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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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zusammenhängenden Worten zu verfolgen. Nur der Name Di-Star kam mehrere Male vor. Was für einen Kontakt hielten Sie weiterhin zu Harry Miller und welche Rolle spielte Piet Drachmann dabei?“
    „Piet Drachmann spielte keinerlei Rolle dabei. Ich mochte Harry Miller, er war ein interessanter Typ und ich glaube er mochte mich auch. Er wollte mit mir in Kontakt bleiben, das ist alles. Einmal traf ich ihn auf der Croisette und wir gingen einen Kaffee trinken, dann trafen wir uns in der Bar und da erzählte er mir von den Schwierigkeiten der Telenova. Auch ich stimmte ihm dabei zu, die Anteile der Agentur zurückzukaufen.“
    „War das in Ihrem Interesse?“
    „Ich hatte keinerlei Interessen mehr, ich war aus der Agentur ausgeschieden.“
    Irina Honig wollte etwas kräftiger auf den Busch klopfen, sie wagte eine Theorie, die sie als Tatsache ausgab.
    „Stimmt es, dass Sie die Di-Star Frankreich angegangen sind, dass Sie den Etat für ihre neue Agentur akquirieren wollten.“
    „Wer sagt so etwas?“
    „Die Di-Star machte Andeutungen.“
    „Sie können nicht mich gemeint haben, sondern Pierre Chagrin. Über ihn sagt man, dass er die Di-Star angebaggert hatte. Harry Miller und Piet Drachmann hatten davon gehört, ich glaube es war der Partner von Herrn Michel, der das gemeldet hatte. Das war der Grund, warum man Pierre Chagrin fristlos entlassen hatte.“
    „Stimmt es, dass Harry Miller und Chuck Kaybody nicht gut miteinander auskamen, ich meine, bevor Chuck Kaybody das Geld von Harry Miller brauchte und dass Harry befürchten musste, dass er das Schicksal von Paolo Calvin erleiden würde.“
    „Schon, aber das steht ja jetzt nicht mehr zur Debatte“, sagte Julien Villepin und sah dabei etwas resigniert aus.
    „Nehmen wir an, Harry Miller hatte so große Angst davor, dass er mit Ihnen eine Agentur gründen wollte und mit dieser Agentur die Di-Star in Sophia Antipolis anbaggern wollte. Wenn ja, dann wäre Piet Drachmann im Weg gestanden, seine Position als Internationaler  Koordinator hat er ja mit Händen und Füßen verteidigt.“
    Irina Honig betrachtete ihr Gegenüber mit gespannten Augen. Dann fuhr sie fort. „Nun, nichts ist einfacher im Süden, als einen lästigen Gegner, der einen für einen Freund hält, betrunken zu machen und ihn dann in seinen eigenen Pool zu schubsen.“
    „Alles Theorien“, sagte Julien Villepin, „was haben Sie in der Hand?“
    „Ihre Frau hat Ken Bernstein angerufen, sie war sehr aufgeregt, sie wollte Ken von Ihrer Unschuld überzeugen, Ken vermutete jedoch, dass Ihre Frau nur wissen wollte, wo Ken sich befand, im Hotel oder ihrem Mann auf der Spur.“
    „Halten Sie meine Frau da raus“, sagte Julien Villepin in ungewohnt aufgebrachter Weise. Irina Honig erinnerte daran, dass seine Frau angerufen hatte, ganz abgesehen davon, dass Detektive niemanden aus einer Sache heraushalten konnten, wenn sie auf einer Spur waren.
    „Na gut“, sagte Villepin, immer noch weiß um die Nase und mit zusammengepressten Zähnen. „Wir, weder ich noch Harry Miller, haben vorgehabt, Piet Drachmann aus dem Weg zu räumen. Wir brauchten ihn, er hat mit uns gemeinsame Sache gemacht. Sie haben richtig vermutet, schon bevor sich Pierre Chagrin an den Di-Star Kunden Frankreich ranmachen wollte, hatte Harry seine Fühler ausgestreckt, ebenfalls wie Sie richtig vermuteten, hatte er Angst gehabt, das Schicksal von Paolo Calvin zu erleiden, den Chuck Kaybody ebenso wenig mochte wie ihn, weil sie keine Kumpels von ihm waren, sprich sie waren keine ehemaligen Henderson-Leute. Harry hatte sich mit dem zweiten Mann der Di-Star-Leute hier, Monsieur Galli, bestens befreundet und ihm vorgeschlagen ihm das Di-Star Budget anzuvertrauen, weil er vorhatte, die Apotheke Smith, Henderson zu verlassen und eine eigene weltweite Agentur zu gründen, eine 5-Prozent Agentur. Herr Galli, der Partner von Henri Michel bekam das Versprechen, eine schöne Summe Geldes zu kassieren, von der sein Chef ja nichts wissen müsse oder das er mit dem Chef teilen könnte, diese Entscheidung wollte er dem Mann überlassen. Es war so gut wie alles gegessen, doch dann kamen die Schwierigkeiten mit der Telenova auf. Harry machte eine Kehrtwende, von der 5-Prozent-Agentur war keine Rede mehr, Harry und sein Geld wurden anderswo gebraucht, das heißt von Smith, Henderson. Chuck würde nie mehr daran denken, Harry zu entlassen, Harry war wieder dick im Geschäft, vor allem einem Geschäft, das größer war als eine 5-Prozent-Agentur, die

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