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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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strich er mit dem Daumen über die blauen Flecke, die Haggert bei seinem gestrigen Übergriff darauf hinterlassen hatte.
    „Du kannst nicht einfach gehen. Du kannst nicht jedes Mal davon laufen.“
    „Das tue ich gar nicht.“
    „Doch! Und du versuchst es nicht zum ersten Mal.“
    Sie atmete tief durch und er starrte ihr unweigerlich auf den Busen. Als er den Blick hob, sah sie ihn nachdenklich an.
    „Okay, vielleicht hast du Recht, aber hier ist weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, um das jetzt zu diskutieren. Außerdem bist du sauer auf mich.“
    „Du hast mich überrumpelt. Abgesehen davon bist du mindestens genauso sauer auf
mich
.“ Er trat näher an sie heran, legte die andere Hand an ihre Wange und sah ihr in die Augen. „Ich tue mich manchmal schwer damit, das Richtige zu tun. Ich wollte dich mit meinem Verhalten nicht vor den Kopf stoßen. “
    Cady seufzte leise.
    „Schon gut, ich habe zuviel vorausgesetzt. Vergiss es einfach.“
    Langsam strich er mit dem Daumen über ihre Lippen und registrierte zufrieden, dass ein Zittern sie überlief.
    „Nein, tu ich nicht. Ich habe es völlig falsch angefangen. Aber ich habe noch nie jemanden wie dich gekannt. Du bist voller Widersprüche und ich muss selbst erst lernen, damit klarzukommen.“
    „Das musst du nicht. Du bist nicht dazu verpflichtet, eine Beziehung mit mir einzugehen, nur weil wir miteinander geschlafen haben.“ Mit einem schiefen Lächeln schüttelte sie den Kopf und blickte ihn bedauernd an. „Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir das durchstehen.“
    „Wieso denkst du das?“
    „Weil ich weiß, wie ich bin“, flüsterte sie. „Das kann nicht funktionieren.“
    „Weil man dich misshandelt hat“, stellte er fest. Sie wurde eine Spur blasser, ihr Lächeln trauriger.
    „Nein, weil ich nicht vertrauen kann.“
     
    Unruhig wälzte Cady sich auf die Seite und starrte in die Düsternis des Zimmers. Sie fühlte sich einsam.
    Obwohl sie dieses mehr als deutliche Gespräch mit Aléjandro geführt hatte, schleppte er sie anschließend zurück zu den Anderen und stellte sie ihnen offiziell als seine Freundin vor. Cady war nicht wohl dabei gewesen und der Blick, mit dem Sienna sie bedachte, verstärkte das Gefühl von Beklemmung. Seine Worte klangen unecht und gekünstelt, aber sie hatte ihre Meinung für sich behalten.
    Der restliche Nachmittag war angenehmer verlaufen, als sie erwartet hatte. Sie aßen miteinander und Cadys sehr direkte Antwort auf Fernandos Frage mutierte zum Running Gag. Als das Handy seiner Ex-Verlobten klingelte und diese kurzfristig Abschied nahm, war Cady ausgesprochen erleichtert gewesen.
    Irgendwann am frühen Abend hatten sie die Hunde eingesammelt, allen eine gute Nacht gewünscht und waren zurück zu seiner Villa gefahren. Während Cady ihre Tiere versorgte, checkte er seine E-Mails und kehrte mit finsterem Gesicht in den Wohnraum zurück.
    „Ich muss noch mal los“, erklärte er. „Geh ruhig schon ins Bett. Es kann spät werden.“
    Er hatte sie auf die Wange geküsst und war verschwunden.
    Cady ging mit dem altbekannten Gefühl, ausgeschlossen zu sein, in ihr Gästezimmer, um nachzudenken und ein wenig zu schmollen.
    Was hatte sie erwartet? Dass sie nun tatsächlich ein Paar waren? Es war ihre Entscheidung gewesen, lediglich Sex miteinander zu haben und keine Erwartungen an den anderen zu stellen. Ihre angebliche Beziehung war letztlich nichts weiter als Show für seine Familie und Sienna.
    Doch selbst bei einer Affäre hatte sie auf mehr Vertrauen gehofft.
    Kopfschüttelnd verzog sie die Lippen zu einem Lächeln.
    Was wusste sie schon?
    Ihre längste Beziehung hatte etwas mehr als ein Jahr gedauert und die halbe Zeit war dieser Mann nicht bei ihr gewesen.
    Genau wie Aléjandro, der davon stürmte und nicht über das reden wollte, was ihn beschäftigte.
    Was konnte an einem Sonntagabend so wichtig sein?
    Andererseits kannte sie sich in seinem Geschäft nicht aus. Er war selbstständig, für ihn gab es vermutlich nie einen richtigen Feierabend. Unter der Woche hatte er sich abends immer für mehrere Stunden in sein Arbeitszimmer zurückgezogen, um Telefonate zu führen und Korrespondenz zu erledigen. Selbst während ihrer Proben schien das Telefon wenigstens einmal stündlich zu klingeln, obwohl eine Assistentin namens Eve ihm die meisten Gespräche laut eigener Aussage vom Hals hielt.
    Allerdings hatten Cady all diese Kleinigkeiten bis gestern nicht gestört. Aus dem einfachen Grund, weil

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