Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
Vom Netzwerk:
aufgefallen?“
    Glücklich. Mit einer Frau, die er sich nicht einmal selbst ausgesucht hatte. Die er eine ganze Zeit lang für eine raffinierte Heiratsschwindlerin gehalten hatte, die nur daran interessiert war, einen alten Mann übers Ohr zu hauen.
    Die ihn mit nur einer Berührung leidenschaftlich entflammen konnte.
    Aber er durfte sich nicht einfach umstimmen lassen. Denn das würde heißen, dass sein Großvater sein Leben regelte. „Du kannst dich nicht einfach in das Leben anderer Menschen einmischen, Simon. Du kannst nicht alles so hinbiegen, wie du es willst.“
    „Warum denn nicht, wenn ich genau weiß, was dabei herauskommt“, murmelte Simon.
    „Weil du nicht über mich entscheidest, Großvater. Und auch nicht über Margie, hörst du?“ Er liebte den alten Mann, aber er würde nicht zu allem Ja und Amen sagen, nur weil sein Großvater das verlangte. Und sollte das später so weitergehen, wenn er schon längst die Familiengeschäfte führte, dann würde es bestimmt die eine oder andere Auseinandersetzung geben.
    Also entschied Hunter, dass es besser wäre, von Anfang an seinen Standpunkt klarzumachen. „Halte dich bitte da raus, Großvater.“
    „Und du willst mir weismachen, dass dir dieses Mädchen egal ist“, entgegnete Simon herausfordernd.
    Genau das war das Problem, dachte Hunter, während er geflissentlich zur Seite blickte. Er konnte nicht sagen, was er fühlte.

9. KAPITEL
    Nachdem Hunter das Arbeitszimmer verlassen hatte, griff er sofort zum Telefon. Er hätte nie gedacht, dass der Moment für dieses Gespräch, das er führen musste, jemals kommen würde. Aber jetzt war es so weit. Er gab JTs Mobilnummer ein und ging in den Garten, während er darauf wartete, dass jemand abnahm.
    „Thorn“, hörte er nach einigen Sekunden am anderen Ende der Leitung.
    „Boss, ich bin’s, Hunt.“ Hunter blickte zum wolkenverhangenen Himmel, hielt sein Gesicht in den Wind und schloss die Augen.
    „Ja, höre ich. Was gibt’s?“
    Hunter holte tief Luft, öffnete die Augen und blickte auf die riesige Rasenfläche und den Garten. Das hier war sein Zuhause. Und obwohl er es jahrelang verdrängt hatte, war das hier sein Platz im Leben.
    „Ich wollte dir mitteilen“, sagte Hunter, darum bemüht, dass seine Stimme klar und überzeugt klang, „dass ich wieder zurückkomme. Aber wenn meine Einberufung abgelaufen ist, werde ich das Team verlassen.“
    Eine lange Pause folgte. Dann hörte Hunter ein leises Lachen. „Wenn du erwartest, dass ich jetzt überrascht bin, hast du dich getäuscht“, sagte JT schließlich.
    Hunter lachte ebenfalls kurz auf. „Großer Gott, Boss. Ich bin überrascht.“
    „Musst du nicht, Hunt. Du hast jetzt ein Leben, das auf dich wartet. Deine Frau hat etwas Besseres verdient als einen Teilzeit-Ehemann.“
    Margie. Sie spielte eine Rolle bei seiner Entscheidung, keine Frage. Doch wie groß die war, hatte er bis jetzt noch nicht gewagt zu hinterfragen.
    „Ich schätze, das hat sie“, entgegnete er. Diese Antwort war am unverfänglichsten und würde JT zufriedenstellen. „Hör mal, ich will nicht einfach verschwinden und das Team im Stich lassen. Ich wäre dir dankbar, wenn du dich früh genug nach einem Ersatz für mich umsehen könntest.“
    „Du weißt, dass dich niemand ersetzen kann, Hunt“, sagte JT. „Aber ich weiß deine Bitte zu schätzen. Lass uns darüber reden, wenn deine Schonzeit vorbei ist, okay?“
    Hunter fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und nickte, obwohl sein Freund seine Reaktion nicht sehen konnte. „Worauf du wetten kannst. Wir sehen uns in ein paar Tagen.“
    Nachdem er aufgelegt hatte, wartete er darauf, dass es ihm leidtun würde. Aber dieses Gefühl blieb seltsamerweise aus. Stattdessen erfüllte ihn eine große Ruhe, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Er drehte sich um und betrachtete das große Haus hinter ihm. Als könnte er ihre Anwesenheit fühlen, fiel sein Blick direkt auf das Fenster des Schlafzimmers.
    „Also dann“, sagte er zu sich selbst und ging entschlossen den Steinweg zum Haus hinauf.
    Margie lag in der Badewanne. Als Hunter im oberen Stockwerk angekommen war, sah er, wie Dampf aus der offenen Badezimmertür heraustrat, und hörte, wie Margie leise eine kleine Melodie summte. Augenblicklich verspannte er sich. Doch sein Verstand ermahnte ihn, nicht zu vergessen, warum er zu ihr gekommen war.
    Da er sich entschlossen hatte, die Verantwortung für die Familie zu übernehmen, mussten Margie und er miteinander reden.

Weitere Kostenlose Bücher