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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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ihn zu verlieben, und ob er es nun glaubte, oder nicht, sie hatte es ihm auch noch gesagt. Wieder einmal bezahlte sie den Preis für ihre eigene Dummheit.
    Die Arme um den Oberkörper geschlungen, sank Cady zur Seite und schob sich ein Kissen unter dem Kopf zurecht. Sie fühlte sich seltsam betäubt und das Loch in ihrer Brust schien sie langsam zu verschlingen, aber die erlösenden Tränen, auf die sie wartete, wollten nicht kommen.
    Caramel sprang zu ihr aufs Sofa, blieb vor ihrer Brust sitzen und starrte Cady ins Gesicht.
    „Jetzt sieh mich nicht an, als sei das alles meine Schuld“, flüsterte Cady. Die Katze gab ein leises Maunzen von sich, ehe sie kurz ihr Köpfchen gegen Cadys Kinn drückte, um sich danach zu einer Kugel zusammenzurollen. Mit einem Seufzen legte sie den Arm um den Stubentiger und schloss die Augen.
     
    „Mom!“
    Überrascht blickte sie Catherine an, die vor der Tür stand und sich sichtlich unwohl in ihrer Haut fühlte.
    „Hallo Cady.“ Tapfer lächelte sie ihrer ältesten Tochter zu. „Dein Mann hat mir gesagt, dass ich dich hier finden werde. Ich hätte angerufen, aber ich habe deine Telefonnummer nicht.“
    Cady verzog den Mund.
    Richtig, ihre Mutter dachte ja immer noch, Aléjandro und sie wären verheiratet. Ein weiterer Punkt auf ihrer Liste unerledigter Dinge, den sie aufklären und abhaken musste.
    Sie trat beiseite und machte eine einladende Geste.
    „Komm doch rein“, bat sie.
    Catherine ging stocksteif an ihr vorüber und Cady entging nicht, wie extrem sie den Rücken durchgedrückt hatte. Wahrscheinlich erinnerten sie sich beide in diesem Augenblick daran, wann Catherine zum letzten Mal hier gewesen war. Abwartend blieb ihre Mutter in dem Flur stehen und sah sich neugierig um.
    „Du hast einiges verändert“, bemerkte sie. Cady schloss die Tür und folgte Catherines Blick. In erster Linie war es frische Farbe, die sie in rauen Mengen verbraucht hatte. Sie hätte sich dafür auch Handwerker ins Haus holen können, aber die Arbeit bot Cady Ablenkung - zumindest für ihre Hände. Vor acht Tagen war sie fertig geworden. Catherine wandte den Kopf und sah sie an. „Du bist auch verändert.“
    Cady grinste schief, wickelte sich eine blonde Haarsträhne um den Finger und nickte.
    „Ich bin wieder ich selbst. Zumindest in Teilen“, erwiderte sie. „Lass uns in die Küche gehen, ich mache uns einen Tee.“
    Ihre Mutter folgte ihr auf dem Fuße und Cady spürte ihren prüfenden Blick im Rücken. Während Catherine platz nahm, setzte ihre Tochter Wasser auf, stellte zwei Tassen auf den kleinen Tisch und bereitete ein Teesieb mit ihrer Lieblingssorte vor. Die Neugier brannte in ihr, aber sie wusste nicht, wie sie anfangen sollte.
    Sie hatte vor gut acht Wochen mit ihrer Mutter telefoniert, zu diesem Zeitpunkt war Cady noch bei Aléjandro gewesen. Catherine befand sich mitten in der Auflösung von Roberts Haushalt und entschuldigte sich, weil ihr geplanter Besuch bei Cady sich auf diese Weise verzögerte. Sie versprach sich zu melden, wenn sie so weit war.
    Vierzehn Tage später zog Cady zurück nach Brisbane.
    Zwei Wochen lang fuhr sie täglich nach Byron Bay, um bei den noch notwendigen Dreharbeiten mitzuwirken. Sie war erleichtert gewesen nach dem letzten Dreh, aber es hatte ihr auch den universellen Dolchstoß ins Herz versetzt. Aléjandro bedankte sich mit distanziertem Blick und kräftigem Händedruck. Das Team hatte sie geherzt, umarmt und die eine oder andere Träne vergossen.
    Als Cady an diesem Abend die Tür hinter sich ins Schloss gedrückt hatte, war sie schluchzend im Flur zusammengebrochen und hatte eine gefühlte Ewigkeit heulend auf dem Läufer gelegen. Es war gleichgültig, wie alt man wurde, wie vorbereitet man war und wie genau man wusste, dass Liebeskummer irgendwann auch wieder verging.
    Trotzdem war es die Hölle.
    Sie hatte sich tagelang die Augen aus dem Kopf geweint, in den Nächten kaum geschlafen und das Haus nur mit Sonnenbrille verlassen. Schließlich hatte sie sich exzessiv daran begeben, ihr Leben zu ändern. Sie war, trotz Antipathie, zum Friseur gegangen, um ihre ursprüngliche Haarfarbe zurück zu erhalten. Sie hatte die eleganten Kleider und sexy Dessous in die hinterste Ecke ihres Schrankes verfrachtet und zu guter Letzt damit begonnen, das Haus zu renovieren.
    Frische Farbe an die Wände, die alten Möbel gegen neue ausgetauscht und hier und da ein wenig dekoriert. Zum ersten Mal fühlte es sich nicht an wie das Heim, das sie Robert

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