Nur dieses eine Mal
Dundee und den ihr unbekannten Fremden auf sich zukommen, der Pete mit dem Elektroschocker niedergestreckt hatte.
„Sind Sie verletzt?“, wollte der Beamte wissen. Cady folgte seinem Blick auf den großen, eingetrockneten Fleck, der ihre Brust zierte.
„Das ist nicht mein Blut.“
„Ich bin froh, dass Sie unversehrt sind“, bemerkte Dundee. Sie nickte wortlos und musterte die beiden Männer.
Waren sie hier, um weitere Fragen zu stellen?
Sie mussten doch eigentlich ausreichend mit ihren Verdächtigen beschäftigt sein. Erneut sah sie dem Detective in die Augen.
„Sie haben einen Streifschuss abbekommen?“ Er deutete auf ihre Schulter.
Cady winkte ab.
„Der ist harmlos, nur ein Kratzer.“
Einer der Sanitäter hatte die Wunde versorgt, während seine Kollegen sich um Aléjandro kümmerten. Sie hatte kaum noch etwas von dem registriert, was mit Pete und seiner Frau geschehen war. Selbst Zane war in diesem Moment unwichtig geworden.
Die Angst um den Mann, der angeschossen und bewusstlos auf dem Boden lag, beherrschte plötzlich ihr ganzes Sein. In ihr hatte das Chaos getobt. Gedanken und Gefühle walzten sie regelrecht nieder.
Sie war sauer auf Aléjandro, weil er nicht ehrlich zu ihr gewesen war, was seine wahren Beweggründe zum Kauf der Filmrechte betraf. Sie verfluchte ihn, weil er ihr nichts von seiner Vaterschaft erzählt hatte. Doch nichtsdestotrotz wurde ihr in diesem Augenblick, da er verletzt vor ihr lag, auch klar, wie viel er ihr bedeutete.
Er war der Vater ihrer Kinder, der Mann der sich über sie warf und sein eigenes Leben für sie aufs Spiel setzte. Er war der Mann, dem ihr Herz gehörte. Endgültig und unwiederbringlich. Sie war bereit jedes Wagnis einzugehen, wenn er nur wieder die Augen aufschlug und sie anlächelte.
Selbst sein Gemaule würde sie ertragen.
Er war wieder aufgewacht und es war mehr als ein Lächeln gewesen, dass er ihr schenkte. Vor zehn Minuten hatten seine Eltern und Sophia das Krankenzimmer betreten.
Der behandelnde Arzt hatte kurz darauf den Kopf in den Raum gesteckt und die Menschen darin mit strengem Blick getadelt. Er gab ihnen nur eine Viertelstunde für ihren Besuch. Nicht zu viel Aufregung, keine Überanstrengung. Aléjandros Erholung war vorrangig, also hatte Cady sich zurückgezogen, um sich einen Tee zu holen und ihre Gedanken zu sortieren. Aléjandro war wach und er würde wieder gesund. Nur das zählte im Moment.
Dundees Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
„Können wir uns kurz unterhalten, Miss Anderson?“
Ein Seufzen unterdrückend, deutete sie auf den Wartebereich. Wenn sie ohnehin nichts mit sich anzufangen wusste, konnte sie sich genauso gut mit den beiden Männern zusammensetzen. Cady nahm den Becher mit heißem Tee an sich und begab sich zu der Sitzgruppe hinüber. Behutsam ließ sie sich auf einem der harten Plastikstühle nieder und warf dem Fremden einen prüfenden Blick zu, der sich mit fragendem Gesicht dazu setzte.
„Ross Cougan“, stellte er sich leise vor und reichte ihr die Hand. „Ich bin Privatermittler. Mr. Vasquez hatte mich engagiert, um Ihren Verbleib zu klären.“
Cady schüttelte seine Rechte und lächelte ihm ehrlich zu, während er sich setzte.
„Danke, Mr. Cougan. Sie haben uns wirklich sehr geholfen.“
„Gern geschehen.“
Er hatte einen kräftigen Händedruck und wache Augen. Ein attraktiver Mann und offenbar jemand, der wenig Grund zum Lachen hatte, wie sie aufgrund der tiefen Linien um seine Mundwinkel herum vermutete.
„Wie haben Sie mich bei Pete gefunden?“
„George Zane hat mich zu Mr. Smolders geführt“, erwiderte er. „Allerdings war selbst das ein Zufall. Er hat sich an seiner ursprünglichen Adresse durch einen Hinterausgang herausgeschlichen und so konnte ich ihm folgen.“ Grimmig schüttelte er den Kopf. „Ich bedaure sehr, was passiert ist. Mr. Vasquez sollte sie eigentlich nur aus der Gefahrenzone bringen.“
Cady nickte und warf einen Blick zu Dundee, der sich ihr gegenüber niederließ und sie eindringlich musterte.
„Aléjandro hat die OP gut überstanden und ist bereits wieder wach“, erklärte sie. „Ich möchte mich bei Ihnen beiden bedanken. Wer weiß, wo ich jetzt wäre, wenn Sie nicht eingegriffen hätten.“
„Vermutlich in einem fensterlosen Raum in einer alten Lagerhalle“, erwiderte der Polizeibeamte mit hochgezogenen Augenbrauen. „Wir hatten ein paar sehr intensive Gespräche mit den vier Herrschaften.“
Cady schüttelte verwirrt den
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