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Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu:

Titel: Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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das sie direkt vor der Tür auf dem kalten Steinboden des Treppenhauses platzierte. Dort setzte sie sich hin und wartete, worauf, wusste sie nicht. Aber dieses Mal würde sie nicht gleich wieder aufgeben.
    *
    Es fiel ein sanft rieselnder Sommerregen, obwohl es fast Oktober war. Sjöberg und Hamad näherten sich leicht vornübergebeugt mit hastigen Schritten der Wohnung von Sören Andersson in der Katarina Bangatan.
    »Denkst du dasselbe wie ich?«, fragte Hamad, während er gleichzeitig mit dem Handrücken einen Regentropfen wegwischte, der an seiner Nasenspitze hängen geblieben war.
    »Meinst du den Vitabergspark?«
    »Ja«, bestätigte Hamad.
    »Derselbe Ort, ungefähr dieselbe Zeit … Zwei tote Menschen. Das klingt wie ein zufälliges Zusammentreffen von geradezu religiöser Dimension.«
    »Glauben wir an so etwas?«
    »Kaum«, konstatierte Sjöberg.
    »Was, glaubst du, ist passiert?«, fragte Hamad.
    »Ich glaube, dass die arme Jennifer Johansson ermordet wurde, weil sie ihre Jacke verliehen hatte«, sagt Sjöberg leise.
    »Weil jemand glaubte, dass Elise Zeugin von etwas geworden ist, das sie niemals gesehen hat«, fuhr Hamad fort.
    »Zeugin eines Vorfalls, von dessen Existenz sie immer noch nicht die geringste Ahnung hat«, ergänzte Sjöberg, »Der Tatsache, dass Sören Andersson im Vitabergspark eine Frau totfuhr.«
    »Wir müssen Petra anrufen.«
    »Sie arbeiten immer noch daran, das Opfer zu identifizieren. Wir nehmen uns erst Sören Andersson vor. Vielleicht kann er uns in dem Punkt weiterhelfen.«
    »Er versteckt die Leiche und leert ihre Taschen. Und dann ermordet er eiskalt die einzige Zeugin.«
    »Und dazu noch die falsche Person«, warf Sjöberg ein.
    »Von unbescholten zum Doppelmörder im Laufe eines Tages. So ein kaltblütiges Schwein!«, rief Hamad.
    Sjöberg rief Einar Eriksson an und bat um den Zahlencode für die Eingangstür des Hauses, in dem Sören Andersson wohnte. Er brauchte fünfundvierzig Sekunden, um ihn herauszufinden, und sie gingen hinein. Eine grauhaarige Frau, die bedeutend älter aussah als ihr dreiundfünfzigjähriger Ehemann, öffnete ihnen die Tür. Sjöberg wusste, dass sie ungefähr so alt war wie er selbst, und vermutete, das es gute Gründe für ihren schnellen Alterungsprozess gab.
    »Sören ist nicht zu Hause«, sagte sie ängstlich, nachdem sie sich vorgestellt hatten.
    »Wann erwarten Sie ihn zurück?«, fragte Sjöberg freundlich.
    »Nicht nach Mitternacht, denke ich. Er muss ja morgen arbeiten.«
    Sie blinzelte nervös zu dem bedeutend längeren Kriminalkommissar hinauf.
    »Wissen Sie, wo er sich gerade aufhält?«, fragte Sjöberg.
    »Er wollte einen guten Freund besuchen, aber er hat nicht gesagt, wen.«
    »Wir wollten eigentlich nur ein paar Routinefragen stellen«, log Sjöberg, »aber das kann auch bis morgen warten. Wissen Sie vielleicht, ob er das Auto genommen hat?«
    Die Frau drehte sich um und warf einen Blick auf eine gebeizte Kommode mit einem aufgesetzten Spiegel. Auf der Kommode stand eine kleine Keramikschüssel, und Sjöberg sah die Autoschlüssel darin.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Frau Andersson mit einem gewissen Zögern.
    »Wo haben Sie Ihr Auto geparkt?«
    Sie schaute ihn fragend an, antwortete aber ohne Zögern.
    »Er stellt es meistens am Bjurholmsplan ab.«
    »Was für ein Modell ist es?«, fragte Sjöberg mit einem unbeschwerten Lächeln.
    »Ein Opel«, antwortete sie. »Ein alter, weißer Kadett. Möchten Sie auch das Kennzeichen haben?«
    Das wollten sie.
    »Wir lassen die Wohnung observieren«, sagte Sjöberg, als sie wieder unten auf der Straße standen. »Dann können wir uns ausruhen, bis sie ihn haben. Ich glaube, wir können beide ein bisschen Schlaf gebrauchen. Ich dachte nur, dass wir vorher noch am Bjurholmsplan vorbeischauen sollten. Gucken, ob das Auto dort steht.«
    »Und wenn es dort steht?«
    »Dann rufen wir die Techniker.«
    Und tatsächlich war es dort geparkt. Es war sowohl rostig als auch ungewaschen. An der einen Vordertür fiel ihnen sofort eine Beule auf, aber die schien von einer rücksichtslos aufgerissenen Autotür auf irgendeinem Parkplatz zu stammen. Sie gingen in entgegengesetzter Richtung um den Wagen herum, und am rechten Kotflügel blieben sie beide stehen und schauten sich an. Er war kräftig eingedrückt, und Sjöberg ging in die Hocke, um das beschädigte Blech mit der kleinen Taschenlampe abzuleuchten, die er an seinem Schlüsselbund hatte.
    »Was sagst du?«, fragte er und wandte sich seinem

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