Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
Vom Netzwerk:
Verlauf ihrer Genesung frustriert war. Sie hatte in ihrer Laufbahn oft genug mit solchen Eltern zu tun gehabt – und war ein paar Jahre lang selbst so gewesen.
    Beschwichtigend berührte sie seinen nackten Unterarm, doch als ein winziger Funke von seiner warmen Haut auf sie übersprang, zog sie die Hand hastig zurück.
    „Wenn ich mich hier so umsehe, wird sie die beste Pflege bekommen, die nur möglich ist. Taryn hat Sie, und sie hat Katherine, außerdem beten alle Menschen in Hope’s Crossing für sie, was keine Kleinigkeit ist.“
    Er sah nicht überzeugt aus. „Wir tun, was wir können. Ich hoffe nur, dass es reicht.“
    „Morgen kommt sie also nach Hause?“
    „So ist der Plan.“
    Sie sah, wie Furcht in seinem Blick aufflackerte, und wusste genau, was er dachte. Als sie Cassie nach Hause geholt hatte, war sie auch starr vor Angst gewesen. Obwohl sie so viele Jahre mit ähnlich behinderten Kindern gearbeitet hatte, war die Vorstellung, nun allein für dieses zarte Wesen verantwortlich zu sein, überwältigend gewesen.
    „Katherine soll mich anrufen, wenn Sie die Klink verlassen, damit ich hier bin, wenn Sie ankommen. Ich würde gerne sofort anfangen.“
    Seine blauen Augen weiteten sich überrascht. „Glauben Sie nicht, dass Taryn sich erst einmal ausruhen sollte? Die Fahrt von Denver könnte anstrengend für sie werden, vor allem, wenn sie vier Stunden im Rollstuhl sitzen muss.“
    „Ganz genau. Deswegen würde ich gerne sofort mit der Muskelarbeit beginnen.“
    „Nun, was immer Sie für das Richtige halten.“ Doch er bemühte sich nicht, seinen Zweifel zu verbergen.
    „Sie haben mich gebeten, Ihnen zu helfen, schon vergessen? Also sollten Sie auch auf mein Urteilsvermögen vertrauen.“
    Das würde für sie beide nicht einfach werden. Brodie war ein Mann mit festen Vorstellungen – das hatten ihre sporadischen Zusammentreffen in der Vergangenheit ganz deutlich gezeigt.
    „Ich möchte eines noch einmal klarstellen“, fuhr sie fort. „Ich habe mich bereit erklärt, Ihnen vorübergehend auszuhelfen, aber nur, bis Sie jemand anderen für diese Position gefunden haben.“
    „Keine Angst, das habe ich nicht vergessen. Sie möchten so schnell wie möglich zu Ihrem Schmuck zurück.“
    Sie zuckte angesichts der Verachtung in seiner Stimme nicht zusammen. Sollte er doch denken, was er wollte, ihr war es egal. „Aber auch wenn ich nur zwei Wochen mit Taryn arbeiten werde, möchte ich trotzdem das Fundament für die anschließenden Therapien legen.“
    „Ich stimme Ihnen vollkommen zu.“ Jetzt war er wieder der steife Geschäftsmann, was sie merkwürdig erleichternd fand. Diesen Brodie jedenfalls konnte man viel leichter in eine Schublade stecken als den besorgten und mitfühlenden Vater.
    „Gut. Das macht es für uns alle einfacher.“
    Er musterte sie misstrauisch. „Macht was einfacher?“
    „Sie müssen mir etwas versprechen, bevor Taryn morgen nach Hause kommt.“
    „Da sollten Sie etwas konkreter werden. Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, dass der Teufel im Detail steckt. Um welche Art von Versprechen handelt es sich?“
    „Ich muss das alleinige Sagen bei der Therapie haben. Es kann nicht sein, dass Sie alles, was ich tue, infrage stellen. Wenn Sie Bedenken wegen meiner Methoden haben sollten, können wir natürlich darüber sprechen. Und ich lade Sie herzlich ein, den ganzen Tag dabei zu sein, wenn ich mit Ihrer Tochter arbeite.“
    Wobei sie wirklich hoffte, dass er das Angebot nicht annehmen würde. Sie konnte sich kaum etwas Unangenehmeres vorstellen, als von Taryns viel zu gut aussehendem Vater die ganze Zeit bei ihrer Arbeit beobachtet zu werden. „Aber Sie müssen mir versichern, dass Sie nicht alles kontrollieren wollen, was ich tue.“
    „Das alleinige Sagen? Das haben nicht mal meine Geschäftsführer.“
    „Es geht um Vertrauen. Wenn Sie nicht an meine Fähigkeiten glauben, wird das hier nicht funktionieren, nicht einmal kurzfristig. Dann sollten Sie die Pflege besser selbst koordinieren.“
    „Da verlangen Sie ganz schön viel von mir.“
    „Zu viel?“
    Er dachte einen Moment nach. „Nun, es ist wohl nur fair. Vor allem, nachdem meine Mutter Sie quasi erpresst hat, damit Sie uns helfen.“
    Sie lachte. „Sie geben also zu, dass Sie Ihre Mutter auf mich gehetzt haben? Respekt!“
    „Ich wäre nicht so weit in meinem Leben gekommen, wenn ich mich geweigert hätte, Vorteile zu nutzen. Meine Mutter war mein letzter Trumpf. Mir war klar, dass Sie mir ohne mit der

Weitere Kostenlose Bücher