Nur dieses eine Mal
aber er ist gut zu den Jungs. Er liebt sie beide auf die gleiche Weise.“
„Wow! Das wird ja immer besser“, bemerkte Cady blinzelnd.
„Bitte, ich flehe dich an, erzähl A. J. nichts“, bat Melody erneut. Cady zuckte mit den Schultern.
„Ich werde den Teufel tun“, gab sie zurück. „Aber du musst dir klar sein, dass es Fragen geben wird. Wenn die Polizei die Drei verhört, werden sie auspacken. Auch darüber, dass du ihnen geholfen hast.“
„Ich weiß.“
„Man wird dich ebenfalls vernehmen und über kurz oder lang wird Aléjandro nachfragen, warum du es getan hast.“
„Wirst du es ihm verraten?“, wollte Melody wissen. Kopfschüttelnd sah Cady ihr in die Augen.
„Nein, das ist nicht meine Aufgabe. Allerdings solltest du nicht zu lang damit warten, es ihm selbst zu erzählen, ehe es andere tun. Das bist du ihm schuldig.“
Melody nickte traurig.
„Es tut mir so leid, Cady.“
„Mir auch, Melody, mir auch.“
„Denkst du, du wirst mir das eines Tages verzeihen können?“
Schulterzuckend senkte Cady das Kinn auf die Brust und sah einen Moment lang gedankenverloren dabei zu, wie ihre eigenen Finger sanft über ihren Bauch strichen.
„Keine Ahnung, ich werde ein bisschen Zeit brauchen, um das alles erst einmal sacken zu lassen. Das Wichtigste ist jetzt, dass Aléjandro wieder gesund wird.“
ACHTZEHN
Angelique Darkness’ „Sizilianische Träume“
» Sein Pulsschlag hämmerte immer noch in seinem Hals, während Domènico sich mit Felicitas an seiner Seite auf den Haupteingang der Festhalle zu bewegte.
Sie war schwanger. Mindestens im siebten Monat.
Wie konnte das sein?
Der Arzt in Palermo hatte gesagt, es sei so gut wie unmöglich, dass sie ein Kind empfangen würde. Sie hatte seit ihrer Jugendzeit immer wieder mit Verwachsungen und wiederholten Zysten zu tun. Mehrfach war sie deshalb operiert worden. Der Mediziner hatte betont, welches Risiko sie eingingen, wenn sie weiterhin ungeschützten Geschlechtsverkehr betrieben. Von Eileiterschwangerschaften und Tumoren war die Rede gewesen, die Guilias Leben gefährdeten.
Für Domènico war es zu viel.
Er hatte sie gegen seinen Willen geheiratet, aber ihre Ehe war gut gewesen. Er hatte sich eine Familie mit ihr gewünscht, er hatte sich eine Zukunft ausgemalt und plötzlich musste er seine Träume begraben. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sich an einem Punkt wiedergefunden, an dem er nicht wusste, was er tun sollte. Die Schuldgefühle, die er zudem empfand, weil er sie diesen Gefahren ausgesetzt hatte, veranlassten ihn schließlich dazu sich in die Lüge zu flüchten, er wolle sie nicht mehr, weil sie ihm keine Kinder schenken konnte.
Er war wütend gewesen, auf sich selbst, auf das Leben und auf Guilia. Wütend und unfair!
In einer Mischung aus machtlosem Zorn und klammer Angst hatte er eine andere Frau erfunden und die Trennung verlangt. Als Guilia damals ohnmächtig vor ihm zusammengebrochen war, hätte er fast nachgegeben. Aber sein Starrsinn und die vermeintliche Vernunft waren größer, als sein Verlangen sie bei sich zu behalten. Er wusste, er hatte ihr das Herz gebrochen. Er war überzeugt gewesen, es sei zu ihrem Besten – und nun wurde ihm bewusst, dass er sie schmählich im Stich gelassen hatte. Gerade als sie ihn am meisten brauchte!
Er war geradezu erleichtert, als die Preisverleihung schließlich ihr Ende fand. Während Felicitas sich mit einer Bekannten unterhielt, positionierte Domènico sich am Ausgang und hielt unwillkürlich Ausschau nach Guilia. Sie bewegte sich immer noch katzengleich und mit der ihr eigenen Eleganz. Als sie auf gleicher Höhe waren, trat er neben sie und ergriff ihren Arm.
Sie wirkte regelrecht erschrocken, als sie den Blick hob und ihn ansah. Leichte Röte lag auf ihren Wangen.
„Ich muss mit dir sprechen“, flüsterte er.
Ihre Lippen pressten sich kurz aufeinander, ehe sie schließlich nickte und sich widerstandslos von ihm in das Getümmel der Gäste ziehen ließ. Er bahnte sich einen Weg durch den Korridor und zog sie zu den Waschräumen hinüber, die nun kaum noch frequentiert waren, da die Menschen auf den Ausgang zuströmten.
Kurzerhand zog er sie in die Herrentoilette und drückte die Tür hinter sich zu. Sie wirkte ein wenig verloren inmitten des schwarzen Marmors, der hier vorherrschte. Sekundenlang konnte er sie nur stumm anstarren, ehe er zitternd nach Luft rang.
„Warum hast du es mir nicht gesagt?“, wollte er wissen.
Guilia schob das Kinn vor und ihre
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