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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Aléjandro nichts weiter war, als ein ausgesprochen attraktiver Mann, mit dem sie zufällig zusammenarbeitete. Dass sie miteinander geschlafen und er sie seiner Familie vorgestellt hatte, veränderte etwas in ihr. Zu ihrem eigenen Verdruss kannte Cady sich gut genug, um sich darüber klar zu sein, dass sie begann, den Kampf gegen ihre tückischen Gefühle zu verlieren.
    Frustriert war sie in einen Dämmerzustand geglitten.
    Es war spät geworden, als sie ihn mit dem Wagen vorfahren hörte. Er war ins Haus gekommen, in die obere Etage gegangen und sie hatte ihn rumoren hören. Es dauerte lange, bis das Licht im Flur erlosch und Ruhe einkehrte.
    Obwohl sie bewusst nicht in seinem Schlafzimmer auf seine Rückkehr gewartet hatte, kroch dennoch nicht zu verleugnende Enttäuschung in ihr empor, weil er nicht zu ihr kam. Der Endeffekt war, dass sie sich seit zwei Stunden unruhig hin und her wälzte und nicht schlafen konnte.
    Sie hob die Hand und betrachtete im Halbdunkel den Delphin an ihrem Finger. Er mochte nur ein paar Dollar gekostet haben, aber diese kleine Geste von Aléjandro hatte ihr viel mehr bedeutet, als sie zugeben wollte. Sie ließ den Arm sinken und starrte an die Decke über sich.
    „Was willst du eigentlich?“, flüsterte sie vor sich hin.
    Auf der einen Seite hatte sie Angst vor zu viel Nähe, und dem daraus resultierenden Wagnis erneut verletzt zu werden. Auf der anderen Seite wollte sie nichts mehr, als zu ihm gehen und die Nacht in seinen Armen zu verbringen.
    Er fehlte ihr.
    Nach nur einer gemeinsamen Nacht fühlte sie sich einsam in ihrem Bett und daran änderte auch Caramel nichts, die sich am Fußende zusammengerollt hatte. Mit einem frustrierten Seufzer setzte Cady sich auf. Sie wollte nicht klein beigeben, sie wollte sich nicht in so etwas Kompliziertes wie eine Beziehung stürzen. Aber von dem, was er mit ihr gemacht hatte, hatte sie noch nicht genug.
    Vielleicht war Sex gar keine so schlechte Basis und möglicherweise hatte Aléjandro Recht. Wenn er der erste Mann war, bei dem sie sich fallen lassen konnte, um ihren Höhepunkt zu erreichen, war er eventuell auch der Mann für mehr.
    Was hatte sie denn zu verlieren?
    Selbst wenn sie sich verliebte und es nicht funktionierte, wusste sie doch, dass Liebeskummer nur eine begrenzte Haltbarkeit aufwies. Irgendwann ging auch das vorbei. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger.
    Ein sehnsüchtiges Ziehen loderte in ihr auf.
    Sie könnte einfach zu ihm gehen.
    Im schlimmsten Fall würde er sie wegschicken.
    Nun, sie würde es nicht erfahren, wenn sie hier herumsaß.
    Angespannt stieg sie aus dem Bett, schlich im Dunkeln zur Tür hinüber und legte die Wange an das Holz. Natürlich herrschte Ruhe im Haus.
    Wahrscheinlich schlief er schon längst.
    Sie holte tief Luft, öffnete vorsichtig die Tür und trat in den Flur hinaus. Auf Zehenspitzen schlich sie die Treppe zum Obergeschoss empor und bis zu Aléjandros Schlafzimmertür.
     
    Mit der Hand auf der Klinke blieb sie stehen.
    Wusste sie wirklich, was sie hier tat?
    Cady schloss einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf über sich selbst. Nein, sie wusste gewiss nicht, was sie tat. Jetzt und in diesem Augenblick hatten ihre Hormone die Kontrolle übernommen.
    Die Finger von der Tür lösend, trat sie einen halben Schritt zurück und zwang sich zur Vernunft. Besser sie verschwand wieder ins Bett, und zwar in ihr eigenes.
    Ihr Herzschlag schien einen Moment auszusetzen, als die Tür sich lautlos öffnete und Aléjandro ihm Türrahmen erschien. Sie fühlte sich ertappt, und obwohl sie sein Gesicht im Dunkel seines Schlafzimmers nicht sehen konnte, spürte sie, dass er sie anstarrte.
    „Ich habe dich erwartet“, stellte er leise fest, trat zurück und machte eine einladende Geste in die Düsternis hinein. Ein hektisches Stimmchen in ihrem Hinterkopf schrie ihr zu, sie solle davon rennen, doch Cady ignorierte es. Das Herz hämmerte in ihrer Brust, während sie an ihm vorbei ging und sich für einen Moment fühlte, als würde die Finsternis sie verschlucken.
    Die Tür schloss sich hinter ihr und im nächsten Augenblick flammte trübes Licht über ihr auf, als Aléjandro die Deckenbeleuchtung einschaltete. Sie wollte sich ihm zuwenden, doch er legte eine Hand auf ihre nackte Schulter und schob ihr Haar nach hinten.
    „Ich werde dir einen Zopf binden“, bemerkte er.
    Irritiert runzelte Cady die Stirn und nickte wortlos. Er trat an ihr vorbei und

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