Nur die Küsse zählen
war.
„Es hat kein Date gegeben“, sagte sie, „also laufen Stephen und Aurelia Gefahr, aus der Show gewählt zu werden. Das müsste dich doch eigentlich glücklich machen.“
„Ja, solange er danach aufs College zurückkehrt.“
„Du kannst ihm nicht den Rest seines Lebens hinterherlaufen. Irgendwann musst du ihn erwachsen sein lassen.“
„Ja, und zwar in dem Moment, in dem er sich wie ein Erwachsener benimmt. Bis dahin ist er für mich weiterhin ein Kind.“
Dakota lehnte sich zurück und musterte ihn über den Rand ihres Glases hinweg. Er verstand es immer noch nicht. Das Verhalten seiner Brüder hatte seinen Grund in ihrer Erziehung, nicht in Finns Anwesenheit hier in der Stadt. Ob er nun blieb oder ging, die Zwillinge würden ihr Verhalten deshalb nicht ändern. Aber wie konnte sie ihn dazu bewegen, es genauso zu sehen?
„Abgesehen davon, dass sie aufs College zurückgehen, ohne dass du sie an den Haaren dorthin schleifst – gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit, wie das Ganze hier zu einem guten Ende kommen könnte?“, fragte sie.
„Ich weiß es nicht“, gab er zu. „Ich schätze, das muss es wohl. Was, wenn sie nie wieder aufs College zurückgehen? Ich muss wissen, dass es ihnen gut geht und sie von niemandem ausgenutzt werden.“ Er nahm sein Glas. „Aber das will ich mir jetzt gar nicht weiter vorstellen. Also Themenwechsel. Findest du es schade, dass wir Las Vegas frühzeitig verlassen mussten?“
„Ich werde mich deswegen nicht nachts in den Schlaf weinen, wenn du das meinst. Aber es wäre lustig gewesen, nochein wenig zu bleiben. Es gibt dort so viel zu sehen und zu tun. Ich habe gehört, in dem Hotel kann man großartig shoppen gehen.“
„Du gehst gern shoppen?“
Sie lachte. „Ich bin eine Frau. Das liegt mir praktisch in den Genen. Du hingegen kaufst dir das gleiche Hemd ein Dutzend Mal, und deine Socken kommen im Zehnerpack.“
„So ist es einfacher“, entgegnete er. „Und was hast du gegen meine Hemden?“ Er schaute auf sein hellblaues Baumwollhemd hinunter. „Immerhin ist es nicht kariert. Das solltest du zu schätzen wissen.“
„Oh, das tue ich. Ich habe gar nichts gegen deine Hemden. Ich finde, du siehst darin gut aus.“
„Das sagst du nur so.“ Er seufzte dramatisch. „Jetzt hast du meine Gefühle verletzt. Ich denke nicht, dass ich weiter darüber reden kann. Es ist so schwer, wenn ein Mann versucht, besonders auszusehen, und es niemand bemerkt.“
Um den Wein nicht zu verschütten, musste Dakota das Glas abstellen. Sie versuchte zwar, nicht laut zu lachen, ein kleines Glucksen konnte sie jedoch nicht unterdrücken. Wenn Finn Scherze machte, fand sie ihn umso anziehender.
„Willst du von mir etwa hören, dass du hübsch bist?“, fragte sie.
„Nur wenn du es auch so meinst“, antwortete er förmlich. „Ich will nicht, dass du nur mit meinen Gefühlen spielst.“
Sie stand auf und ging um den Couchtisch herum. Nachdem sie ihm das Weinglas abgenommen und es auf den Tisch gestellt hatte, zog sie ihn auf die Füße. Sie nahm seine Hände in ihre und schaute ihm in die Augen.
„Ich mag dein Hemd wirklich sehr, sehr gern.“
„Ich wette, das sagst du zu allen Männern.“
„Nein. Nur zu dir.“
Sie erwartete, dass er mit dem Spiel weitermachte, doch stattdessen zog er sie an sich und senkte seine Lippen auf ihre.
Der Kuss hatte überhaupt nichts Spielerisches. Finn nahm sie mit einer Intensität, die Dakota den Atem raubte. Es lag eingewisser Hunger in seinen Berührungen, ein Drängen, das wie ein Echo ihrer plötzlichen, überwältigenden Leidenschaft war. Fest schlang Dakota die Arme um ihn und gab sich ganz dem Gefühl hin, seinen Körper an ihrem zu fühlen.
Er ist stark, verlässlich und beeindruckend, dachte sie verträumt. Alles, was sie an einem Mann wollte. Als er seinen Griff verstärkte, öffnete sie den Mund und hieß ihn willkommen.
Sehnsucht erfüllte sie. Ihre Brüste schienen in Vorfreude zu schwellen, dabei hatte er sie noch gar nicht berührt. In ihrem Unterleib pulsierte der uralte Rhythmus, der sie dazu drängte, sich enger an ihn zu schmiegen. Als Finn sie langsam rückwärts in Richtung Sofa schob, folgte sie ihm gern.
Ihre Beine hatten noch kaum die Sofakante berührt, als sie ein Geräusch hörte. Ein unaufhörliches Klopfen.
„Der Pizzajunge“, murmelte sie an Finns Mund.
„Der soll sich selber ein Mädchen suchen.“
Sie lachte. „Ich muss ihn bezahlen.“
Finn richtete sich auf. „Ich mach das
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