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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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man mühsam aufbauen musste. Auf einmal war sein Plan, den er mir und Piet Drachmann seinerzeit mit leuchtenden Augen verkauft hatte, nichts mehr wert. Es wäre schlüssiger gewesen, wenn die Leiche im Pool Harry Miller gewesen wäre und nicht Piet Drachmann. Ich hatte, wie Sie sehen, keinen Grund gehabt, Piet Drachmann umzubringen. Ich bin der Gelackmeierte, mit einer neuen Agentur, die praktisch keinen Kunden hat.“ Julien Villepin spielte nicht den Verzweifelten, er war es.
     
    61.
     
    Paul Katz kam mit einer kleinen Mappe und wichtigem Gesichtsausdruck ins Reich von Chuck Kaybody. Der CEO empfing ihn mit Neugier in den Augen.
    „Die Überprüfung der Vermögen aller Angestellten ist noch nicht abgeschlossen, aber, ich glaube, es wird Sie interessieren, was ich bei ......
    „Heute nicht“, sagte Chuck Kaybody und rollte wild seine Augen.
    Dann nahm er einen Block und schrieb: Wir sind hier nicht sicher. Möglich, dass dieser Raum verwanzt ist.
    Er schlug daraufhin das kleine Restaurant an der Ecke vor, in das sie manchmal gingen, um auch in der Mittagspause keine Zeit zu verlieren.
    Paul hatte seine kleine Mappe mitgenommen, um den CEO über seine neuesten Funde zu unterrichten.
    „Wer, glauben Sie, könnte bei uns spionieren?“ fragte Paul Katz, dem Spionage in Betrieben kein Fremdwort war.
    „Die Banken oder interessierte Käufer, man weiß ja nie, sie hoffen Zahlen zu hören“, handelte Chuck Kaybody das Thema ab.
    Auch außerhalb der Agentur, in Restaurants oder Flugzeugen wurden keinerlei Namen genannt, das war eine eiserne Regel. „Alle Wände haben Ohren“, waren Chuck Kaybodys Befürchtungen.
     
    Paul zeigte auf den ersten Namen in seinem Bericht und sagte: „Hier ist alles in Ordnung, das Haus ist nicht beliehen, das Vermögen nicht in übermäßig viel Aktien angelegt, sondern mehr Anleihen, er zeigte auf einen neuen Namen, das Vermögen gehört nicht ihm, sondern seiner Frau, aber beide sind 40 Jahre verheiratet und turteln heute noch wie vor 40 Jahren ...“, sagte Paul Katz, Chuck Kaybody runzelte seine Brauen. „Sie turtelt mehr als er“, erklärte Paul Katz, der CEO schien über diese Antwort zufriedener zu sein.
    Jetzt war es Paul Katz, der seine Stirn in unzählige Falten legte. „Hier,
    er muss spekuliert und Unsummen verloren haben.“
    Die Augen von Chuck Kaybody wurden größer und größer.
    Paul Katz sprach weiter: „Er muss weiter spekuliert haben, denn das Vermögen schmolz weiter wie Schnee in der Sonne. Dann aber, urplötzlich wuchs das Vermögen wieder an, nicht in Amerika, sondern durch Überweisungen von einem Konto in ...“, Paul Katz zeigte auf den Namen der Stadt auf seinem Papier.
    Chuck Kaybody traute seinen Augen nicht, was war da nur passiert.
    „Das Geld wuchs und wuchs so lange an, bis es in etwa den Stand vor den Verlusten wieder erreicht hatte. Danach war Ruhe auf allen Konten eingekehrt.“
    „Wie hat er das Geld zurückgewonnen?“ fragte der CEO.
    „Das ist ein Rätsel.“
    „Warum diese Stadt?“
    „Vielleicht, um im Falle einer Überprüfung einfach zu sagen, er hätte das Geld im Spielcasino gewonnen.“
    „All die Millionen“, sagte Chuck Kaybody, „das glaubt ihm keiner.“
    Paul Katz runzelte seine Stirn in höchster Erregung,
    „Er hat es darauf ankommen lassen. Bis jetzt hat das außer uns anscheinend keiner gemerkt.“
    „Und was sollen wir jetzt tun?“ fragte der CEO.
    „Nichts“, antwortete sein Finanzmann. „Wir brauchen das Geld.“
    Chuck Kaybody rechnete mit seinen Fingern nach. „Die letzte Transaktion hatte vor fünf Jahren stattgefunden. In welcher Zeit, wenn  etwas rauskommt, verjährt so eine Sache?
    „Ich schätze in zehn Jahren. Aber solange wir nicht wissen, wie er an das Geld gekommen ist, sind zehn Jahre eine reine Spekulation.“
    „Dann müssen wir fünf geschlagene Jahre auf heißen Kohlen sitzen.“
    Paul Katz nickte bedächtig: „Oder mehr.“
    „Wenn Ihr das rausbekommen habt, kann der Staat das doch auch rausbekommen.“
    „Ich weiß nicht, ob die mit Hackern arbeiten. Ich meine arbeiten dürfen.“
    Chuck Kaybody sagte knapp. „Wir müssen es riskieren.“
     
     
     
    62.
     
    Irina Honig brauchte ein Gegenüber für ihre Gedanken, Juliette Lambert war nur zu bereit, diese Aufgabe zu erfüllen. Mittags trafen sich die Freundinnen gerne am Plage du Festival, normalerweise, um  über die neuesten Ereignisse im Bridgeclub zu tratschen.
     
    „Drachmann hat alle Fäden gezogen, bis er selber sich

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