Nur Du hast den Schlüssel
an den Karten zu schaffen gemacht.«
»Misch sie, wie du willst«, sagte Johnny. »Und die näch- ste, die du mir zeigen wirst, wird die... die Pik Zehn sein.«
»Wie machst du das?« fragte Yo-less, als Tom die Karte herumdrehte und sie anstarrte.
»Äh ...«Es hatte sich angefühlt wie eine Erinnerung, stellte er fest. »Ich habe mich daran erinnert«, sagte Johnny. »Du hast dich erinnert, sie gesehen zu haben, noch bevor du sie wirklich gesehen hast?« fragte Kirsty.
Von draußen hörte man, wie jemand sich anstrengte, ein Motorrad anzulassen, und sich noch mehr anstrengte zu fluchen.
»Äh ... ja.«
Kirsty wandte sich Tom zu.
»Siehst du?« sagte sie. »Glaubst du uns jetzt?«
»Das gefällt mir nicht. Das ist irgendwie nicht richtig«
sagte er. »Und überhaupt... überhaupt gibt es keine Te-lefonverbindung.«
Die Tür wurde aufgerissen.
»Also gut«, dröhnte Mr. Hodder. »Was habt ihr
meinem Motorrad gemacht?«
»Es ist der Vergaser«, sagte Johnny. »Das habe ich Ichnen doch gesagt.«
»He, Arthur, du solltest dir das wirklich anhören, dieser Junge weiß Sachen -«
Kirsty warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.
»Zwanzig Minuten«, sagte sie. »Und es sind mehr als zwei Meilen bis in die Stadt. Selbst wenn wir rennen, weiß ich nicht, ob wir es schaffen werden.«
»Wovon redest du?« fragte Mr. Hodder.
»Es muß doch einen Code geben«, sagte Kirsty. »Wenn Sie anrufen, weil die Sirene eingeschaltet werden soll, was sagen Sie dann?«
»Sag's ihnen nicht!« fauchte Mr. Hodder.
»Hier ist Station BD3«, sagte Johnny und starrte glasig geradeaus.
»Woher wißt ihr das ? Hat er es euch gesagt? Hast du es ihnen gesagt?«
»Nein, Arthur!«
»Kommt mit«, sagte Kirsty und ging eilig zur Tür. »Ich hab immerhin einen Leichtathletikpokal gewonnen.«
Sie schob den älteren Mann beiseite.
Im Osten verklang der Donner. Aus dem Gewitter war ein stetiger grauer Regen geworden.
»Das schaffen wir nie«, sagte Yo-less.
»Ich dachte, ihr wärt gute Läufer«, sagte Kirsty und trat hinaus.
»Leute meiner Größe, meinst du?«
file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (106 von 137) [16.06.2001 17:44:09]
Nur du hast den Schlüssel
»Ihr hattet recht«, sagte Tom, als sie Johnny in die Nacht hinauszerrten. »Das hier ist Station BD3!«
»Ich weiß«, sagte Johnny. »Ich habe mich erinnert, daß du es mir gesagt hast.«
Er stolperte und mußte sich an Yo-less festhalten, um sein Gleichgewicht zu bewahren. Die ganze Welt drehte sich um ihn. So war ihm seit dieser Geschichte mit dem Apfelwein an Weihnachten nicht mehr zumute gewesen.
Die Geräusche um ihn herum wirkten gedämpft, und er war nie sicher, ob sie wirklich da waren oder Stimmen, an die er sich nur erinnerte, oder Worte, die noch nicht ausgesprochen waren.
Er hatte das Gefühl, daß sein Geist lose in der Zeit trieb und nur deshalb nicht davonflog, weil sein Körper als Anker fungierte. »Es geht den ganzen Weg bergab«, sagte Kirsty und sprintete los. Yo-less folgte ihr. Weit entfernt, unten in der Stadt, begann eine Turm-uhr, elf zu schlagen.
Johnny versuchte zu rennen, aber der Boden unter seinen Füßen wollte nicht aufhören, sich zu bewegen.
Wieso machen wir das? dachte er. Wir wußten doch, daß es passiert ist, ich habe eine Kopie der Zeitungsmel-dung in meiner Tasche, die Bomben werden fallen, und der Alarm wird nicht ertönen.
Man kann einen Zug nicht umlenken!
Das glaubste vielleicht, sagte eine Stimme in seiner Kopf.
Wenn er mit diesen Dingen doch nur besser zurecht käme! Wenn er doch nur ein Held wäre!
Von weiter vorn hörte er Yo-less' verzweifelten Schrei.
»Ich bin über ein Schaf gestolpert! Ich bin über ei Schaf gestolpert!«
Unten im Tal sahen sie die Lichter von Blackbury. Es waren nicht viele - hin und wieder ein Autoscheinwerfer, ein winziges Aufblitzen von einem Fenster, wo die Motten ein Loch in den Verdunklungsvorhang gefressen hatten.
Dem Gewitter folgte Wind. Wolkenfetzen zogen über den Himmel. Hier und da konnte man einen Stern sehen.
Sie rannten weiter. Wieder kollidierte Yo-less mit einem Schaf.
Dann hörten sie das Knirschen schwerer Stiefel hinter sich, und Tom holte sie ein.
»Wenn ihr unrecht habt, wird es einen Riesenärger geben«, keuchte er.
»Und was, wenn wir recht haben?« fragte Kirsty.
»Ich hoffe, ihr habt unrecht.«
Wieder grollte der Donner, aber die vier Läufer rannten verzweifelt schweigend weiter.
Sie ließen das Moor hinter sich. Jetzt waren auf beiden
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