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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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können.
    Aléjandro hatte sie am Morgen mit sanften Küssen geweckt. Er hatte irgendetwas auf Portugiesisch zu ihr gesagt, dass sie wie immer nicht verstand. Es hatte zärtlich geklungen und seine Hand war zu ihrem Bauch gewandert, um darauf liegen zu bleiben. Als ob sie nur darauf gewartet hätten, begannen die beiden sich in ihr zu bewegen und auf Aléjandros Gesicht hatte sich ein solch ungläubiges Staunen breitgemacht, dass sie erneut in Tränen ausgebrochen war.
    Als er sie geküsst hatte, um sie zu trösten, hatte sie ihn hungrig an sich gezogen und aufs Neue fielen sie übereinander her, als gäbe es kein Morgen. Ihre Wangen waren noch nass von ihren Tränen, als sie zitternd ihren Höhepunkt erreichte. Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander. Irgendwann beugte Aléjandro sich zu ihr, bat sie sich fertigzumachen und zum Frühstück in die Küche zu kommen.
    „Zeit zu reden“, hatte er geflüstert und war mit einem warmen Lächeln aus dem Zimmer verschwunden.
    Cady bummelte bewusst herum, zumal sie wusste, er würde sich um die Tiere kümmern.
    Ihr Kopf schwirrte von den Grübeleien, ihr Körper vibrierte von der Lust, die er immer noch empfand, und in ihr tobte das blanke Chaos. Sie hatte lange geduscht, aber sie konnte die Aussprache nicht ewig aufschieben. Also saß sie nun erfrischt an der Küchentheke und sah dabei zu, wie Aléjandro ihr Tee kochte und das Frühstück vorbereitete.
    Oder ihre Henkersmahlzeit, ganz wie man es nahm.
    Ihre Hilfe hatte er abgelehnt und somit blieb Cady nichts anderes übrig, als ihre untätigen Hände nervös zu kneten und den Blick zum Fenster hinaus zu richten, sobald er zu ihr hinübersah.
    Nachdem offensichtlich alles zu seiner Zufriedenheit war, nahm er neben ihr Platz und gab zwei Toastscheiben auf ihren Teller.
    „Iss, Cady. Du musst dich stärken.“
    Stärken?
    Mit zwei Scheiben Brot?
    Sie verzog den Mund.
    Er hatte keine Ahnung, welche Massen sie zurzeit verdrückte, weil sie ständig Hunger hatte. Mit einem Schulterzucken begann sie ihren Toast zu bestreichen und widmete sich dem Essen.
    „In einer Stunde kommt das Taxi, das uns nach Brisbane bringt“, erklärte Aléjandro. „Es gibt bestimmt noch einige Dinge wegen deines Hauses zu klären und zurück können wir dann mit meinem Wagen fahren.“
    Cady nickte wortlos und biss in ihr Brot.
    „Wir müssen deine Versicherung kontaktieren und ich lasse von meinem Büro aus eine Presseerklärung herausgeben. Die Reporter werden sicher schon Wind davon bekommen haben.“
    „Hmm.“
    Sie griff nach einem gekochten Ei und spürte seinen Blick auf sich. Ihr war egal, was ihm jetzt durch den Kopf ging. Sie hatte seit gestern Mittag nichts mehr gegessen und war hungrig bis unter beide Arme, immerhin hatte sie drei Menschen zu versorgen.
    „Was ist mit deinen Unterlagen?“
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. Er sah aus, als müsse er sich ein Grinsen verkneifen.
    „Welche?“, fragte sie mit vollem Mund.
    „Versicherungen“, schlug er vor.
    „Verbrannt“, gab sie zurück, schluckte und spülte mit einem Schluck Tee nach. „Meine Daten sind in meinem Filofax hinterlegt, ich muss die Versicherung nachher nur anrufen. Die wichtigsten Sachen schlepp ich immer mit mir rum.“
    „Was ist mit deinen Manuskripten?“
    Cady seufzte, stellte die Tasse ab und starrte einen Moment auf die zweite Toastscheibe.
    „Die aktuelleren Sachen habe ich alle auf meinem Laptop und den hatte ich bei mir. Aber die ganz alten Manuskripte von früher werden wohl eher nicht überlebt haben. Die lagen in einer Holztruhe im Wohnzimmer.“
     
    Er erinnerte sich an dieses hölzerne Monster, das direkt neben der Tür gestanden hatte. Sie zuckte mit den Schultern, griff nach dem Brot und biss herzhaft hinein.
    Aléjandro grinste.
    Er erinnerte sich auch, dass Cady in ihrer gemeinsamen Zeit sonst eher zögerlich bei ihren Mahlzeiten gewesen war. Es gefiel ihm, dass sie offensichtlich einen gesunden Appetit entwickelte.
    „Wann bist du so weit?“
    Verständnislos sah sie ihn an und er deutete auf ihren Bauch. Es juckte ihn in den Fingern sie vom Stuhl hochzuziehen, um seine Hände um sie zu legen. Seit letzter Nacht wollte er sie eigentlich gar nicht mehr aus seinen Armen lassen, aber ihm war klar, dass sie über kurz oder lang miteinander reden mussten.
    Auch darüber wie es mit ihnen weitergehen sollte. Es gab viel zu klären.
    „Noch mehr als vier Monate“, erwiderte sie. „Fast fünf ... der Geburtstermin ist für März

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