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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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krachend vor ihm ins Schloss. Alles war wieder finster.
     Metallisches Kratzen verriet,dass der Schlüssel zweimal im Schloss herumgedreht wurde.
    Unterdrücktes Schluchzen war zu vernehmen. Das musste Elmo sein. Es hörte sich an, als hätte er sich in die hinterste Ecke
     des Raumes verkrochen. Doch Nadeshda, Gogo und Fiede waren viel zu sehr mit Poli-Kala beschäftigt, um sich um Elmo kümmern
     zu können.
    »Mensch, Poli, da bist du ja!«, rief Nadeshda und nahm sie in den Arm.
    Sofort überfiel Gogo seine kleine Schwester mit Fragen: »Bist du okay? Hast du um Hilfe gerufen?«
    »Nö«, war Poli-Kalas knappe Antwort. »Ging nicht. Der hat mich doch gleich entdeckt.«
    »Du hättest trotzdem schreien können. Du hättest einfach das Toilettenfenster aufreißen und um Hilfe schreien können«, sagte
     Gogo. »Oh, Mann, warum hast du das bloß nicht gemacht?«
    »Weil er gesagt hat, dass er mich dann aus dem Fenster schmeißt. Darum. Aber«, Poli-Kalas Stimme klang plötzlich stolz, »aber
     ich bin viel länger auf der Toilette geblieben, als er wollte. Ich habe nämlich einfach gesagt, ich muss groß. Und wisst ihr,
     was ich dann gemacht habe?« Es war unbegreiflich: Poli-Kala tat geradezu so, als wäre es für alle ungeheuer spannend, zu erfahren,
     was sie auf der Toilette gemacht hatte.
    »Das ist doch jetzt total egal, Poli«, sagte Gogo gereizt.»Was wirst du schon gemacht haben? Lass mich raten: Du hast dir den Popo abgeputzt? Richtig?«
    Er bekam keine Antwort. »Du Doofer«, murmelte Poli-Kala und sagte beleidigt: »Ich sag jetzt überhaupt nichts mehr.«
    »Lasst uns lieber Krach machen«, schlug Nadeshda vor. »Vielleicht hört uns ja jemand.«
    »Das mit dem Krach könnt ihr vergessen«, hörten sie Elmos Stimme schniefend aus der Dunkelheit. »Hier könnt ihr so viel schreien
     wie ihr wollt. Hier hört euch keiner.«
    »Quatsch!«, sagte Nadeshda. »Wieso denn das?«
    »Ist alles schallisoliert, damit die Nachbarn nicht herumnerven. Als ich klein war, hat mein Dad hier früher nämlich immer
     auf seinem Schlagzeug geübt.«
    »Aber es muss hier doch irgendwo ein Fenster geben«, sagte Fiede wütend. Er klappte seinen Stock auseinander. Sie hörten,
     wie er sich mithilfe seines Stocks, der ein gedämpft klingendes Klack-Klack von sich gab, wenn er auf dem Boden aufschlug,
     suchend an den gepolsterten Wänden entlangtastete.
    »Au, Mann! Hau ab mit deinem blöden Stock!«, vernahmen sie Elmos Stimme krächzend in der Dunkelheit. »Hier gibt es kein Fenster.
     Alles dicht gemacht.«
    Fiede stutzte plötzlich. »Was hast du da gerade eben gesagt?«, fragte er.
    »Ich habe gesagt: Hier gibt es kein Fenster«, wiederholteElmo langsam und sehr laut, so, als wäre Fiede schwerhörig.
    »Nein, das meine ich nicht«, erwiderte Fiede. »Davor. Da hast du gesagt, dass dein Vater hier in diesem Raum immer Schlagzeug
     gespielt hat, als du klein warst. Seltsam. Hattest du uns nicht erzählt, ihr wohnt hier noch gar nicht lange? Das war ja dann
     wohl auch gelogen, was?«
    Eine Weile war es still. »Wieso
auch
?«, kam es dann zögernd aus Elmos Ecke. »Wann soll ich denn noch gelogen haben?«
    »Na ja, zum Beispiel, dass du massenhaft Freunde in New York und Mexico City hast.«
    »Ach so, das!«, sagte Elmo wegwerfend. Obwohl er vor nicht einmal fünf Minuten noch verzweifelt geweint hatte, kicherte er
     jetzt. »Das, das war doch nur Quatsch.«
    Nun mischte sich auch Nadeshda ein. »Und das mit Melene? War das etwa auch Quatsch?«, platzte es aus ihr heraus. »Warum tust
     du so, als wenn du sie nicht kennst? Und in Wirklichkeit ist sie deine Freundin!« Nadeshda war froh, dass im Dunkeln niemand
     sehen konnte, dass sie feuerrot wurde.
    »Melene? Meine Freundin?«, fragte Elmo verdattert. »Du hast ja wohl einen Clown gefrühstückt?! Wie kommst du denn darauf?«
    »Nun lüg doch nicht schon wieder. Ich habe euchdoch gesehen, wie ihr gestern miteinander gestritten habt!«, schrie sie ihn an.
    »Du hast Elmo und Melene zusammen gesehen?«, fragte Gogo verwundert. »Aber warum hast du uns das denn nicht erzählt, Nadeshda?«
    »Wo hast du die beiden denn gesehen?«, fragte Fiede misstrauisch. »Das war nicht zufällig gestern auf dem Nachhauseweg, als
     du angeblich so plötzlich Nasenbluten bekommen hast?«
    Nadeshda schluckte. Ihr Hals war eng. »Ja,   ... doch«, gab sie dann fast flüsternd zu.
    Fiede sagte nichts. Aber Nadeshda merkte auch so, wie bitter enttäuscht er war. Sie tastete sich im Dunkeln

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