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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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damals versucht habe, mich zu rechtfertigen und dir zu erklären, dass ich sie nicht einmal kenne, hast du mir nicht den Hauch einer Chance gegeben. Ein paar Tage, nachdem du mir den Ring vor die Füße geworfen hast, lässt du dich mit deinem – jetzt angeblichen schwulen – Freund in der Zeitung ablichten und ich hatte es hinzunehmen. Und nun kommst du her und denkst, du musst mir nur sagen, dass du mich liebst und reden willst und alles ist wieder gut?“ Aufgebracht blieb er stehen, wo er war. „Das kann nicht dein Ernst sein.“
     
    Die Lippen aufeinander gepresst starrte sie ihn einen Moment lang wortlos an. Schmerz und Enttäuschung tobten in ihrem Blick.
    „Irgendwie hab ich geahnt, dass es sinnlos ist“, bemerkte sie erstickt. „Aber ich hab mich tatsächlich belabern lassen von dieser dummen Kuh.“
    Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine steile Falte.
    „Es war
deine
Entscheidung herzukommen.“
    Kurz bildeten ihre Lippen einen schmalen Strich.
    „Ja, das ist wohl wahr.“ Sie atmete tief durch, wandte sich ab und drehte sich erneut zu ihm um. „Weißt du, ich bin wirklich enttäuscht von deiner Blauäugigkeit. Aber ich sag es dir, wie es ist: Angelique Darkness hat nie etwas anderes vorgehabt, als noch mehr Details über dich zu sammeln und du spielst ihr einfach in die Hände.“
    „Seid ihr neuerdings so eng befreundet, dass du darüber informiert bist?“
    „Nein, muss ich nicht. Es ist auch anderen Leuten bekannt, dass sie vorher bereits Informationen über dich gesammelt hat. Vielleicht solltest du einfach mal ihre Notizen überprüfen, dann wirst du es selbst feststellen.“ Sie zog undamenhaft die Nase hoch und verzog den Mund. „Oder lies dir ein paar ihrer Kurzgeschichten durch, die im Internet kursieren. Irgendwo war eine Geschichte dabei, in der sie von einer Lovestory zwischen sich selbst und einem Schauspieler erzählte.“ Mit einem Schulterzucken drehte sie ihm den Rücken zu und ging zurück in die Eingangshalle. „Du kannst die Brötchen behalten. Vielleicht erstickt einer von euch daran.“
    Im nächsten Moment war sie durch die Haustür verschwunden und er sah sie zur Straße hinauf joggen. Unschlüssig blieb er stehen, wo er war, und starrte ihr hinterher.
    Was war hier los?
    Wieso machte Cady seiner Ex-Verlobten einen solchen Vorschlag?
    Zum Teufel, wieso redete sie
überhaupt
mit ihr?
    Er wandte sich wieder der Küche zu und sein Blick fiel auf den Laptop, der aufgeklappt auf dem Couchtisch im Wohnbereich stand. So sehr er sich auch über Siennas Verhalten ärgerte, dass Cady ihr überhaupt diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte, machte ihn noch wütender. Er war verwirrt, von all den Informationen die Sienna ihm geliefert hatte, und die Zweifel, die er zu Beginn gegenüber Cady hegte, stürmten unerwartet wieder auf ihn ein.
    Was war dran an Siennas Behauptung, Angelique habe Informationen über ihn gesammelt?
    Cady hatte immer beteuert, dass sie ihn vorher nicht einmal gekannt hatte und er glaubte ihr.
    Eigentlich.
    Allerdings erinnerte er sich auch an dieses Manuskript, in dem er einen flüchtigen Blick auf ihre Notizen werfen konnte – Informationen über ihn und seine Familie. Diese Datei, die er geöffnet und worüber Cady sich so furchtbar aufgeregt hatte.
    Entschlossen ging er zu dem Sofa hinüber, schob den Laptop vor sich zurecht und schaltete ihn ein. Möglicherweise wäre sie sauer auf ihn, wenn sie ihn dabei erwischte, aber er brauchte endlich Klarheit.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich alle Daten auf dem Bildschirm aufgebaut hatten und er mühsam mit dem Touchpad den Mauszeiger auf die Datei zu bewegte, die er vor Wochen schon einmal geöffnet hatte. Er verharrte einen Moment mit dem Finger darauf und zögerte sie anzuklicken.
    War das richtig?
    Er hatte ihr versprochen, sie zu fragen.
    Vor wenigen Stunden hatten sie sich noch geliebt. Er hatte sie in seinen Armen gehalten und darauf gehofft, dass sie bei ihm blieb. Es fühlte sich nicht wirklich gut an, hier zu sitzen und in ihren Unterlagen herumzuschnüffeln. Allerdings fühlte es sich auch nicht gut an, das Gefühl zu haben, belogen worden zu sein.
    Tief durchatmend klickte er zweimal auf den Ordner und vor ihm entfalteten sich Cadys gesammelte Notizen zu ihrem neuen Buch.
    Seine Pupillen weiteten sich.

ZWÖLF
    Sie hatte Muskelkater an Stellen, von denen sie nicht einmal geahnt hatte, dass solche Schmerzen dort überhaupt möglich waren. Dennoch fühlte sie sich ausgesprochen wohl und

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