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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Faktor festge-legt, den ich noch nicht entdeckt habe. Wenn wir in der Zukunft sind, sollten wir unbedingt rausfinden, welche Pferde Rennen gewinnen und so.«
    »Warum?«
    »Damit wir auf die Pferde setzen und reich werden können!«
    »Ich weiß ja nicht mal, wie man Geld auf ein Pferd setzt.«
    »Immer eins nach dem anderen.«
    Johnny spähte durch das schmutzige Fenster nach
    draußen. Das Wetter sah nicht sonderlich anders aus. Es gab keine fliegenden Autos oder andere eindeutige An-file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (36 von 137) [16.06.2001 17:44:07]
    Nur du hast den Schlüssel
    zeichen für die Zukunft. Aber Satan hockte nicht mehr unter der Werkbank.
    »Opa hat eine Rennzeitung«, sagte er und fühlte sie ein bißchen benommen.
    »Dann laß uns gehen.«
    »Wohin? Ins Haus?«
    »Klar.«
    »Und wenn ich mir begegne?«
    »Ach, du hast doch schon immer schnell Freundschaft ten geschlossen.«
    Zögernd verließ Johnny die Garage. Gartenwege in der Zukunft bestanden, wie ihm auffiel, aus einer schotteri gen grauen Substanz, die bemerkenswert an zerbröselten Zement erinnerte. Hintertüren hatten eine aufregend fu-turistische, verblaßte blaue Farbe, die dort, wo sie Blasen geworfen hatte, abblätterte.
    Die Tür war abgeschlossen, aber der uralte Schlüssel paßte noch immer.
    Auf dem Boden lag ein Rechteck aus stacheligen brau-nen Borsten. Johnny wischte sich die Füße daran ab und schaute auf das Zeitmeßmodul an der Wand. Es war zehn nach drei.
    Die Zukunft war der Gegenwart erstaunlich ähnlich.
    »Jetzt müssen wir nur eine Tageszeitung finden«, sagte Kirsty.
    »Das wird nicht viel helfen«, meinte Johnny. »Opa hebt sie immer auf, bis er Zeit findet, sie zu lesen. Sie sind dann oft Monate alt. Und außerdem ist hier alles so normal. Es sieht überhaupt nicht futuristisch aus.«
    »Habt ihr nicht mal einen Kalender?«
    »Doch. Ich hab einen an meinem Wecker. Ich hoffe
    bloß, daß ich noch in der Schule bin.«
    Dem Kalender nach war es der dritte Oktober.
    »Vorgestern«, sagte Johnny. »Es könnte natürlich auch an meinem Wecker liegen. Er funktioniert nicht sonderlich gut.«
    »Ih! Hier schläfst du?« fragte Kirsty und sah sich mit einer Miene um, mit der ein Vegetarier eine Wurstfabrik betrachten würde.
    »Ja. Das ist mein Zimmer.«
    Kirsty zeigte auf den Schreibtisch, der im Augenblick ziemlich überfüllt war.
    »Wozu brauchst du all diese Fotokopien und Fotos und so?«
    »Die sind für das Projekt in Geschichte. Wir nehmen gerade den Zweiten Weltkrieg durch. Also schreibe ich was über Blackbury im Krieg.«
    Er versuchte, sich zwischen sie und den Schreibtisch zu stellen, aber Kirsty war immer sehr interessiert an Sa-file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (37 von 137) [16.06.2001 17:44:07]
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    chen, die Leute vor ihr verbergen wollten.
    »He, das bist du, oder?« sagte sie und griff nach einem; bräunlichen Foto. »Wann hast du denn eine Uniform und einen Topf schnitt getragen?«
    Johnny versuchte, ihr das Foto wieder abzunehmen.;.
    »Das ist Opa, als er ein bißchen älter war als ich«, murmelte er. »Ich wollte ihn dazu bringen, vom Krieg zu er-zählen, wie der Lehrer es uns geraten hat, aber er hat nur gesagt, ich solle nicht drüber reden.«
    »Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, daß hier viel passiert ist«, meinte Kirsty.
    »Etwas schon«, sagte Johnny. Er holte Mrs. Tachyons Frittenpapier heraus und zeigte auf die erste Seite. »Um 23 Uhr 07 am 21. Mai 1941. Bomben! Echte Bomben! Sie haben es den Blackbury-Blitz genannt. Und das hier ist die Zeitung vom Tag danach. Sieh mal!« Er wühlte auf dem Schreibtisch herum und zog eine Fotokopie hervor.
    »Siehst du ? Ich habe eine Kopie derselben Zeitung aus der Bibliothek. Aber diese Zeitung hier ist echt, und sie ist neu!«
    »Wenn sie wirklich ... aus der Vergangenheit kommt
    ... wieso hat sie dann einen kurzen Rüschenrock und Turnschuhe an?« wollte Kirsty wissen.
    Johnny warf ihr einen wütenden Blick zu. Sie hat
    kein Recht, die Paradise Street so zu ignorieren!
    »Neunzehn Leute sind dabei umgekommen! In einer
    einzigen Nacht!« rief er. »Es gab keinen Alarm! Es waren die einzigen Bomben, die während des ganzen Kriegs auf Blackbury fielen. Die einzigen Überlebenden waren zwei Goldfische in einem Glas. Das Glas ist in einem Baum gelandet, und es war immer noch Wasser drin. Alle Menschen waren tot!«
    Kirsty griff nach einem Filzstift, aber der schrieb nicht mehr, weil er ausgetrocknet war. Johnny hatte eine

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