er Elmo hinterher: »Gehst du nach Hause und fragst ihn? Warte, wir kommen mit!«
    Von Elmo kam keine Antwort. Er drehte sich nicht einmal um.
    Fiede klappte seinen Stock auseinander. »Los, ihm nach!«

Poli muss mal
    Es gelang ihnen, dieselbe Bahn wie Elmo zu erwischen. Doch kaum hatten sie in Altona den Bahnhof verlassen, rannte Elmo los.
     Gogo, Fiede und Poli-Kala versuchten, an ihm dranzubleiben. Nur Nadeshda blieb mit klopfendem Herzen bei einer Telefonsäule
     stehen. Sollte sie jetzt nicht besser Otto Bescheid sagen? Wenn Elmos großer Bruder tatsächlich in kriminelle Geschäfte verwickelt
     war, wäre das jetzt das einzig Sinnvolle. Sie zögerte. Dann müsste sie ja auch zugeben, dass sie in Ottos Sachen geschnüffelt
     hatte. Sie schob den Gedanken beiseite. Denn hundertprozentig sicher war sie sich ja gar nicht, ob an Fiedes Verdächtigungen
     tatsächlich etwas dran war. Hätte Elmo dann nicht anders reagiert?
    Nadeshda wollte gerade losrennen, um die anderen einzuholen,

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