Nur dieses eine Mal
gewährte ihr einen Moment lang eine sehr schöne Aussicht auf seinen muskulösen Rücken und die kräftigen Arme und Beine. Der Anblick des wirklich gut gebauten Mannes in den seidenen Boxershorts brachte augenblicklich ihr Blut in Wallung. Als er mit einem Tuch in der Hand zurückkehrte, traf sie der Blick seiner dunklen Augen.
Cady schluckte.
Sie spürte, wie ihr gesamter Körper sich anspannte. Ihre Brustwarzen drückten sich gegen den weichen Stoff des kurzen Nachthemdes und die noch nicht ganz so vertraute Hitze begann, sich auf ihrer Haut auszubreiten. Sein Atem streifte ihre Schulter, als er wortlos hinter sie trat, ihr Haar zusammennahm und es zu einem Zopf flocht.
Sie blinzelte verwirrt.
Nie zuvor hatte ihr jemand die Haare frisiert, nicht einmal ihre Schwester. Für einen Moment fühlte sie sich furchtbar verletzlich. Sie spürte ihren eigenen Puls, der an ihren Schläfen pochte und wie die Härchen auf ihren Armen sich aufrichteten.
Als Aléjandro fertig war, schlang er ein Band um das untere Ende und legte seine Arme auf Cadys Schultern. In seiner rechten Hand hielt er das Tuch, das ihr schon zuvor aufgefallen war. Sie schluckte erneut.
„Ich würde dir gern die Augen verbinden“, hauchte er in ihr Ohr. Ihr Atem ging stoßweise und Cadys eigene Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
„Warum?“
„Weil ich dir zeigen möchte, dass du mir vertrauen kannst“, gab er zurück. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Hals und ließ sich langsam gegen seine Brust sinken. Wenn er ihr so nahe war, schien alles möglich zu sein. Mit einem stummen Nicken schloss sie die Lider und versuchte das Zittern zu ignorieren, das von ihrem ganzen Körper Besitz ergriff.
Der weiche Stoff legte sich über ihre Augen, drückte sich an ihr Gesicht und sie konnte seine Finger an ihrem Hinterkopf fühlen, als er einen Knoten in das Tuch band. Gefangen in einer sehr verwirrenden Mischung aus Furcht und Erregung ballte sie die Hände zu Fäusten, nach denen er griff, um ihre Fingerknöchel zu küssen. Seine Lippen wanderten ihren Unterarm entlang, während er sich um sie herum zu bewegen schien.
„Du bist wunderschön“, raunte er.
Sie spürte seinen warmen Atem, der über ihre Lippen strich. Erhitzt öffnete sie den Mund einen Spalt breit und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
„Und so sinnlich“, flüsterte er.
Er küsste sie so flüchtig, dass sie fast glaubte, sich geirrt zu haben. Sein Daumen strich über ihr Kinn, zog eine unsichtbare Linie entlang ihrer Kehle und wanderte tiefer. An dem Ausschnitt des Nachthemdes verharrte er.
Für einen Moment war sie sicher, er würde ihr die Spaghettiträger von den Schultern schieben, doch seine Finger glitten über den Stoff und begannen die erregt aufgerichteten Brustwarzen zu umkreisen, die sich darunter abzeichneten.
Ein sehnsüchtiges Ziehen zwischen ihren Beinen ließ sie nach Luft schnappen. Ihre Haut prickelte.
Sie zuckte merklich zusammen.
„Sch!“, machte er, was sie zu einem leisen, nervösen Auflachen veranlasste. Er hauchte einen Kuss auf ihren Brustansatz und seine Hände wanderten tiefer, glitten über den glatten Stoff, der ihre Hüften bedeckte, und schoben sich hinab zu ihren Beinen.
Es fiel ihm unendlich schwer, sie nicht hier und jetzt im Stehen zu nehmen. Wie sie vor ihm stand, die Augen verbunden und am ganzen Körper vor Erregung bebend, war sie die pure Verlockung.
Heute Nacht wollte er ihr beweisen, dass es für sie keinen Grund gab, ihn zu fürchten oder Angst vor seinen Berührungen zu empfinden.
Er hatte das Haus verlassen, um sich abzureagieren. Die letzte Mail seines Anwaltes hatte ihn erbost und er würde erst am Montag Klarheit in seine Geschäfte bringen können. Hinzu kam das Dilemma in Bezug auf Cady. Er musste mit jemandem über sie sprechen, dem er vertrauen konnte, also war er zu Melody gefahren, die nach dem Essen ihren Notdienst im Krankenhaus aufgenommen hatte.
Obwohl er sich nicht ganz wohl dabei fühlte, Cadys Geheimnisse einer dritten Person anzuvertrauen, wusste er doch, dass diese bei seiner ältesten Freundin gut aufgehoben waren. Und er benötigte dringend einen Ratschlag.
Melody hatte ihm ans Herz gelegt, sich Cadys Vertrauen zu erarbeiten und ihm im gleichen Atemzug gesagt, dass dieser Weg steinig würde. All die Wunden, die die Vergangenheit in Cadys Seele geschlagen hatten, mochten zwar verheilt sein, aber es war ein Leichtes, sie erneut aufzureißen.
Jemandem wie ihr würde es besonders
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