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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Lipsman ist der Brüller) der sitzen gelassenen Gattin von Dr. Ian , der, wie ihr aus den vorherigen E-Mails wisst, Hausbesuche bei Torrance’ amtierender Sexbombe
    KERRI FRANKLIN macht, die wiederum zufällig DELILAHS Mutter ist.
    EINE VERDAMMT HEISSE MAMA!!!!
    Wir würden jedenfalls liebend gern an die knappen, heißen Höschen kommen, die sie trägt.
    Apropos knapp , DELILAHS neuer Spitzname ist auch echt knapp .
    So knapp, dass er nur aus dem ersten Buchstaben besteht. DEE.

    Für dich immer noch BIG D.
    You’re from BIG D, my oh, yes!!!!
    Erinnert ihr euch an den alten Song? Mein Daddy hat ihn immer gesungen, nur dass er jetzt einen neuen Text hat. Der geht so – TROMMELWIRBEL, BITTE!!!! – (und die Tanzschuhe ausgepackt, Mrs. Crosbie) -
     
    Ja, ich bin in Deli, wo alle Löcher stinken
Wo alle Jungen gerne schlecken
Wenn sie erst in Big D stecken
Big D, Fotze, Doppelkinn und fetter Arsch.
    »Oh Gott«, flüsterte Megan. Diese gemeine Nachricht stand nicht nur schon seit Tagen im Netz, sondern jemand hatte nun noch hinzugefügt. Die Ginger Rogers von Torrance! Klickt hier für das Brüller-Foto von ihr und Gaga Lipsman. Die Tanzschuhe ausgepackt, Mrs. Crosbie !
    Was war überhaupt los mit ihrer Mutter? Warum musste sie sich immer überall einmischen? War es nicht schon schlimm genug, dass sie an Megans Schule unterrichtete, so dass Megan nie für sich war? Wenn sie zur Schule ging, war ihre Mutter da, und wenn sie nach Hause kam, war ihre Mutter auch da. Und als ob das nicht schon gereicht hätte, musste sie ihre Nase auch noch ständig in die Angelegenheiten anderer Leute stecken? War ihr nicht bewusst, dass sie ihre Familie, ihre Tochter jedes Mal der Lächerlichkeit preisgab, wenn sie sich irgendwo einmischte, wo sie nichts zu melden hatte? Hatte ihr Vater sie deshalb verlassen? Hatte er es nicht ertragen, dass sie immer da war?
    Megan konnte ihre Mutter immer noch toben hören, nachdem sie heute Nachmittag bei ihrer Rückkehr aus der Schule das Bild gesehen hatte: Es gibt keine Privatsphäre mehr! Überall lauert jemand mit einer Kamera! Irgendein Idiot stellt das Bild dann immer ins Netz! Nichts als primitive Machos! Und von da ging es dann rasch über in ihre altbekannte
Tirade. Wenn man sich nicht dem rigiden Diktat dessen, was angesagt war, unterwarf, war man verloren! Wenn ein Mädchen nicht in eine Jeans Größe sechsundzwanzig passte, keine langen glatten Haare, eine kleine Stupsnase und große volle Brüste hatte, war sie ein Loser, oder schlimmer noch, Hohn und Spott ausgesetzt wie Delilah Franklin. Wenn ein Junge kein Sixpack an Bauchmuskeln vorweisen konnte, sich wie Victor Drummond anders kleidete oder still und sensibel war wie Brian Henson, war er ein Spinner, oder schlimmer noch, schwul. Seit wann war das Schönheitsideal so eng begrenzt? Seit wann waren die Menschen so intolerant? Warum drängte es alle, genau gleich auszusehen? Warum wollte jeder unbedingt ein anderer sein? Waren die Menschen so unglücklich damit, wer sie wirklich waren ?
    Megan strich sich eine Strähne aus ihrem perfekten ovalen Gesicht. Sie verstand den Schmerz hinter der Wut ihrer Mutter, hörte das Echo der Frage, die sie in Wahrheit stellte: Wie konnte dein Vater mich wegen einer Frau wie Kerri Franklin verlassen ? Aber auch wenn Megan erkannte, dass ihre Mutter Recht hatte, wünschte sie sich manchmal, dass sie einfach den Mund hielt.
    Trotzdem konnte Delilah einem nur leidtun. Sie hatte nie etwas getan, um den Spott zu verdienen, der regelmäßig über ihr ausgekippt wurde. Natürlich tat sie selbst nichts, um den anderen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sie könnte doch bestimmt eine Diät machen, versuchen, ein paar Pfund abzunehmen, und sich besser anpassen. War sie wirklich so blind, wie es schien?
    Megan fragte sich unvermittelt, was passieren würde, wenn ihr Vater, Gott behüte, Kerri Franklin tatsächlich heiratete. Dann wäre Delilah ihre Stiefschwester. Ließ sich ein schrecklicheres Schicksal vorstellen? Das ganze Jahr über hatte sie sich so angestrengt, neue Freundinnen zu finden, sie stand so kurz davor, in den inneren Kreis der Torrance High vorgelassen und eine echte Vertraute von Tanya, Ginger und Liana zu
werden – wo steckte Liana bloß? -, dass sie sich den Spott nicht vorstellen wollte, dem sie ausgesetzt sein würde, wenn sie und Delilah tatsächlich Verwandte werden sollten. Nein, der Gedanke war einfach zu furchtbar!
    Genauso wie der Gedanke daran, was Liana passiert sein könnte.

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