Nur bei dir bin ich zu Hause
schüttelte den Scotch von seinem schwarzen T-Shirt und starrte seinen Vorgesetzten an. „Kein Problem.“
Verwirrt lächelnd sah Margie die beiden an. „Ich freue mich ebenfalls, Hunters Freunde zu treffen. Kann ich Ihnen irgendetwas bringen? Etwas zu essen? Kaffee?“
„Nein, Ma’am“, sagte JT schnell. „Vielen Dank, aber wir sind auf dem Weg in die Stadt nur kurz vorbeigekommen, um Hallo zu sagen.“
„Sicher, dass Sie seine Frau sind?“, fragte Hula und trat einen Schritt von JT zurück, damit der ihm nicht noch einen Stoß verpasste.
Margie grinste. „Sicher.“
„Zu schade“, sagte er kopfschüttelnd.
„Also dann“, sagte Margie und ging wieder Richtung Tür, „lasse ich euch mal wieder allein. War nett, Sie beide kennenzulernen.“
Hunter blickte ihr nach und kam für sich zu dem Schluss, dass sie extrem sexy in ihren ausgewaschenen Jeans aussah und er bei ihrem Hüftschwung glatt sein gutes Benehmen hätte vergessen können. Hulas Gesichtsausdruck verriet, dass er das offenbar ähnlich sah.
„Was fällt dir eigentlich ein, Gretchens Namen zu erwähnen?“, zischte Hunter ihm zu, nachdem Margie gegangen war.
„Hey, Kumpel“, verteidigte sich Hula, „ich war einfach nur überrascht. Ich meine, das letzte Mal hast du dich noch mit dieser schwedischen Göttin getroffen – und jetzt bist du mit einer anderen verheiratet.“
Hunter blickte zur Tür. Hatte Margie irgendetwas mitbekommen von diesem Gespräch? Und wenn schon. Was kümmerte es ihn, ob sie von Gretchen erfuhr oder nicht. Die Sache mit dem Model war längst vorbei, und außerdem waren Margie und er nicht wirklich miteinander verheiratet. Er schuldete ihr keine Erklärung. Aber trotzdem fühlte er sich wie ein Ehemann, der auf frischer Tat ertappt worden war.
„Aber sonst hat sich nichts verändert, sagst du?“, fragte JT.
„Genau.“ Hunter wusste, dass er nicht sehr überzeugend klang.
„Also, wenn du mich fragst“, überlegte Hula, „ich finde, sie ist echt der Hammer im Vergleich zu Gre…“ Er hielt inne, bedeckte sein Glas mit einer Hand und trat noch einen Schritt von JT weg. „Die war irgendwie so kalt, nichtssagend. Aber die hier …“, fuhr er lächelnd fort, „die ist ein ganz anderes Kaliber.“
Ja, das war sie, dachte Hunter und versuchte, die Gedanken in seinem Kopf abzuschalten, während er sich den Nacken rieb. Sie hatte es geschafft, seinen Schutzpanzer zu durchdringen. Durch sie hatte er begonnen, sein Leben zu hinterfragen. Sie zwang ihn, über seine Entscheidungen nachzudenken.
JT sah ihn einen langen Moment schweigend an. Dann sagte er ruhig: „Du wärst nicht der Erste von uns, der sich für seine Frau entscheidet, anstatt jeden Tag sein Leben zu riskieren.“
Das stimmte. Viele seiner Kameraden verliebten sich, heirateten und verließen die Armee. Aber bei denen war es anders.
Sie liebten ihre Frauen. Er begehrte sie nur. Mehr als das war er nicht bereit zuzulassen. Hätte er das getan, wäre dadurch sein ganzes Leben aus den Fugen geraten.
„Wie ich bereits sagte, Boss“, sagte Hunter, und seine Stimme klang fest. „Ich werde zurückkommen. Meine … Ehe wird mich nicht davon abhalten.“
„Versteh mich nicht falsch, Hunt. Ich bin froh, wenn du wiederkommst, und wir alle lieben den Kick, Mann“, sagte Hula ruhig. „Aber du hast eine Frau, die dich liebt, und das ist auch ein heftiger Kick.“
Tat sie das? Liebte sie ihn? Oder genoss sie ihn bloß auf die gleiche Weise wie er sie? Hoffte sie, dass er diese Ehe anerkannte? Und wieso dachte er überhaupt schon wieder darüber nach? Er wusste, was er zu tun hatte. Was er immer tat. Er würde seine Pflicht tun.
„Warum beenden wir das Thema nicht einfach, und ihr erzählt mir, was alles passiert ist, während ich weg war?“
Sie setzten sich wieder, und während seine Freunde die letzten Wochen ohne ihn Revue passieren ließen, schweifte er mit seinen Gedanken ab. Warum, das hätte er nicht genau sagen können. Normalerweise liebte er die Geschichten über den Stützpunkt und die anderen Kameraden. Stattdessen fiel sein Blick immer wieder auf die Tür des Arbeitszimmers, und er musste immer wieder an Margie denken. Wie sie aussah, wie sie duftete, wie ihre Stimme und ihre leisen Seufzer klangen.
Sie war mehr, als er erwartet hatte, und mehr, als er wollte. Dieses gefährliche Spiel, auf das sie sich eingelassen hatten, wurde immer komplizierter. Er war sogar schon so weit, dass er seinen Freunden nur die halbe Wahrheit
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